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NLA Männer | Autor: Keller Damian
unihockey.ch im Gespräch mit dem Nati-Trainer
Als interessierter Zuschauer der GC-Heimpremiere zeigte sich der Nati-Trainer Urban Karlsson auf den Tribünen der Saalsporthalle. unihockey.ch nutze die Gelegenheit zu einem Gespräch.
![]() Helena Marklund und Urban Karlsson |
Ja ich weiss... (lacht)
Nämlich, dass du im Mai 2004 mit der Schweiz Weltmeister wirst, und zudem bis dahin fliessend berndeutsch sprichst. Welches Ziel ist einfacher zu erreichen?
Ich glaube, Gold zu holen ist einfacher... Mein deutsch wird langsam besser, die Migros-Klubschule tut mir gut, aber von berndeutsch bin ich noch weit entfernt.
Wie habt ihr, deine Frau und du, euch denn inzwischen in der Schweiz eingelebt?
Wir sind ehrlich gesagt begeistert – es ist alles noch besser, als wir es erwartet hatten. Die Landschaft, die Menschen – es könnte fast nicht besser sein.
Beruflich hattest du einen schwierigen Einstand. Was ist dir durch den Kopf gegangen, als 11 von 34 aufgebotenen Spielern für den ersten Nati-Zusammenzug abgesagt haben und zwei Vereine gar komplett in einem Trainingslager waren?
Ich weiss ja nicht, wie das früher gehandhabt wurde und finde es schon komisch, dass ein NLA-Trainer nicht einmal gewusst haben soll, dass dieses Weekend der Nati „gehört“. Wir haben die Sache aber besprochen und ich erwarte nicht, dass diese Probleme noch einmal auftreten werden.
Und wie war dein Eindruck von diesem ersten, frühen Zusammenzug? Und wie stark warst du beim Aufgebot schon involviert, nachdem du ja erst seit Juni in der Schweiz bist?
Ich war zufrieden. Die Spieler haben sehr gut mitgemacht, ich hatte den Eindruck, dass alle anwesenden Spieler lernen und sich einen Platz im Team erkämpfen wollten. Das Aufgebot erfolgte natürlich unter Mithilfe des ganzen Trainerstabes – ich habe in den ersten Monaten viele Gespräche geführt, mit Trainern, auch mit Spielern. Aber auch wenn ich so viele Vorbereitungsspiele wie möglich gesehen habe, kann man noch nicht sagen, dass das jetzt „mein“ Aufgebot oder „mein“ Team war. Das braucht noch etwas Zeit.
Du bist heute hier, warst letztes Wochenende beim Heimspiel von Köniz – muss man sich deine Arbeit so vorstellen, dass du unter der Woche zwei Tage frei hast, damit du am Wochenende die Spieler beobachten kannst?
Schön wäre es... Nein, ich arbeite ganz normal von Montag bis Freitag auf der Geschäftsstelle in Bern, neben der Schule. Dazu war ich schon an einer ganzen Reihe von Kursen und Meetings (mit Trainern und Schiedsrichtern) – auch jetzt komme ich gerade aus Magglingen. Im Moment ist es also sicher mehr als ein 100%-Job – ich hoffe, dass man das zu schätzen weiss. Aber ich bin mit Freude bei der Arbeit, wir kommen gut voran.
Was für Prinzipien legst du deiner Arbeit zu Grunde?
Ganz einfach – das Schweizer Unihockey kommt nur vorwärts, wenn alle zusammen arbeiten. Die Vereine und deren Spieler, der Verband und seine Funktionäre. In jedem Verein muss die Motivation vorhanden sein, etwas Grosses leisten zu wollen. Nehmen wir GC als Beispiel – hier ist etwas am entstehen, soeben wurde der Schweizer Meister geschlagen. Aber es muss weiter gehen, mit täglicher harter Arbeit. Jeder Klub, der nach oben drängt, bringt mehr Druck auf bisher erfolgreichen Vereine. So kann man sich gegenseitig motivieren und weiter bringen.
Urban Karlsson, besten Dank für das Gespräch und alles Gute bei der künftigen Tätigkeit als Nati-Trainer der Schweiz.