04.
2004
Stimmen zum dritten Finalspiel Wiler - Malans
Adrian Capatt, man kann heute Malans zu einer guten Leistung gratulieren, dennoch hat es auch im dritten Anlauf nicht gereicht.
Danke, wir haben heute wirklich gut gespielt, hervorragend gekämpft – heute war das Glück entscheidend. Wir hatten mindestens so viele Abschlüsse wie Wiler.
Zum ersten Mal hatte man auch den Eindruck, dass sich Alligator wirklich aufs Spiel fokussiert...
Ja, in den ersten beiden Spielen waren wir nicht da, haben uns zu sehr mit uns selber beschäftigt. Es war irgendwie schwierig, nach dem spannungsgeladenen Halbfinal die Konzentration wieder zu finden. Man muss auch sehen, dass bei uns seit Januar praktisch jedes Spiel ein Playoff-Spiel war. Das ist nicht einfach.
Ihr habt unmittelbar nach der Partie einen Kreis gebildet. Was wurde da gesagt?
Einfach dass wir stolz auf uns sein können, dass wir es so weit gebracht haben. Ich jedenfalls bin sehr stolz auf dieses Team. Wir haben alles gegeben, zum Meistertitel hat es nicht gereicht.
Reto Ryffel, es muss ein schönes Gefühl sein, Wiler als Meister verlassen zu können?
Ich bin als Meister gekommen und gehe als Meister – das sagt wohl alles...
Du hast dich im zweiten Spiel an der Hand verletzt. Keine Probleme damit heute?
Es ist wohl ein Kapselriss an der Hand, aber mit Medikamenten ging es ganz gut.
Was war in dieser Serie ausschlaggebend?
Wir haben die guten Einzelspieler von Malans in den Griff bekommen, das hat uns zum Meister gemacht. Vor einem Jahr waren wir noch nicht so weit, jetzt sind unsere jungen Leistungsträger gereift. Im heutigen Spiel war das vierte Tor von Mättu enorm wichtig – beinahe wäre Malans noch zurück gekommen.
Andreas Hedlund – wie ist es als Schwede, Schweizer Meister zu werden?
Im Moment bin ich einfach unglaublich erleichtert. Wir hatten so einen Druck, so viele Fans, es war spannend bis zur letzten Sekunde – mir ist einfach ein riesiger Stein vom Herzen gefallen.
Ein Wort zu den fast 2700 Zuschauern?
Es war unglaublich – bei meinem Tor habe ich mein eigenes Wort nicht mehr verstanden, es war so laut. Wirklich eine Super-Kulisse, auch mit Schweden absolut nicht zu vergleichen.
Wiler hat bereits Neuzuzüge vermeldet, wird nächstes Jahr wohl noch stärker sein. Wer kann euch überhaupt stoppen?
Nun ja – vermutlich nur wir selber. Wir werden nächstes Jahr jedenfalls ein sehr starkes Team haben. Im Cupfinal hat man aber gesehen, dass auch Wiler schlagbar ist.
Marcel Siegenthaler, gerade dir, der seit Jahren bei Wiler Gas gibt, muss dieser Titel besondere Genugtuung geben.
Es ist das grosse Ziel jeder Mannschaft, Meister zu werden. Nun haben wir es geschafft, die Freude ist natürlich riesig. Wir sind in den Playoffs mit 6:0 durchmarschiert – das ist bisher noch niemandem gelungen.
Was geht dir in diesem Moment durch den Kopf, was für Bilder tauchen in dir auf?
Ich sehe einen Chrischi und Mättu Hofbauer, einen Flury, wie sie als C-Junioren bei uns gespielt haben. Wir sind vor 7 Jahren in die NLA aufgestiegen, ohne Team, ohne Geld, ohne Strukturen. Das alles haben wir uns hart erarbeitet, mit eigenen Spielern als Basis. Darauf bin ich natürlich stolz.
Der Pott ist zum ersten Mal dem Bündnerland entrissen worden...
Ja, und das kann dem Schweizer Unihockey nur gut tun. Es ist mir klar, dass die Erwartungen an uns jetzt noch weiter steigen werden, aber diese Herausforderung nehmen wir gerne an. Jetzt sollen die anderen mal 15 Jahre auf den Titel warten...