05.
04.
2009
NLA Männer | Autor: Voneschen Reto

Tigers mit mehr Speuz

Das zweite Playoff-Finalspiel der Männer am Sonntag geht mit 9:5 an die Langnau Tigers. In Hasle-Rüegsau waren Tigers nach einer offensiv geführten Partie vor dem Tor gefährlicher als Titelverteidiger Wiler-Ersigen. 1:1 steht nun die Best-Of-Five Serie.

„Es feins Café" empfahl der gutmütige Speaker auch noch nach Spielschluss eindringlich, als die Mehrzahl der 1630 Zuschauer bereits aus der umgebauten Hasle-Rüegsauer Eishalle Brünnli geströmt waren. Einen währschaften Schnaps hätten wohl die beiden Trainer Thomas Berger (Wiler-Ersigen) und Philippe Soutter (Langnau Tigers) lieber zu sich genommen. Die defensiv beinahe fahrlässigen Vorstellungen ihrer beiden Mannschaften mussten die beiden Trainer-Routiniers arg mitgenommen haben. Schon als längst alle Spieler beim Auslaufen waren, wurden Berger und Soutter nicht gesichtet.

Offensivspektakel
Erwartet wurde eine Fortsetzung des ersten Finalspiels, wo sich beide Teams mehrheitlich neutralisierten und sich der Unterhaltungswert in engen Grenzen hielt. Doch vom üblichen taktierenden und verhaltenen Playoffhockey war Partie 2 ungefähr so weit entfernt, wie ein MusicStar Kandidat vom Treffen der richtigen Töne. Ohne grosses Abwarten nahm die Partie einen Lauf, bei welchem vor allem das Publikum und die Liebhaber spektakuläre Tore voll auf ihre Kosten kamen.
Nach dem ersten Drittel führte noch Wiler-Ersigen mit 4:3, nachdem die Führung regelmässig hin- und her schwappte. Im Mittelabschnitt, als die Partie erstmals an Schwung verlor, stellten die Langnauer mit drei Toren innert drei Minuten das Spielgeschehen auf den Kopf. Rolf Lüthi (31.), Simon Stucki (32.) und Marc Mühlethaler (34.) sorgten für Feststimmung im Brünnli. Dank Philipp Fankhausers Anschlusstreffer kurz vor der Pause blieb die Spannung für das Schlussdrittel aufrecht.

Endgültige Entscheidung kurz vor Schluss
Im dritten Drittel kehrten die Langnauer ihrem leidenschaftlichen Sturm und Drang Hockey nach dem 7:5 von Simon Stucki (48.)den Rücken. Mit einer engen Box vor Philipp Gerber wollten sie weitere Gegentreffer verhindern. Sämtliche Möglichkeiten zur frühzeitigen Entscheidung - wie etwa bei der geschenkten Strafe gegen Mattias Wallgren (50.) - liessen sie aber sausen. Doch bei Wiler-Ersigen stockte der Offensivfluss, was auch mit den Umstellungen (Krähenbühl für Mendelin im ersten, Balmer für Fankhauser im dritten Block) nicht gelockert werden konnte. Erst in der 59. Minute, als Marco Burkhalter und kurz darauf Saku Lehti noch zwei Tore schossen, war die Kuh definitiv vom Eis.

Defensive Mängel beidseits
14 Tore in einem Playoff-Finalspiel sind selten, aber dass in den nächsten Partien wieder sämtliche Akteure den Begriff „Blockarbeit" aus ihrem Vokabular streichen und sich die Stürmer die Torecken aussuchen können, dürfte unwahrscheinlich sein. Nie passte der Ausdruck „Offen wie ein Scheunentor" besser als an diesem unterhaltsamen Nachmittag - die Brünnlihalle sieht von aussen aus wie ein grosser Heustall. Erstaunlich war vor allem, wie frei jeweils die Langnauer Schützen zum Abschluss kamen. Dass diese oft ihr Glück mit Weitschüssen suchen, sollte hinlänglich bekannt sein. So waren - neben den eingangs erwähnten Trainernerven - vor allem die Torhüter die Leidtragenden, welche sich oft alleine den gegnerischen Angreifern stellen mussten. Ebenfalls erstaunlich war, wie nachlässig die gegenseitige Manndeckung ausgeführt wurde.

Zwei spannende Spiele stehen an
Dass es nach zwei Spielen nun 1:1 steht, ist zwar nicht gerade die grosse Sensation, doch stimmt erfreulich für den weiteren Verlauf der Serie. Können die Emmentaler ihre Emotionen wieder kanalisieren, ist ein Langnauer Triumph nicht unmöglich. Ales Zalesny ist auf Betriebstemperatur , Simon Stucki hat seinen Stock justiert und den Flugstunden von Markus Gerber nach, dürfte der Frühling schon bald im Emmental beginnen.
Dass Wiler-Ersigen aber nochmals einen brandschwarzen Abend wie am Sonntag erlebt, dürfte hingegen ausgeschlossen sein. Normalform erreichte praktisch nur Joel Krähenbühl und allenfalls Olle Thorsell, welcher mit seinem Tunnel bei Zalesny immerhin den Move des Tages für sich verbuchen konnte. Ansonsten müssen die Unteremmentaler das Spiel rasch abhaken und ihre bekannte Playoff-Stärke wieder finden. Am nächsten Wochenende stehen mit Sicherheit zwei heisse Partien im Brünnli auf dem Programm.

Unihockey Tigers - SV Wiler-Ersigen 9:5 (3:4, 3:1, 3:0)
Brünnli, Hasle - 1630 Zuschauer
SR: Gmür / Wunden
Tore: 05:58 L. Vänttinen (P. Mendelin) 0:1, 07:31 S. Liechti (S. Held) 1:1, 10:10 P. Fankhauser (I. Mäkipää) 1:2, 13:10 M. Mühlethaler (A. Zalesny) 2:2, 14:24 A. Zalesny (S. Stucki) 3:2, 16:07 L. Vänttinen (P. Mendelin) 3:3, 18:42 P. Mendelin (R. Gerber) 3:4, 30:53 R. Lüthi (M. Mühlethaler) 4:4, 31:19 S. Stucki (M. Gerber) 5:4, 33:06 M. Mühlethaler (R. Lüthi) 6:4, 37:18 P. Fankhauser (M. Zürcher) 6:5, 47:53 S. Stucki (S. Liechti) 7:5, 58:27 M. Burkhalter 8:5, 58:41 S. Lehti (A. Zalesny) 9:5
Strafen: 11:18 J. Krähenbühl 2', 12:22 M. Zürcher 2', 49:27 M. Wallgren 2', 57:28 Y. Jungo 2', 57:28 M. Gerber 2'
Unihockey Tigers: Gerber Ph.; Gerber M., Held, Lehti, Suter, Wyss; Aeschbacher, Gerber M.-O., Liechti, Lüthi, Mühlethaler, Oilinki, Pergelius, Stucki, Zalesny
SV Wiler-Ersigen: Streit; Berger, Bichsel, Bieber, Jungo, Thorsell, Wallgren; Fankhauser, Gerber, Krähenbühl, Mäkipää, Mendelin, Vänttinen, Wittwer, Zimmermann, Zürcher
Bestplayer: M. Mühlethaler / P. Mendelin

 

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