05.
2002
WFC 2002: Schweden Weltmeister 2002
![]() Und weg war der Stock von Jaakko Hintikka |
Die Atmosphäre in der Halle war von Anfang an giftig - die
Finnen und die Schweden mögen sich nicht. Seit Monaten war in Finnland davon gesprochen
worden, endlich den Erzrivalen als Weltmeister zu entthronen. Und als Järvi, mit einer
blauen Irokesen-Frisur zum Finale angetreten, die Einheimischen in Führung brachte, tobte
die Halle. Aber die Schweden blieben das, was man von ihnen kennt - cool, sie liessen sich
nicht beeindrucken. Larsson glich schon bald einmal aus und Andersson, zum Most valuable
Player des Turniers gewählt, brachte die Schweden erstmals in Führung. Diese gaben sie
bis zum Schluss nicht mehr ab, auch wenn die Finnen wirklich alles probierten. Das Spiel
war hektisch und von harten Zweikämpfen geprägt. Das Schweizer Schiedsrichter-Duo
Baumgartner/Baumgartner hatte alle Hände voll zu tun, das Geschehen unter Kontrolle zu
behalten.
Die frenetisch angefeuerten Suomis glichen durch ihren Superstar Janne Tähkä
aus, doch die Schweden konterten gleich wieder durch Niklas Jihde und dem 3:2. Dabei blieb
es bis 10 Minuten vor Schluss. Järvi brachte mit seinem 2.Treffer die Finnen wieder an
den Rand des grossen Triumphes, aber wieder ging es nur 2 Minuten bis zum Konter der
Schweden. Olofsson knickte die Hoffnungen mit seinem Tor endgültig. Der Malans-Topskorer
war es auch, der kurz vor Schluss ins leere Tor auf 5:3 erhöhte. Dabei blieb es aber
nicht - die Finnen skorten 9 Sekunden vor dem Ende zum 4. Mal. Das brachte aber nichts
mehr. Die Schweden trugen ihren letzten Angriff vor das verwaiste Tor der Finnen und
wurden inkorrekt behindert, was "Baumi/Baumi" mit einem Penalty ahnden mussten.
Diesen verwandelte wiederum Oloffson souverän zum 6:4 Schlussresultat.
Die Baumis zeigten eine gute Leistung in einem schwierigen Spiel
Es war wohl der härteste Final, der je gespielt wurde. Die
Finnischen Zuschauer tobten bei jedem Pfiff gegen ihre Mannschaft, und diese Art von
Körperspiel kennt man in der Schweiz so nicht. Da würden die Spieler reihenweise auf die
Strafbank geschickt. Man kann diese Art des Unihockey-Sports mögen oder nicht, das ist
die berüchtigte internationale Härte, die den Schweizern noch abgeht. Die Schweden haben
gezeigt, dass sie auch durch solch hartes Körperspiel nicht vom Gewinn des
Weltmeistertitels abgehalten werden können. Sie sind und bleiben für zwei Jahre die
beste Unihockey-Mannschaft der Welt. Denn Finnen und allen anderen Nationen bleibt nur,
weiter hart an sich und ihrer Liga zu arbeiten.
Heizten das Publikum zusätzlich an - Die finnischen Cheerleader
Schweden - Finnland 6:4 (2:1, 1:1, 3:2)
Hartwall Arena, Helsinki - 13'665 Zuschauer
SR: Baumgartner / Baumgartner (SUI)
Schweden: Blixt; Qvist, Larsson; Davidsson, Axelsson; Lorendahl, Fischerström; Jihde, Hellgard, Olofsson; Andersson, Gustafsson, Kronstrand; Boden, Calebsson, Svensson
Finnland: Heikkinen; Punkari, Huttunen; Sandström, Lehtonen; Isomäki, Tiitu; Kotilainen; Karppanen, Kohonen, Kuronen; Järvi, Hintikka, Seppälä; Tähkä, Jussila, Ahtiainen; Oehman, Laine
Tore: 5. Järvi (Hintikka) 0:1; 11. Larsson (Jihde; Ausschluss Seppälä) 1:1; 16. Andersson 2:1; 34. Tähkä (Kuronen) 2:2; 38. Jihde (Qvist) 3:2; 50. Järvi (Lehtonen) 3:3; 52. Olofsson (Hellgard) 4:3; 60. (59.42) Olofsson (Finnland ohne Torhüter) 5:3; 60. (59.51) Hintikka (Jussila) 5:4; 60. (59.59) Olofsson (Penalty) 6:4
Strafen: Schweden 1x2'; Finnland 4x2'
Best Players: Hellgard / Järvi
Schussstatistik: 20:22 (4:7, 9:5, 7:10)