24.
05.
2002
NLA Männer | Autor: Keller Damian

WFC 2002: Schweiz träumte ein Drittel lang vom Finale

Die Schweiz hat im Halbfinal gegen Finnland mit 1:5 verloren und spielt somit morgen gegen Tschechien um Bronze. Im Gegensatz zum Startspiel suchten die Schweizer diesmal ihre Möglichkeiten in der Offensive mehr, vermochten aber nicht ganz zu reüssieren. Mit der Leistung darf man aber über weite Strecken zufrieden sein.

Telli Im ersten Drittel wirkten die Schweizer konzentriert und spritzig wie noch selten in diesem Turnier. Man stand in der Defensive einigermassen gut und wusste einen starken Mark Wolf hinter sich. Vorne wurden die Chancen gesucht und gefunden, da die Finnen ungewöhnlich viele Fehler in ihrem Spiel hatten. In der 7. Minute profitierte Daniel Telli von einem solchen. Er lief in einen zu schwach abgegebenen Rückpass, umspielte Heikkinen und auch Mika Kohonen konnte die Führung der Schweizer nicht mehr verhindern. Kurz darauf verpasste Stefan Lühti nach schöner Vorarbeit von Telli nur knapp das 2:0. Aber auch die Finnen waren jederzeit gefährlich - sobald man ihnen etwas Platz gab, brannte es lichterloh vor Mark Wolfs Kasten.  In der 12. Minute war so ein Moment, als die Schweizer Deckung für einen Moment die Uebersicht verlor. Prompt fand ein Querpass von Kohonen mit Tero Karppanen einen Abnehmer, und der Ausgleich war Tatsache. Dieser Treffer brachte auch die fast 7000 Zuschauer in der Halle in Stimmung, sofern sie den Fans der Finnen waren. In der 18. Minute gab es für sie noch mehr Grund zum Jubeln. Järvi und Seppälä tanzten sich durch die gegnerischen Reihen und schon stand es 2:1. Die Schweizer, angeführt von einem überragenden Tom Engel, waren in diesem ersten Drittel für ihren Mut nur ungenügend belohnt worden.

Wolf Ab dem zweiten Abschnitt machten die Schweizer etwas zu früh und zu stark auf, womit sie konteranfälliger wurden. Finnlands Coach Pasi Tilander: "Wir zogen uns etwas zurück, um auf Konter zu lauern. Das hat zum Glück geklappt, denn seit ich finnischer Coach bin, hat uns die Schweiz noch nie so viel Probleme bereitet wie heute." Die Finnen konnten so bis zur 28. Minute vorentscheidend auf 4:1 davon ziehen. Die Schweizer verloren in dieser Phase etwas die Orientierung und damit das Spiel. "Trotzdem haben wir uns nicht aufgegeben und unseren Stolz nicht verloren" meinte Matthias Hofbauer in der Pressekonferenz zu recht. In der Tat versuchten die Schweizer alles, um noch einmal heran zu kommen. Mit Hofbauer und Capatt, die im ersten Drittel noch nicht zum Einsatz gekommen waren, versuchte man offensive Impulse zu setzen. Zu Beginn des letzten Abschnittes stellte man phasenweise auf Manndeckung um, und probierte die Finnen damit unter Druck zu setzen. "Aber das birgt natürlich enorme Risiken, zumal uns die Finnen individuell überlegen sind. Realistisch betrachten können wir zwei von zehn Spielen gegen die Finnen gewinnen, mehr liegt nicht drin" sagte Westerlund nach der Partie. In der 55. Minute fiel der letzte Treffer der Partie - Jaakko Hintikka erzielte das 5:1. Damit haben die Schweizer zwar etwas höher verloren als im Startspiel (4:1), aber viel an Goodwill gewonnen. Wenn man aus dem starken Startdrittel mehr Kapital geschlagen hätte, wären die Finnen ins Trudeln geraten. Davon ist auch Westerlund überzeugt. "Das 2:1 hat ihnen viel Selbstvertrauen gegeben. Unser Plan ist nur zu 50% aufgegangen - wir hätten noch einen zweiten oder dritten Treffer gebraucht. Die Möglichkeiten dazu wären vorhanden gewesen."

Engel Nicht verdient hatten die Schweizer zumindest das Schlussprozedere nach dem Spiel. Wie immer wurden die besten drei Spieler (3-Stars) ausgezeichnet, was sich üblicherweise auf beide Mannschaften verteilt, mit Vorteilen zugunsten des Siegers. Der Jury fiel nichts besseres ein, als mit Karppanen, Hintikka und Seppälä drei Einheimische auszuzeichnen. Um soviel besser waren die Finnen an diesem Tag sicher nicht. Die Schweizer müssen nun versuchen, die grosse Enttäuschung dieser Niederlage so rasch als möglich wegzustecken und morgen gegen die Tschechen noch einmal mit demselben Elan zu Werke zu gehen. Dann reist man mit Bronze in die Schweiz zurück.

Finnland - Schweiz 5:1 (2:1, 2:0, 1:0)
Hartwall-Arena, Helsinki - 6'820 Zuschauer
SR: Nyström / Birkebo (SWE)
Finnland: Heikkinen; Punkari, Huttunen; Jussila, Lehtonen; Karppanen, Kohonen, Kuronen; Järvi, Hintikka, Seppälä; Oehman
Schweiz: Wolf; R.Weber, Gerber; Bill, Helbling; T.Weber, Leimbacher; Brägger, Engel, Aeschlimann; S.Lüthi, Kern, Telli; Capatt, Hofbauer, Bachmann; Dunkel, B.Lüthi
Tore: 7. Telli 0:1; 12. Karppanen (Kohonen) 1:1; 18. Järvi (Seppälä) 2:1; 25. Karppanen (Huttunen) 3:1; 28. Hintikka (Seppälä) 4:1; 55. Hintikka (Järvi) 5:1
Strafen: je 1x2'
Best Players: Karppanen, Hintikka und Seppälä ausgezeichnet - kein Schweizer!!!
Schussstatistik: 24:15 (8:9, 7:1, 9:5)

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