12.
2016
Wer hat einen Weltmeister?
Zwischen WM und Weihnachten findet in der NLA noch eine Doppelrunde statt. Irgendwo gibt es damit garantiert einen frischgebackenen Weltmeister zu sehen. Oder sind es gar deren 17? Wenn es zwei sind, heisst einer davon Rasmus Sundstedt.
Eines ist jetzt schon klar: In der NLA-Doppelrunde vom 16. bis 18. Dezember wird auf Schweizer-Unihockeyfeldern ein Weltmeister zu sehen sein. Holt die Schweiz Gold, sind sogar deren 17 unterwegs. Sind es die Tschechen, immerhin drei (Sebek und Sesulka bei Wiler, Veltsmid bei Malans). Wird Finnland Weltmeister, kommt Tatu Väänänen (Wiler) mit Gold zurück. Holt - wie meistens - Schweden den Titel, spielen mit Johan Samuelsson (Tigers) und Rasmus Sundstedt (Rychenberg) zwei aktuelle Weltmeister in der NLA. 1, 2, 3 oder 17? Wir haben bei Rychenbergs Allrounder Rasmus Sundstedt nachgefragt.
Keine Zweifel
Zehn Weltmeisterschaften wurden seit 1996 ausgetragen, achtmal ging Gold nach Schweden. Rasmus Sundstedt (27) kam im Sommer als zweifacher Weltmeister zum HC Rychenberg und strebt in Lettland den dritten Titel an. „Für Schweden gibt es keine Alternative zu Gold", gibt er zu. Dass die eine Medaille anstrebenden Schweizer hoffen, in den Gruppenspielen Finnland zu schlagen, um so im Halbfinal Schweden aus dem Weg zu gehen, lässt ihn kalt. „Für Gold werden wir Finnland ohnehin schlagen müssen", sagt er mit dem Verweis auf die Finalspiele der letzten zehn Jahre. Die WM 2004 in der Schweiz (Final Schweden vs. Tschechien) war bis heute die letzte WM, in welcher der Final nicht Schweden vs. Finnland hiess. „Die Schweiz hat eine starke Mannschaft und ist näher an uns dran als auch schon", sagt Sundstedt zwar. Doch man spürt, dass er nicht am Erfolg seines Teams zweifelt.
Auf HCR-Teamkollegen wird er in Lettland kaum treffen. Benjamin Borth läuft in der anderen Gruppe für das von Philippe Soutter betreute Deutschland auf, das nichts mit den Halbfinals zu tun haben wird. Fredrik Holtz ist nicht mehr im deutschen Kader, Michal Podhrasky fiel im letzten Moment aus dem tschechischen Kader und auch in der Schweizer Nati lassen sich keine Rychenberger finden. Vielleicht, weil sie im eigenen Team im Schatten von sechs Ausländern stehen? Sundstedt glaubt das nicht. „Einige der Jungs sind noch jung, ihre Zeit in der Nati wird kommen", ist er überzeugt.
Überall Weltklasse
Rasmus Sundstedt lebt als Profi in der Schweiz. „Ich muss für die Kinder am Morgen aber trotzdem früh raus - irgendwo einen Teilzeitjob zu haben wäre einfacher", sagt er lachend. Dass er zu Recht als einer der weltbesten Spieler gilt, hat Sundstedt schon oft bewiesen. Besonders wertvoll macht ihn, dass er als Verteidiger und Stürmer gleichermassen wirkungsvoll ist. „An meinen drei bisherigen Weltmeisterschaften spielte ich zweimal Verteidiger, einmal im Sturm - in Riga bin ich wieder als Stürmer vorgesehen", verrät er. Auch beim HCR besetzte er schon beide Positionen und liefert sich mit dem Finnen Mikko Hautaniemi trotzdem ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das Topskorershirt. Seine Klasse ist mit ein Grund, dass Rychenberg in dieser Saison mehr Zuschauer anlockt als alle anderen NLA-Teams. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, im April 2017 vor 7800 Fans den Superfinal in Kloten bestreiten. Für Sundstedt wäre das kein Grund für Nervosität - im letzten April feierte er in Stockholm mit Storvreta den schwedischen Meistertitel vor über 18'000 Zuschauern.
- Wie viele Weltmeister spielen bald in der NLA?
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14%Ein Finne
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41%Zwei Schweden
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5%Drei Tschechen
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40%17 Schweizer
unrealistische? optimischt 194.11.167.154
01. 12. 2016