Wieder erholt? Du hattest ja ganz schön zu tun heute?
Ja, das stimmt. Wir wussten, dass sie sehr gute Schützen haben, vor
allem natürlich die drei Ausländer. Darum haben wir immer versucht, die Schüsse
mit einem Doppelblock abzufangen.
Im Mitteldrittel habt ihr Malans mit einem aggressiven Forechecking
ziemlich dominiert. Warum seid ihr im letzten Drittel wieder davon abgewichen?
Alles darf ich auch nicht verraten. Wir haben einige Sachen ausprobiert, um das
ideale Mittel zu finden. Unser Spiel ist am besten, wenn wir mit einem schnellen
Passpiel aus der eigenen Hälfte kommen können und uns beim Gegner festsetzen
können. Alligator ist aber stark im Kontern, deshalb müssen wir da recht
aufpassen. Aber heute hat jeder von uns gut gekämpft und ich bin sicher wir
haben noch Reserve für die nächsten Spiele. Ich persönlich habe immer damit
gerechnet, dass die Serie sehr hart wird.
War es für dich ein Nachteil, dass du beim Penaltyschiessen ganz
alleine vor dem Malanser Fansektor auf deinen nächsten Einsatz warten musstest?
Nein, überhaupt nicht, ich hab gar nicht wahrgenommen, was rund um mich
abgeht. Ich bin da aber auch gar nicht empfindlich, ich liebe Trash-Talk… (lacht
verschmitzt). Ich war nur konzentriert auf die Penaltyschützen, es war ja
anzunehmen, dass am Anfang gleich drei grosse Kaliber kommen würden.
Du hast am Montag erfahren, dass du nicht an die WM gehen darfst. Warst
du überrascht, dass du die ersten beiden Finalspiele bestreiten durftest?
Wir haben ja schon die ganze Saison abgewechselt, es hätte grad so gut auch sein
können, dass Patrick Kellenberger spielt. Möglicherweise spielt er ja schon am
Montag. Der Konkurrenzkampf war ja schon die ganze Saison gross - wenn man
spielt, muss man Topleistungen zeigen. Aber die Nachricht am Montag war schon
hart. Auch wenn ich ja ahnen musste, dass ich nicht dabei bin, hat’s mich doch
ziemlich „angeschissen.“ |
Ganz ehrlich, hast du nie daran gedacht, dass dies das letzte Heimspiel
sein könnte in dieser Saison?
Ah nein, ich hatte eigentlich während dem ganzen Spiel ein gutes Gefühl.
Wir sind in der Abwehr sehr gut gestanden und hatten die gegnerischen Stürmer
eigentlich meistens im Griff. Ich hab nie an unserem Sieg gezweifelt.
Am Mittwoch noch die grosse Eishalle in Zuchwil, heute die kleine
Lusthalle in Maienfeld. Wo spielst du lieber?
Auf dem Spielfeld bekommt man das gar nicht so mit, da man aufs
Spielgeschehen fixiert ist. Hier in Maienfeld spürt man die Emotionen der
Zuschauer manchmal ein bisschen deutlicher, da sie näher am Geschehen sind als
in anderen Hallen.
Der Druck auf den Torhüter ist gross. Denkt man in einer Verlängerung
nie, der nächste Schuss könnte der letzte sein?
Nein, daran darf man gar nie denken, das wäre fatal. Es geht einfach
immer weiter.
An Penaltyschiessen hast du seit der WM 2004 wohl nicht nur gute
Erinnerungen. Hast du mit der damaligen Schmach heute abgeschlossen?
(lacht) Ja, ein paar Wochen nach der WM gings mir
schon nicht so gut. Aber das ist ja schon lange her. Wichtig war, dass ich im
Halbfinale gegen Chur schon einen Penalty pariert habe. Das gab mir Sicherheit.
Täuscht der Eindruck oder habt ihr heute viel Kraft gelassen?
Es sah wohl schlimmer aus, als es war. Ein paar Strafen waren schon
unnötig, das hätte nicht sein müssen. Aber wenn man gewinnt, erholt man sich
viel schneller, das ist eine alte Weisheit. Wichtig ist jetzt, dass wir uns voll
auf den Montag konzentrieren. |