19.
09.
2002
NLA Männer | Autor: Keller Damian

René Berliat in Schweden - Sieg gegen Haninge!

Der Wahlschwede René Berliat zu Höhenflügen (Sieg über das Kultteam von Haninge) und temporären Tiefpunkten (Arbeitsbeginn nachts um 2 Uhr). Ein weiterer interessanter Blick hinter die Kulissen des Schwedischen Unihockeys.

Am 24. August erledigten wir den ersten Ernstkampf, das Cupspiel auswärts gegen den Drittdivisionär Bollnäs, ohne grosse Probleme. 10:3 lautete das Schlussresultat, und damit trafen wir nur 5 Tage später auf die beste Mannschaft Schwedens der letzten 4 Jahre, IBK Haninge. Obschon der schwedische Cupwettbewerb nicht die gleich hohe Bedeutung wie der Schweizer Cup hat, reisten die Stockholmer mit einem sehr guten und motivierten Team an (so etwa die Nativerteidiger Davidsson, Fischerström und Lindner sowie die Topstürmer Raine Laine und Conny Westerlund). Im ersten Drittel mussten wir arg untendurch und Haninge zog ein traumhaftes Kombinationsspiel auf. Mit einem 1:2 Rückstand nach 20 Minuten waren wir sehr gut bedient, und es machten sich vorallem im Abschlussverhalten Haninges die Abgänge solcher Stars wie etwa Gustafssons oder Kronstrands bemerkbar. Im zweiten Drittel kamen wir immer besser ins Spiel und führten plötzlich mit 3:2. Noch vor Drittelsende stand es aber wieder 4:3 für Haninge. Als wir dann im letzten Drittel 10 Minuten vor Schluss einen Shorthander zum 5:3 bekamen, schien alles vorbei. Aber im gleichen Powerplay gelang noch das 5:4 und wenig später hiess es 5:5. In der Verlängerung flatterten dann die Nerven der Stockholmer immer mehr, und nach 17 Minuten ereilte sie der plötzliche Tod. Nach einer magistralen Vorarbeit von Urban Mass konnte Karström nur noch einschieben. Der Jubel war gross, und man könnte nun denken, dass ich einen ruhigen Abend und eine Nacht mit schönen Träumen verbracht habe. Die Wahrheit bei den ”Helden” des Unihockeys sieht anders aus... Um 2 Uhr nachts begann ich meinen Job als Zeitungsverträger. Da ich bis anhin keine andere Arbeit gefunden hatte, wollte ich damit dem Verein meinen guten Willen beweisen... Schon bald aber merkte ich, dass es tollere Sachen gibt, als in einem fremden Land nach dem Training alleine zu warten bis 2 Uhr nachts, um dann noch mal 4 Stunden alleine Zeitungen zu vertragen (man hat viel zuviel Zeit nachzudenken und es kommt Heimweh auf). Kurz gesagt, ein Scheissjob ohne Ende... Oder in meinem Fall ein Scheissjob mit baldigem Ende... Nach einer Woche quittierte ich den Dienst, nicht ohne dabei eine Schweigeminute für alle Zeitungsverträger dieser Welt einzulegen (eine der Frauen, die mit mir jeweils die Zeitungen in Empfang nahm, macht diesen Job seit 42 Jahren...). Aber es tut einem gut, manchmal zu spüren was es heisst, weit unten zu sein und glaubt mir, so habe ich mich gefühlt.

Zurück zum Sport: Nur 2 Tage nach dem Haningespiel stand die 8-stündige Reise nach Umeå an. Am Freitag um 11 Uhr standen wir bepackt mit Kissen und Schlafsack bereit zur Reise vor unserer Heimhalle. Albas Damenmannschaft (2 Division) kam ebenfalls mit, was nicht wenige mit grosser Genugtuung zur Kenntnis nahmen... Abends um 22.00 spielten wir schliesslich gegen Hudik (Elit) und verloren nach sehr gutem Spiel zwei Minuten vor Schluss in Unterzahl mit 3:2. Bereits am nächsten morgen um 11 Uhr spielten wir gegen das Elittopteam Dalen. Dieses Spiel war zuviel und die Strapazen der letzten Tage machten sich bemerkbar. Wir verloren diskussionslos mit 8:3. Dieses Team treffen wir im November in den Cupviertelfinals wieder, dann aber in Sandviken. Ich bin sicher, dass Dalen dann auf ein anderes Alba trifft... Am Abend spielten wir noch gegen den Favoriten der 1. Divisionsgruppe Nord, Luleå. Dieses Team spielte mit Manndeckung, eine Taktik die ich in Schweden für ausgestorben hielt... 8:4 gewannen wir und mussten am Sonntag trotzdem um 11 Uhr heimfahren, da unsere Damenmannschaft auch nicht sehr erfolgreich war.

Die letzten 3 Wochen trainierten wir vor allem hart und gut, um für die am 30. September beginnende Meisterschaft bereit zu sein. In dieser Zeit musste ich mich auf 2 Torhüter festlegen. Es ist nicht ganz einfach, einem Spieler zu erklären, dass er die Nummer 3 ist, zumal dieser die Woche zuvor auch noch seinen Job verloren hat... Das sind die Seiten des Trainerjobs, die wirklich nicht Spass machen. Überhaupt habe ich in meinem Team momentan 5 arbeitslose Spieler, eine Situation die man in der Schweiz kaum vorfindet. Ich bin sehr froh, dass ich in meinem Assistenzcoach eine Person gefunden habe, die mir sehr hilft. Als Trainer ist man schon in der Schweiz manchmal sehr alleine und das ist hier nicht anders. Obschon es bei den Spielern sehr viele Personen gibt, die wohl öfters meine Gefühle erraten und mir helfen wo sie können. Jetzt bin ich wieder nicht dazugekommen, über Teamhierarchien zu schreiben... Packe es das nächste Mal an, wenn ich hoffentlich von einem guten Saisonstart berichten kann!

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