04.
2016
Schnuppern am Schluefweg
Am Dienstag fanden sich die Protagonisten des Superfinals zum Medientreffen in der Klotener Swiss Arena ein. Das Kribbeln vor dem grossen Tag war spürbar.
Es fühlte sich beinahe an wie ein Heimkommen. Ohne Spielfeld und Werbebanden wirkt die Swiss Arena in Kloten noch grösser, als in der Erinnerung an den 18. April 2015. Damals wurde der erste Superfinal im Schweizer Unihockey ausgetragen. Nun stand am Dienstagmorgen zum Aufgalopp der diesjährigen Austragung das Medientreffen an. Leider nur wenige Pressevertreter lockte das Treffen an, umso intensiver wurden die Protagonisten der vier Finalteams in Anspruch genommen.
Für Flurina Marti von Piranha Chur und Michelle Wiki von Dietlikon ist die Swiss Arena eine bekannte Halle. Schon vor einem Jahr standen die beiden besten Frauenteams der Schweiz im Superfinal. Für Kim Nilsson von den Grasshoppers und den Könizer Emanuel Antener ist der Weg nach Kloten - zumindest als Finalteilnehmer - Neuland. Die Puzzleteilchen würden nun greifen, sagt Antener später, der Cupsieg schon ein Riesen-Highlight, «aber was wir alle mit letzter Konsequenz anstreben ist der Meistertitel».
Logisch, dass dies das Ziel aller Teilnehmer ist. Auf die Konter der Könizer müssten sie besser aufpassen, ist sich Nilsson bewusst. Das Wort Revanche fällt - im Cupsieg erteilte Köniz den Stadtzürchern beim 7:3 in der Berner Wankdorfhalle eine Lektion. Nun liegt der «Heimvorteil» - zumindest kantonsmässig - bei den Grasshoppern. Von Revanche wird auch bei Dietlikon gesprochen. Viermal in Serie gewann zuletzt Piranha Chur gegen die Glatttalerinnen. Alles Kopfsache, wirft Piranhas Sportchef Thomas Handl ein.
Der gegenseitige Respekt der Finalteilnehmer ist gross. Kernige Aussagen selten, den Könizer Trainer René Berliat bringt auch auf die Frage, ob Köniz nicht zur «Schönspielerei» neige, nicht aus der Ruhe. Lieber spricht er über die «Erntezeit», also, dass bis auf drei Akteure alle aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Kein Vergleich zum Schlagabtausch vor dem schwedischen Endspiel. Dort durfte sich Linköpings Trainer Johan Astbrant von Henrik Stenberg anhören lassen, dass dessen Storvreta nicht nur fürs Bankett hier sei, sondern auch gewinnen wolle.
Zum Abschluss dürfen die Aktiven noch zum Stock greifen. Ein kleines Penaltyschiessen steht an. Marti setzt sich im zweiten Versuch gegen Wiki durch, Nilsson gewinnt gegen Antener. Missratene Hauptprobe, gelungene Premiere? Wie auch immer, heimlicher Star der Veranstaltung war sowieso Wonneproppen Penny, die anderthalbjährige Tochter Kim Nilssons, welche mit ihren Kulleraugen alle um den Finger wickelte. Für sie war die Swiss Arena vor allem ein grosser Spielplatz. Kindliche Freude können die Aktiven dann am Samstag zeigen.