08.
2006
"Wir haben einen sehr guten Ruf in Schweden"
Einige Telefonate musste Sommerhalder führen, bis er die Verträge mit den neuen schwedischen Verstärkungsspielern unterschreiben konnte. „Ich habe mit einigen Spielern, die für Schweden noch an der Weltmeisterschaft gespielt haben, gesprochen, doch stellte sich bald heraus, dass sie an einem Wechsel in die Schweiz noch nicht interessiert waren“, erzählt Sommerhalder. Seit der Betreuung am Europacup 2004 hat er gute Kontakte zum schwedischen Spitzenteam Pixbo Wallenstam. Gefunden hat Sommerhalder nun gleich drei neue Verstärkungsspieler: Petteri Loukkanen (29), Martin Magnusson (23) und Daniel Pappi (23). Übernimmt sich Reinach nicht damit? Sommerhalder verneint: „Wir haben lange darüber diskutiert, ob wir uns dies leisten können. Mir war klar, dass wir zwei neue Ausländer brauchten um in der NLA mithalten zu können. Magnusson und Loukkanen kosten uns zusammen gleichviel wie Dahlgren im letzten Jahr und Pappi spielt quasi gratis für uns. Er wollte unbedingt mit Loukkanen in die Schweiz kommen.“ Rund Fr. 50'000.00 beträgt das Budget für die Schweden, „momentan sind wir noch darunter“ ergänzt Sommerhalder. Der Verein unterstützt die Strategie, an der Generalversammlung wurde der Budgeterhöhung auf Fr. 220'000.00 zugestimmt. Sommerhalder: „Seit Jahren ist Lok Reinach schuldenfrei, das Vereinsvermögen beträgt Fr. 70'000.00. Nun mussten wir einfach etwas investieren.“ Er hält das Risiko für berechenbar, eine Arbeitsstelle ist bereits gefunden, eine zweite auf gutem Weg. Zudem wurde nach langer Suche auch ein neuer Hauptsponsor gefunden.
Dass Loukkanen und Pappi auch bei Ligakonkurrent Uster im Gespräch waren, bekam Sommerhalder nur am Rande mit: „Scheinbar haben wir sie in der gleichen Woche angefragt.“ Die entscheidende Überzeugungsarbeit leistete der zu Pixbo zurückgekehrte Martin Dahlgren. Er empfahl den beiden Reinach wärmstens. Sommerhalder: „Wir haben seit 1994 schwedische Verstärkungsspieler im Kader und besitzen mittlerweile einen sehr guten Ruf in Schweden. Wichtig ist einfach, dass man nicht das Blaue vom Himmel verspricht und hart im Verhandeln bleibt.“ Zusammen mit Magnus Hedlund (35) hat der Aufsteiger mittlerweile vier Ausländer unter Vertrag, trotzdem bleibt der Sportchef realistisch: „Unser Ziel ist der Ligaerhalt, dafür bleiben drei Möglichkeiten. Rang 9, ev. sogar 8 liegt in unserer Reichweite wenn ich unser Kader mit der Konkurrenz vergleiche.“ Hoffnung macht Sommerhalder, dass sich die Lok-Spieler im letzten Jahr jeweils am Gegner steigern konnten: „Die besten Spiele zeigten wir im Cup und in der Meisterschaft gegen starke Teams.“ Was fehlt ist ein Trainer mit NLA-Erfahrung, „aber wir haben mit Loukkanen und Hedlund zwei sehr routinierte Spieler.“ Von ihnen wird viel abhängen. Ohne die vier Schweden, dem verletzten Captain Michael Hafner und vier abwesenden Stammspielern kam Reinach im Cup nur knapp an einer Blamage vorbei. Gegen Zweitligist Frutigen schaute nur ein 5:4 heraus. Es kann nur besser werden im Oberwyntal.