05.
2003
Schweiz gewinnt Silber
Die
Halle war prall gefüllt, die Fans voller Erwartung. Beim Abspielen der
Nationalhymne sangen viele mit, die Stimmung war richtig euphorisch. Die
Schwedinnen vermochten zwar die Stimmung nicht gänzlich abzuwürgen - wohl aber
schon früh alle Hoffnungen der Schweizerinnen auf eine Sensation. Sie nützten
die Fehler des Heimteams gnadenlos aus. 1:5 schon nach dem Startdrittel, die
Frage war nur noch, ob es ein zweistelliges Resultat geben würde. Bitte für die
Schweizerinnen, die beherzt kämpften, aber so sah es bereits nach 20 gespielten
Minuten aus.
Die schweizer Fans waren weltmeisterlich
und sorgten für eine grandiose Stimmung!
Die Schweizerinnen schien alles etwas zuviel zu sein. Die volle Halle, das Medieninteresse, neue gewagte Frisuren, Schweizerkreuz-Tattoos an den Beinen, der grosse Angstgegner Schweden. Man wirkte übermotiviert, in den meisten Aktionen überhastet. Und über all dem lastete die wohl falsche Taktik der Manndeckung. Die Schwedinnen konnten schalten und walten wie sie wollten, liessen sich auch durch den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer nicht beirren und schossen Tor um Tor. Vor allem Johanne Ekeroth wusste die Freiheiten zu nutzen - sie schoss insgesamt 5 Treffer.
Im Verlauf der Partie steckten die Skandinavierinnen glücklicherweise etwas zurück, sonst wäre die Niederlage noch einiges deutlicher ausgefallen. Sie hatten das Geschehen jederzeit im Griff und schlossen ihr "Pensum" mit dem 8:1 kurz vor dem Ende ab. Ein weiterer WM-Titel geht nach Schweden, der Schweiz bleibt Silber.
Was ist dieser 2. Platz wert? Es bleibt
festzuhalten, dass die Schweizerinnen gegen beide "grossen Nationen" - Finnland
und Schweden - verloren haben. Aufgrund des Ausrutschers der Schwedinnen gegen
Norwegen schaffte man den Finaleinzug und so die Silbermedaille. Aber so ist der
Sport, es ist nicht die Schuld der Schweizerinnen, dass sie nicht bereits im
Halbfinal auf Schweden getroffen sind, wie es die Papierform vorgesehen hätte.
Man darf sich also zurecht über die Silbermedaille freuen. Die Nati hat während
der ganzen WM-Woche hervorragende Werbung für das Unihockey im allgemeinen und
für das Schweizer Damenunihockey im besonderen betrieben. Das Medieninteresse
war so gross wie noch nie und wird erst in einem Jahr, anlässlich der Herren-WM,
einen neuen Höhepunkt erleben.
Für die ganz grosse Überraschung reicht es
nicht!
In diesem Sinne also eine herzliche Gratulation von Seiten unihockey.ch an Thomas Rieben und sein ganzes Team. Man hat sich für die Zukunft und die Herren-WM sehr viel Goodwill erarbeitet.
Schweiz - Schweden 1:8 (1:5, 0:2, 0:1)
Wankdorf, Bern - 2800 Zuschauer (ausverkauft)
SR: Flinkmann/Kärkkäinen (FIN)
Tore: 3. Ekeroth (Pettersson) 0:1; 6. Dahlerus (Söderström; Ausschluss Dubacher) 0:2; 6. Kundert (Stadelmann) 1:2; 7. Ekeroth (Granelid) 1:3; 13. Ekeroth (Penalty) 1:4; 19. Ekeroth (Dahlerus) 1:5; 24. Tuominen (Widar) 1:6; 26. Holmgren 1:7; 57. Ekeroth (Dahlerus) 1:8.
Strafen: Schweiz 3x2, Schweden 1x2.
Bemerkungen: Letztes Länderspiel Bea Trachsel (Rücktritt)
Schweiz: Forster (ab 26. Tomatis); Breitenstein, Trachsel; Berner, Dubacher; Siegenthaler; Kundert, Mazzarelli, Stadelmann; Mätzener, Wegmann, Anderegg; Ryser, Morf, Schmidlin.
Schweden: Pettersson; Magnusson, Larsson; Wretman, Bergström; Vikklund, Holmgren; Ekeroth, Grandelid, Dahlerus; F. Lindberg, Widar, Tuominen; Gustafsson, Söderström, H. Lindberg.