04.
2007
Wiler-Ersigen legt wieder vor
Nach dem 7:2 durch Roger Gerber in der 58. Minute löste sich die Anspannung bei den Wiler-Akteuren. Nicht wie üblich an der Bande auf den Torschützen wartend, sprangen einige Akteure von der Spielerbank auf um dem Matchwinner zu gratulieren. Bei fünf Toren hatte der leichtfüssige Center seine Hände im Spiel – weshalb er nicht zum besten Spieler der Partie ausgerufen wurde, blieb ein Geheimnis der Jury. Trotz einer 6:2 Führung hatte der Qualifikationssieger einige bange Minute im Schlussdrittel zu überstehen. Bereits in der 47. Minute ersetzte Tigers-Coach Johan Schönbeck seinen Goalie Philipp Gerber erstmals durch einen zusätzlichen Feldspieler. Noch drei bis vier Mal wiederholte sich dieses Prozedere. Die Tigers schossen aus vollen Rohren, doch Wiler-Torhüter Daniel Streit vereitelte sämtliche Torchancen so spektakulär wie souverän.
Doppelschlag kurz vor der ersten Pause
Deutlich animierter als noch gestern in der „Brünnli-Sauna“ begann das dritte Finalspiel. Die Tigers hatten anfänglich mehr vom Spiel und wollten den Schwung des Overtime-Siegs mit in die Zuchwiler Eishalle mitnehmen. In Überzahl gelang ihnen auch der Führungstreffer, gegen Jim Canerstams platzierten Schuss (9.) konnte Streit nichts ausrichten. Je länger das Drittel dauerte, umso besser kam aber Wiler-Ersigen aber ins Spiel. Mit schnellen Kombinationen wurden die Langnauer immer weiter ins eigene Drittel gedrückt. Der Ausgleichstreffer lag in der Luft, doch mussten sich die 1’721 Zuschauer bis zur 19. Minute gedulden, ehe Roger Gerber seinen eigenen Abpraller ins Tor wuchtete. Doch nicht genug: Matthias Hofbauer liess eine Minute später einen Verteidiger elegant stehen und Keller vollendete seine Vorlage zum 2:1.
Tigers von der Rolle
Im zweiten Abschnitt spielte dann praktisch nur noch der SVWE. Angeführt von den beiden starken Centern Gerber und Hofbauer kreierten die Hausherren Chance um Chance. Nach einem Ausschluss gegen Canerstam traf dann auch Olle Thorsell zum 3:1. Die Langnauer Abwehr brach langsam auseinander, vor allem vor dem vierten Wiler Tor in der 31. Minute herrschte ein heilloses Durcheinander. Mit einem Time-Out versuchte Schönbeck seine Spieler zu mehr Konzentration aufrufen. Die Massnahme war nur bedingt erfolgreich. Mit der Variante „Kopf-durch-die-Wand“ versuchten die Tigers vergeblich zum Anschlusstreffer zu kommen. Wiler-Ersigen war endgültig im Spielrausch und kam erneut in Überzahl kurz der Pause zum 5:1 durch Matthias Hofbauer. Dieses Tor war auch gleichbedeutend mit der Vorentscheidung, zu gross wog die Hypothek für die Tigers.
Verdiente 2:1 Führung
Auch wenn der Sieg ein bis zwei Tore zu hoch ausfiel, Wiler-Ersigen hat sich die 2:1 Führung in der Finalserie mehr als verdient. Sie liessen zu keiner Sekunde nach und überzeugten mit einem schnellen, flüssigen Angriffsspiel. Goalie Streit lobte aber seine Abwehrleute. „Im Gegensatz zu gestern, haben wir den gefährlichen Weitschützen weniger Platz gelassen. Die Verteidiger konnten viel mehr Schüsse blocken, manchmal warfen sie sich fast in die Schüsse“, nannte Streit einen der Hauptgründe für die wenigen Gegentreffer. Für Tigers-Topskorer Henrik Kronholm war die Sache klar. „Wir haben einfach zu viel Fehler gemacht.“ Nicht genug heiss seien sie gewesen, so der Schwede weiter, „doch es scheint, dass wir das Messer am Hals brauchen, dann spielen wir einfach besser.“ Nächsten Freitag heisst es für die Langnauer wieder „Sieg oder Saisonende“ – eine Konstellation, die sie vom Halbfinale her noch bestens kennen.
Wiler-Ersigen – Tigers Langnau 7:2 (2:1, 3:0, 2:1)
Eishalle Zuchwil. – 1’720 Zuschauer.
SR:Erhard/Renz
Tore: 9. Canerstam (Kronholm/Ausschluss Keller) 0:1, 19. (18.56) R. Gerber 1:1, 20. (19.41) Keller (M. Hofbauer) 2:1, 29. Thorsell (Chr. Hofbauer/Ausschluss Canerstam) 3:1, 31. Krähenbühl (R. Gerber) 4:1, 39. M. Hofbauer (R. Gerber/Ausschluss Aeschlimann) 5:1, 41. R. Gerber (Krähenbühl) 6:1, 44. Burkhalter (Canerstam) 6:2, 58. R. Gerber (Zurflüh) 7:2.
Strafen: Wiler-Ersigen 2 x 2’, Tigers Langnau 3 x 2’
Wiler-Ersigen: Streit; Punkari, Schild; Thorsell, Bichsel; Jungo (ab 21. Flury), Bieber; Matthias Hofbauer, Christoph Hofbauer, Keller; Roger Gerber, Zurflüh, Krähenbühl; Balmer, Zingg, Adrian Zimmermann.
Tigers Langnau: Philipp Gerber; Markus Gerber, Held; Palomäki, Wyss; Luginbühl, Suter; Stucki, Aeschlimann, Aeschbacher; Canerstam, Pergelius, Kronholm; Lüthi, Burkhalter, Bürki; Liechti
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Berger, Hedlund, D. Zimmermann (alle verletzt), Tigers Langnau ohne Rindlisbacher und Ritter (beide überzählig). – 31. Time-Out Tigers Langnau, 42. Lattenschuss M. Hofbauer
Best Players: Thorsell (Wiler-Ersigen), Ph. Gerber (Tigers Langnau)