05.
04.
2004
NLA Männer | Autor: Keller Damian

Stimmen zum Spiel Malans - Wiler

Nach dem klaren 5:0 bei Alligator unterhielt sich unihockey.ch mit Simon Bichsel und Trainer Thomas Berger. Warum Bichsel gerne mal im Fancar mitfahren möchte und wieso Berger noch keine Meisterfeier plant, lesen Sie hier.

Simon Bichsel
SV Wiler-Ersigen

Simon, du hast dich gerade mit deinen Mannschaftskollegen von den mitgereisten Fans feiern lassen. Die Wiler-Fans sind einmalig, nicht?
Ja, das sind sie. Nach dem Cupfinal dachte ich, dass "keine Sau" mehr zu den Playoff-Spielen kommt, und dann waren es trotz SCB-Heimspiel 1300. Am nächsten Mittwoch werden es über 2000 sein, davon bin ich überzeugt - auch wenn gleichzeitig YB - GC ist.

Auch auswärts unterstützen euch die mitgereisten Fans immer mehr...
Das ist so, für uns ist das natürlich eine riesige Motivation. Ich möchte gerne mal mit den Fancar mitfahren, da muss die Stimmung unglaublich sein. Meine Mutter erzählt mir jeweils, dass sie sich die Ohren hat zuhalten müssen...

Wie hast du den heutigen klaren Sieg erlebt?
Am Anfang ist Alligator wie die Feuerwehr gekommen, da hatten wir Mühe. Das Tor kurz vor Drittelsende war sehr wichtig für uns. Dann haben wir uns gesteigert, aber ich hatte immer das Gefühl, dass ein Tor für Malans noch etwas hätte bewegen können - zum Glück haben wir dicht gehalten.

Der Meisterpokal ist nun zum greifen nah - was kann Wiler noch am Titelgewinn hindern?
Es wird nicht einfach sein, nach diesem 5:0 den Spannungsbogen bis am Mittwoch aufrecht zu erhalten. Jeder erwartet jetzt von uns, dass wir es packen - aber Alligator hat sich sicher noch nicht aufgegeben und wird sich etwas einfallen lassen. Wir müssen also versuchen, wieder von Anfang an voll da zu sein. Wir haben es selber in der Hand.

Dir selber läuft es hervorragend - in dieser Partie und auch schon die ganze Saison.
Ja, "es fägt" im Moment einfach. Das Team, die Fans, alles passt zusammen. Als ich hierher kam, musste ich mich zuerst durchbeissen. Jetzt geniesse ich das Vertrauen des Trainers und kann das mit guten Leistungen zurück zahlen. Bichsel


Thomas Berger
SV Wiler-Ersigen

Thomas, sah dieser Sieg für dich genauso souverän aus wie für die meisten Zuschauer auf der Tribüne?
Nein, ganz und gar nicht. Wir haben am Anfang den Tritt nicht gefunden und haben es zu sehr mit Einzelaktionen statt mit Kombinationen versucht. Erst nach etwa 10 Minuten haben wir etwa so gespielt, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Du musstest schon früh umstellen, weil sich Ahlqvist verletzt hat. Wie geht es ihm?
Er hat sich den Knöchel verknackst - vielleicht wäre es doch noch gegangen, aber wir wollten kein Risiko eingehen. Und sein Ersatz, Markus Koch, hat ihn ja glänzend vertreten. Ob Ahlqvist am Mittwoch wieder dabei sein kann, werden wir sehen. Schlimmer sieht es wohl bei Reto Ryffel aus - möglicherweise sind die Bänder an seiner Hand gerissen. Auch hier müssen erst Untersuchungen gemacht werden.

Je länger das Spiel dauerte, desto überlegener war Wiler, hast du das auch so gesehen?
Ja, im letzten Drittel war das offensichtlich. Es hat sich halt ausgezahlt, dass wir ständig mit drei Linien agiert haben, schon im ersten Spiel. Bei einigen Malansern hatte ich das Gefühl, dass ihnen die Kraft fehlt.

Dabei hat die junge Linie bei Alligator am Samstag doch überzeugt - warum denkst du, dass sie heute nicht zum Einsatz gekommen ist?
Das musst du grundsätzlich Petersson fragen. Es ist aber schon so - wenn man als Trainer in so einem Spiel die Jungen bringt und verliert, ist man der Depp. Ich kann nachvollziehen, dass man in erster Linie den Routiniers vertraut.

Wie schon am Samstag waren einige Bündner über 60 Minuten mit den Schiedsrichtern am Diskutieren. Bei Wiler sah man das nicht. Lag das einfach an der Führung oder habt ihr das speziell angesprochen?
Beides. Wir haben intensiv darüber gesprochen, dass man die Ruhe bewahren muss, sonst schadet man sich nur selber und verliert die Konzentration. Im ersten Spiel hatten das auch nicht ganz alle meiner Spieler begriffen, heute klappte das sehr gut. Natürlich ist das einfacher, wenn das Spiel für einen läuft.

Was wendest du nun für einen "Trick" an, damit Wiler vor dem grossen Triumph nicht doch noch nervös wird?
Der "Trick" ist: Es ist völlig irrelevant, wie die Serie steht, was ein Spiel für eine Bedeutung hat. Auch in der Garderobe vorhin war die Euphorie minimal - wir wissen alle, dass noch nichts gewonnen ist. Das hat man bei Wiler aus der Serie gegen Malans vor zwei Jahren gelernt, die Einstellung hat sich geändert.

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