24.
08.
2002
NLA Männer | Autor: Keller Damian

René Berliat in Schweden - Der Trainingsbetrieb wird aufgenommen

Was dem Schweizer in Sandviken schlaflose Nächte bereitet und was halbnackte Assistenztrainer in der Halle verloren haben, lesen Sie hier - René Berliat berichtet zum zweiten Mal aus Schweden.
Am Dienstag, 29. Juli war es also soweit, das erste Training mit der Mannschaft stand bevor. In der Schweiz stellt man sich die Umstände bei schwedischen Mannschaften oft viel professioneller vor, als sie es in Wirklichkeit sind (und ich habe nun schon einiges gehört, was auch so bei anderen Mannschaften abgeht…). Das erste Training war dann auch eine mittlere Katastrophe, was Konzentration, Disziplin und Trainingsorganisation anbelangt. Da stand also der Schweizer ohne jede Hilfe eines Assistenztrainer (von solch ”exotischen” Sachen wie einem Goalietrainer gar nicht zu sprechen…) alleine vor dem schwedischen Team und instruierte die ersten Übungen. Zwischendurch latschten dann mal ein Fan oder der letztjährige Assistenztrainer mit nacktem Bauch durch die Halle und sprachen munter mit den Spielern. Zwar gaben die meisten sehr guten Einsatz, aber es war noch weit davon entfernt, meinen Ansprüchen zu genügen. So sass ich denn nach diesem Training gefrustet in meiner Wohnung und wusste: Entweder es ändert sich was oder ich bin hier am falschen Ort!

Am nächsten Tag fand dann eine Teamsitzung statt, wo ich all meine Vorstellungen punkto Trainingsbetrieb klar zu machen versuchte und mit dem Team über die Zielsetzungen sprach. Ich stellte auch genaustens meine Pläne bis Saisonbeginn dar. Dies schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben, und ich fand am nächsten Tag ein einstellungsmässig total verwandeltes Team in der Halle vor. Erstaunlicherweise hält diese Einstellung auch vier Wochen später immer noch an, und phasenweise ist sie sogar noch besser geworden. Mir macht die Zusammenarbeit mit dem Team grossen Spass, und auch die Jungs haben mich sehr gut akzeptiert und kommen mit Freude ins Training. Damit ist es mir gelungen, die Grundvoraussetzung für eine gute Zeit in Sandviken zu legen.

Bereits am Samstag, 3. August fand dann ein Mentaltriathlon statt. Das ist eine Mischung von Teambuilding, Ausdauertest und durchspielen von eventuell kommenden Situationen während der Meisterschaft. Ich befürchtete schon das Murren des Teams, als es am nächsten Tag bei schönstem Wetter zum ersten Freundschaftsspiel ins 2 Stunden entfernte Hudik (Elitteam, letztes Jahr in den Abstiegsplayoffs siegreich) ging. Aber weit gefehlt, 2 Stunden gelten hier als kurzer Weg und die Leistung war trotz der 4:7 Niederlage in Anbetracht der Strapazen des Vortags beachtlich. Eine Woche später schlugen wir den Zweitdivisionär Storvik relativ locker mit 8:2, und vier Tage später stand dann das Spiel gegen Köniz in Sandviken an (Köniz war im 80 km entfernten Falun im Trainingslager). Dies bereitete mir eine fast schlaflose Nacht, ist es doch ein komisches Gefühl, gegen ein Team zu spielen, dem man vorher 15 Jahre angehört hat. Ich war denn mit dem 4:4 Schlussresultat sehr zufrieden, beide Teams konnten alle Spieler einsetzen, und die Leute in Sandviken sahen, dass auch Schweizer attraktives Innebandy spielen können. Nach dem Spiel gingen die beiden Mannschaften ins Restaurant Oden essen (der Wirt ist ein Schweizer der seit 33 Jahren in Sandviken wohnt), und ich nahm kurz vor Mitternacht endgültig Abschied vom Könizer Team.

Bis zu diesem Zeitpunkt machte mir eigentlich nur unsere Defense sorgen, ist sie doch nie so gut besetzt wie der Angriff. Aber auch da zeichnete sich Morgenröte ab. Bereits gegen Köniz spielte zum ersten Mal Patrick Bergström von AIK Stockholm, ein Mitglied des 98er WM Teams in Prag, bei uns mit. Der 30-jährige ist genau die Persönlichkeit, die wir noch brauchen. Unser Glück ist, dass seine Freundin von Sandviken kommt und er unbedingt hierher zurückkehren will... Letzte Woche stiess dann nochmals ein sehr guter Verteidiger zu uns, der letztmals vor 3 Jahren für Alba gespielt hat. Die Defenseprobleme sind damit wesentlich kleiner geworden. Dieses Wochenende steht nun der erste Ernstkampf im schwedischen Cup gegen den Zweitdivisionär Bollnäs an. Sollten wir diese Hürde überstehen so wartet schon nächsten Mittwoch das Superteam Haninge Les Lilas auf uns. Bereits am Freitag geht es nach Umeå zum Solia Cup, dem besten Turnier in Nordschweden. Dabei erwartet uns eine 8-stündige Carfahrt (wohlgemerkt ein Weg…). Auf das alles freue ich mich riesig, und ich bereue meinen Schritt nach Sandviken weiterhin nicht. Es gibt für mich aber auch knallharte Zeiten, etwa wenn man 3 Tage in einem Trainingslager hundemüde ununterbrochen in einer fremden Sprache vor einem Team kommunizieren und auftreten muss. In solchen Situationen bin ich sehr froh, wenn ich auf mentales Training zurückgreifen kann und mich immer wieder auf neue Situationen einstellen und motivieren kann. Nächstes Mal möchte ich Euch ein wenig etwas über Teamhierarchien erzählen und selbstverständlich darüber berichten, wie die bevorstehenden Spiele abliefen.

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