06.
11.
2003
NLA Männer | Autor: Soutter Philippe

Tischgespräch mit Peter Düggeli

In unregelmässigen Abständen wird unihockey.ch in dieser Saison regelmässig Exponenten der Szene portraitieren. Für einmal jedoch nicht verschwitzt in der Halle, sondern in aller Ruhe in einem Lokal nach der Wahl unseres Gesprächspartners. Aufgedeckt wurde diesmal für Peter Düggeli, Trainer des ambitionierten GC Zürich.

Peter Düggeli
In der "Commi-Halle" in Zürich wurde aufgetischt:
Spaghetti Arrabiata, Mineralwasser, Kaffe Crème

GC macht Spass
Die ersten Spiele der NL-A-Saison gingen dem Grasshopper-Club mit dem neuen Cheftrainer Peter Düggeli, und trotz Superstar Niklas Jihde, gründlich in die Hosen. In diversen Foren meldeten sich selbsternannte Experten mit riskanten Thesen und meist noch wagemutigeren Orthographiekenntnissen zu Wort. Düggeli selbst „findet unseren Saisonstart o.k. Klar hätte ich die gewonnenen Punkte manchmal eher in anderen Spielen erwartet“. Allerdings hätte es eben einige Spiele gedauert, bis die Taktik, vor allem das Defensivkonzept, von allen Spielern einigermassen aufgenommen wurde. „Am meisten Arbeit verwandte ich darin auf, dass sich die Spieler in einem Block wirklich als funktionierendes Ganzes sehen“. Dass dies bei den vielen Individualisten im Kader der Grasshoppers nicht ganz einfach sein dürfte, ist allerdings nachvollziehbar. „Erstaunlichweise hatte ich während unserer klaren Niederlage gegen Köniz plötzlich das Gefühl, wir sind auf dem richtigen Weg“. Düggelis Gefühl wurde später durch den Auswärtssieg gegen Rot-Weiss zur Gewissheit. GC hatte sich gefestigt und das Saisonziel von einem Platz in der Finalrunde scheint wieder realistisch. Auch dank einigen Spielern, welche auch für ihren Trainer über den Erwartungen spielen:„Herausgreifen kann man sicher einen Christoph Riedel. Der hat seine Einstellung zum Sport enorm verändert.“ Düggeli verhehlt hingegen nicht, dass das Thema Teamgeist bei GC nach wie vor der wunde Punkt ist: „Es ist mir schon klar, dass das ländliche Zusammenhalten im Stil von Zäziwil oder Malans in der Stadt nicht so einfach zu erreichen ist. Doch ich bin von der Gruppe geprägt und deshalb habe ich diesbezüglich manchmal meine Mühe“. Doch GC mache Düggeli trotzdem enorm Spass. Er lobt das professionelle Umfeld: „Man hat jedes Versprechen erfüllt und versucht sich ständig in allen Punkten zu verbessern

Gründungsmitglied von Torpedo Chur
Der 33jährige Peter Düggeli, lic. phil.I, mit den Fachrichtungen Geschichte und Englisch, ist eines der Gründungsmitglieder von Torpedo Chur. Zu einer Zeit als die Erfolgsgeschichte von Rot-Weiss Chur noch nicht geschrieben war und sich sich dort Vereine wie Spartak, Curia Print oder Blau-Weiss Chur gegenseitig Hallenzeiten und Spieler abspenstig machten. „Wir waren eine typische Strassenhockey-Quartiermannschaft“, erinnert sich Düggeli.“Höhepunkte waren die Derbys gegen die Oberländer vom UHC Trin“. Die Triner qualifizierten sich 1986 an der damaligen offenen Meisterschaft gleich für die NL-B. Torpedo musste den Umweg über die 1.Liga nehmen, stieg dann allerdings in den folgenden Jahren jeweils direkt über die NL-B in die NL-A auf. Und die Triner Gallionsfigur Daniel Telli wechselte zu Torpedo, wo er – vielleicht leider – bis heute hängen geblieben ist.

Düggeli und Wolf: Ein eingespieltes Team
Nachdem Düggeli 1998 seinen Stock beiseite gelegt hatte („Ich war ein defensiver Kämpfer mit Herz“) stand er alsbald mit seinem Kumpel Markus Wolf, dem zukünftigen Nationaltrainer, an der Bande von Torpedo Chur. Wobei das Spiel gegen Rychenberg unvergessen bleibt, wo er eben nicht mehr dort stehen wollte und die Halle noch während des Spiels verliess: „Ich habe einfach realisiert, dass ich bei diesem desolaten Spiel rein gar nichts mehr bewirken konnte. Und ich bin nicht der Trainer, welcher ratlos hinter einer Bande stehen kann“. Letztes Jahr wurde er, wieder zusammen mit Wolf und Rot-Weiss Chur, erstmals Meister. „Markus und ich wurden als Trainer während der Saison immer mehr zu einem eng verschweissten Team. Wir ergänzten uns ideal“. Tatsächlich darf dem Trainergespann am letzten Titelgewinn der Bündner massgeblichen Anteil beigemessen werden. Chur war auf den Punkt fit und Düggelis spezieller Verdienst war sicher die Arbeit mit den jungen Spielern: “Ich habe kürzlich nochmals das letztjährige Finalspiel in der Eishalle gegen Wiler auf Video angeschaut. Wenn man dort sieht, wie ein Santoro oder Krieg explodiert sind. Eine wahre Freude“.

Peter Düggeli
Der Saisonstart von GC ist o.k.
Düggeli goes Rock n’Roll
Peter Düggeli ist der Philosoph des Schweizer Unihockeys. Zitate wie „Es gibt für nichts wirkliche Lösungen, nur unzählige Möglichkeiten“ oder „Kulturelle Erfahrungen kann man nicht akzelerieren“ sind Höhenflüge seines Schaffens und falls jemand auf Anhieb den Link zum Unihockey nicht findet, ist er gebeten, den Urheber direkt anzusprechen, da sonst der Rahmen dieses Textes gesprengt würde. Sie zeigen aber die eigenwillige Persönlichkeit, die „immer und überall im ganzen Leben alles überlegt“. Doch Denker und Trainer Düggeli hat ein hochwirksames Ventil: „Blow Job & the B.J.Horns“. Hinter diesem latent jugendgefährdenden Titel versteckt sich eine Churer-Rockband, welche seit Jahren mit Cover-Songs die Bündner Szene bereichert. Trompeter Düggeli kommt so auf rund 15 Auftritte im Jahr. „Das ist eine völlig andere Welt. Wenn ich dort mit meinen Trainerhosen im Uebungsraum auftauche, werde ich von den anderen Bandmitgliedern ausgelacht.“

 

Fotogalerien

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Tabellen

1.UHC Thun+5732.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Ticino Unihockey+718.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Ad Astra Obwalden-1312.000
10.Unihockey Limmattal-1812.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3629.000
2.Nesslau Sharks+1222.000
3.Aergera Giffers+121.000
4.UH Appenzell+517.000
5.Unihockey Basel Regio-616.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+515.000
7.UHC Bremgarten-2713.000
8.UH Lejon Zäziwil+111.000
9.Visper Lions-1311.000
10.Red Lions Frauenfeld-1410.000

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