04.
2007
Schafft Täby die nächste Sensation?
Beinahe unglaublich tönt die Geschichte von Caperio/Täby in dieser Saison. Als Sechster qualifizierte sich der Liganeuling – Caperio Rasunda wechselte ins Stockholmer Vorortsquartier Täby – mit sieben Punkten Vorsprung auf den Strich für die Playoffs, nachdem die beiden letzten Qualifikationspartien gegen tiefer rangierte Teams wie Falun und Järfälla noch verloren gingen. Doch mit Beginn der Playoffs zeigte Täby sein wahres Gesicht. Erst wurde Titelverteidiger AIK Stockholm mit drei haarscharfen Siegen – zweimal Sudden-Death, einmal Penaltyschiessen- aus dem Rennen gewonnen, danach musste im Halbfinale auch Favorit Pixbo Wallenstam dranglauben. Die beiden Heimspiele gewann Caperio wiederum mit einem Tor Vorsprung, in der fünften Begegnung lagen sie meist in Führung und gewannen dank einem Treffer des ex-Basler Danne Bron-Sundbom ins leere Tor mit 5:3. Bester Punktesammler war aber ein anderer ehemaliger NLA-Akteur: Der letztjährige GC-Söldner Michel Kamerer liess sich ein Tor und zwei Assists notieren.
Warbergs doppelte Wende
Auch Finalgegner Warberg erlebte stürmische Playoffs. In den Viertelfinals lagen die Westküstler bereits 1:2 im Rückstand, ehe sie die beiden letzten Partien gewannen. Dasselbe Lied im Halbfinale: Das heimstarke Storvreta führte vor 2'580 Zuschauern in der vierten Partie bereits mit 3:1 ehe Warberg das Spiel noch kehrte. In der Entscheidungspartie schien dann der Europacup-Finalist einem sicheren Sieg entgegenzusteuern – aus dem 5:1 machte Storvreta aber innert 90 Sekunden ein 5:4 und brachte die Spannung in die Sparbankshalle zurück. Den Weg zum Meisterschaftsfinale öffnete Stürmer Mikael Holmer mit einem Hattrick, aber auch Playoff-Topskorer Magnus Svensson (9 Tore/ 11 Assists) und der kürzlich zum Spieler des Jahres gewählte Mathias Larsson (1/8) sind gut in Schuss.
Beide Trainer siegessicher
Caperios Trainer Magnus Jäderlund rechnet darum mit einem engen Finalspiel. „Nach einem 3:3 gewinnen wir im Penaltyschiessen“, ist er überzeugt. Dass mit Warberg und Täby nicht zwei vor der Saison als Favoriten gehandelte Mannschaften im SM-Finalen stehen, kümmert Jäderlund herzlich wenig. „Nur wer die Form am besten halten kann, kommt ins Finale“, so sein Kommentar dazu. Sein Kontrahent Isaac Carlsson ist überzeugt, dass den beiden Torhütern eine entscheidende Rolle zukommt. Mit Peter Sjögren (Warberg) und Daniel Ramsin (Täby) stehen sich zwei Nationaltorhüter gegenüber. Carlsson ist überzeugt, dass sein Trumpf Sjögren stechen wird. „Er ist gut in Form.“ Nicht so gut geht es dafür seinem Star-Verteidiger Kimmo Eskelinen. Erst kurz vor dem Spiel kann über einen Einsatz von ihm entschieden werden. Trotzdem bleibt Carlsson optimistisch: „Wir gewinnen 6:4.“
Revanche bei den Frauen
Bei den Frauen setzte sich Rönnby mit 2:0 im Halbfinale gegen Balrog durch, dagegen musste Titelverteidiger IKSU gegen Falun über die volle Distanz von drei Partien. Erst 57 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit schoss Mari Magnusson ihr Team ins Finale. Falun, mit der ehemaligen Caps-Spielerin Jenny Magnusson, zeigte sich nach der 2:6 Startpleite als hartnäckiger Gegner und hatte im Heimspiel vor 1'159 Zuschauern gute Möglichkeiten ins Endspiel vorzustossen. Dort treffen mit Rönnby und IKSU die Finalistinnen des letzten Jahres aufeinander. Für Rönnbys Coach Örjan Lindberg ist die Favoritenrolle klar: „Nach der Europacupniederlage liegt der Druck voll und ganz bei IKSU.“ Etwas, was dessen Coach Curt Lindström gar nicht abstreiten will, für ihn ist aber anderes entscheidend: „Rönnby hat zwar die bessere erste Linie, doch wir haben das stärkere Kollektiv.“