11.
2003
Verdientes Unentschieden gegen Finnland
Das Spiel gegen Finnland, von vielen bezüglich WM-Gold schon längst nicht mehr als Aussenseiter, sondern als Favorit bezeichnet, wies einige Parallelen zum freitäglichen Duell mit Schweden auf. Nach einem starken ersten Drittel geriet die Schweiz nach einer mittelprächtigen Leistung im Mittelabschnitt in Rückstand und musste diesem im letzten Drittel nachrennen. Im Gegensatz zum Freitag wurden diesmal die Bemühungen jedoch mit einem Punkt belohnt, und dies absolut verdient.
Frühe Powerplay-Treffer
Gerade mal 2 Sekunden brauchten die Finnen,
um die erste Strafe des Spiels (Helbling hatte einen Konter mit hohem Stock
unterbunden) auszunutzen. Doch die Schweizer schlugen sofort zurück – sie
brauchten genau 20 Sekunden, um den ersten Ausschluss gegen einen Finnen
auszunutzen. So stand es nach weniger als vier Minuten bereits 1:1, die Partie
war lanciert. In der Folge kreierten sich die Schweizer zahlreiche Chancen,
während die Finnen nicht an das starke Startdrittel des Vortages anknüpfen
konnten. Die Ruhe und Abgeklärtheit fehlte jedoch, um mit einer Führung in die
erste Pause gehen zu können.
Matthias Hofbauer und seine Wiler Sturmkollegen
sorgten ständig für Gefahr vor dem gegnerischen
Tor.
Schwäche im Mitteldrittel
Wie schon
gegen Schweden gerieten die Schweizer im Mitteldrittel plötzlich in ein Loch.
Das Spiel plätscherte etwas dahin, mit Vorteilen für die Finnen, den Schweizern
gelang nicht gerade viel. Nicht unerwartet daher die Führung für die
Skandinavier. Erst traf Jussila, dann auch Oehman auf Zuspiel des St.Gallers
Raine Laine. Dieser Treffer war insofern unglücklich, als sich Matthias Hofbauer
zwischenzeitlich pflegen lassen und durch Reto Balmer hatte ersetzen lassen
müssen. Der junge Könizer-Center kassierte somit gleich in seinem ersten Einsatz
einen Treffer. Roger Tönz war es zu verdanken, dass es nach 40 Minuten nur 1:3
stand.
Die Aufholjagd
Gegen
einen Favoriten früh führen und dann kontern können – diese Ausgangslage ist oft
der Ursprung von überraschenden Ergebnissen. Einen Rückstand aufholen gegen ein
nominell stärkeres Team ist jedoch ungleich schwieriger. Die Schweizer schafften
es. Erst war es der omnipräsente Tom Engel, welcher backhand zum 2:3 verkürzte.
Und in der 50. Minute krönte Raphael Keller seine starke Leistung des
Wochenendes mit dem Ausgleich. Noch einmal gingen die Finnen in Führung, als
vier Minuten vor dem Ende Laine einen Ball über die Linie stocherte. Doch das
verdiente Unentschieden wurde erreicht – im Powerplay wuchtete der diesmal
fehlerlose Kaltenbrunner den Ball unter die Latte. Auch die letzten zwei Minuten
wurden schadlos überstanden, das Remis war Tatsache.
Die Schweizer Nationalspieler "spionierte" am
Samstag bei Schweden-Finnland in Jona.
Konfusion bei der Rangverkündung
Für die
meisten überraschend wurden die Schweizer dann sogar zum Turnier-Zweiten
ausgerufen – obwohl sie mit zwei Toren Differenz gegen Schweden verloren hatten,
die Finnen aber nur mit einem. SUHV-Pressechef Giovi Marti klärte die
Medienschaffenden auf – das Turnierreglement des Founders-Cup sieht vor, dass
die Anzahl der erzielten Tore bei Punktgleichheit entscheidet. Ein wohl
einzigartiger Modus, der wohl nicht nur die Finnen verwirrte. Suomi-Coach Pasi
Tilander beklagte sich jedenfalls, dass man ihm vor dem Spiel mehrfach
versichert hätte, dass die Finnen bei einem Unentschieden Turnierzweiter wären.
Aber eigentlich spielte das keine Rolle – die Schweden gewannen das Turnier und
die rund 4000 Zuschauer kamen an drei Tagen in den Genuss hochklassiger Spiele,
die beste Werbung für die Weltmeisterschaft im kommenden Mai geboten
haben.
Schweiz – Finnland 4:4 (1:1, 0:2, 3:1)
Gewerbeschule, Chur - 1'200 Zuschauer
SR: Cerny/Janousek (CZE)
Tore: 3. Oehman (Mika Kohonen; Ausschluss Helbling) 0:1; 4. Engel (Bill; Ausschluss Virtanen) 1:1; 29. Jussila (Mika Kohonen) 1:2; 37. Oehman (Laine) 1:3; 41. Engel (Aeschlimann) 2:3; 50. Keller (Dysli) 3:3; 56. Laine (Oehman) 3:4; 58. Kaltenbrunner (Bill; Ausschluss Hintikka) 4:4
Strafen: je 4x2'
Schweiz: Tönz; Dysli, Eichmann; Kaltenbrunner, Bichsel; Weber, Helbling; Keller, M. Hofbauer, Chr. Hofbauer; Engel, Bill, Aeschlimann; Capatt, Bösch, Zürcher; Balmer
Finnland: Suntila; Tiitu, Jussila; Lehtonen, Sandström; Lahdensuo, Kirjonen; Mika Kohonen, Oehman, Laine; Järvi, Hintikka, Koskelainen; Manner, Rantala, Virtanen; Karppanen, Mikko Kohonen, Niiranen
Bemerkungen: 57.39 Time-Out Schweiz; 59.08 Time-Out Finnland
Best Players: Engel / Kohonen