09.
2021
Unter den Augen des Vaters
Jaime Britt stand am Samstag erstmals im Aufgebot der NLA-Mannschaft von Alligator Malans - und erzielte prompt seine ersten beiden Tore. Der junge Stürmer machte damit ein Familienmärchen perfekt. Sein Vater Patrick ist seit 20 Jahren Assistenztrainer der Bündner.
«Und jetzt lassen sie den Jüngsten schiessen», posaunten die Kommentatoren des Alligator-Livestreams in die Mikrophone. Am letzten Samstag empfing Alligator Malans in der 3. Runde den UHC Thun in der Sporthalle Lust. Die Partie wurde zu einer einseitigen Angelegenheit, die Berner Oberländer blieben beim 2:14-Debakel ohne jegliche Chance. 38 Sekunden vor der Schlusssirene erhielt Malans einen Penalty zugesprochen. Die Partie war beim Stand von 12:2 für die Gastgeber längst entschieden. Also durfte der erst 17-jährige Jaime Britt, der erstmals überhaupt ein NLA-Aufgebot erhielt, vom Mittelpunkt antreten.
Der Stürmer, der eigentlich für die U21 auf Torejagd geht, wurde erst während des Spiels eingewechselt und durfte so erstmals auf höchster Stufe Luft schnuppern. Mit einem verschmitzten Lächeln schnappte sich Britt den Ball, lief an und liess den neuen tschechischen Thuner Goalie Jan Eckhardt mit einer Finte gekonnt aussteigen. Sofort wurde der Debütant von seinen jubelnden Teamkollegen überrannt und der Ball als persönliches Andenken geschnappt. «Ich war schon ziemlich aufgeregt, habe mich aber extrem über das Aufgebot gefreut», erklärte Britt später den sozialen Medien. «Dass es am Schluss so herausgekommen ist, ist ein bisschen kitschig.»
Kitschig vor allem darum, weil Britt nur 24 Sekunden später sogar noch sein zweites Tor gelang. Und auch darum, weil es schon fast an eine Familien-Romanze grenzt. Denn Jamies Vater Patrick ist sowas wie eine Klub-Ikone und seit 20 Jahren Assistenztrainer in der NLA-Mannschaft. «Solche Geschichten schreibt wohl nur der Sport», meinte Britt Junior. Tags darauf stand der Glückspilz wieder mit der U21 im Einsatz und steuerte bei der 1:3-Niederlage gegen Köniz einen Assist bei.
Partick Britt ist der dienstälteste Trainer in der NLA und bringt immer viel Feuer auf die Malanser-Bande. (Bild: Erwin Keller)