10.
04.
2015
NLA Männer | Autor: «Zürcher Unterländer»

«Wir profitieren von den Flyers»

Bruno Heinzelmann ist vom Unihockey-Fan zum Präsidenten des lokalen Organisators des Superfinals geworden. Am 18. April wird der ehemalige Klotener Stadtpräsident 7500 erwartungsfrohe Zuschauer begrüssen dürfen. Der "Zürcher Unterländer" hat Heinzelmann interviewt.

«Wir profitieren von den Flyers» Anno 2004: Wie damals bei der WM soll die Kolping-Arena beim Superfinal brodeln (Bild Damian Keller)

Zürcher Unterländer: Bruno Heinzelmann, sie sprechen aus Erfahrung. Was ist schwieriger: Stimmen zu gewinnen für die Wahl zum Stadtpräsidenten oder Freiwillige, um einen Gross-Event wie den Unihockey-Superfinal auf die Beine zu stellen?
Bruno Heinzelmann: Ich würde sagen, beides ist nicht ganz einfach (lacht). Aber so wie ich vor etwas mehr als einem Jahrzehnt das Glück hatte, gewählt zu werden, so konnte ich heuer 150 Leute gewinnen, die freiwillig beim Superfinal mithelfen.

Alles Freiwillige aus der Region?
Nein, rund 40 Leute hat uns der Unihockey-Verband direkt zur Verfügung gestellt, das Gros der anderen 110 Helferinnen und Helfer stammt aus dem Umfeld der Kloten-Bülach Jets. Darunter sind nicht nur Aktive und Ehemalige, sondern auch Eltern und Grosseltern von Spielern. Einen kleinen Teil der Freiwilligen habe ich in meinem privaten Umfeld rekrutiert. Dies sind vorab Leute, die auf dem Bau arbeiten und anpacken können. Wir brauchen sie, um den Boden in der Kolping-Arena zu verlegen. Und schliesslich habe ich auch Hilfe aus der Familie. Mein Sohn Sven hat sich beispielsweise um die Ehrendamen gekümmert.

Sie schmunzeln ...
Ja, er fand, das sei eher eine Aufgabe für sein Alter.

Für Ihre Altersklasse blieb immerhin das Amt des OK-Präsidenten. Hatte da Ihre Frau, die bei den Jets seit Jahren für Marketing und Sponsoring zuständig ist, die Finger im Spiel?
Zuerst hab ich gedacht, dass sie überhaupt nichts damit zu tun hat. Aber ihr Schmunzeln, als wir letzthin darüber gesprochen haben, hat sie verraten. Schliesslich war es aber Rolf Nussbaumer, der Vereinspräsident, der mich angefragt hat, als sich die Kloten-Bülach Jets für die Austragung des Superfinals beim Verband beworben haben. Wieso ich Ja gesagt habe? Weil ich Unihockey für eine junge, attraktive Sportart halte und mich immer freue, wenn ich ein Kind mit dem Unihockeystock in der Hand auf der Strasse sehe. Mein Sohn Sven ist ja ebenfalls damit gross geworden ist.

Kloten hat vom Unihockeyverband schnell den Zuschlag erhalten. Welche Argumente haben für den Standort gesprochen?
Das erste Pflänzchen haben wir sicher schon 2004 gesetzt, als Kloten in der Kolping-Arena die WM-Finalspiele der Männer ausgetragen hat. Das Stadion war mit 7500 Zuschauern ausverkauft, die Stimmung fantastisch. Ich habe das damals als Stadtpräsident miterlebt. Weiter können wir in Kloten vom Know-how der Kloten Flyers profitieren. Die Organisation steht unserem Anlass positiv gegenüber und hat dem Unihockeyverband auch Leute zur Verfügung gestellt, die sich in den Bereichen VIP-Logen, Ticketing und Sicherheit einbringen.

Mit dem Aspekt Sicherheit ist zugleich ein grosser Unterschied zwischen den Sportarten Eis- und Unihockey angesprochen. Anders als im Eishockey sind unter den Unihockeyzuschauern noch nie Hooligans aufgetaucht. Vertraut man auch am Superfinal auf die Friedlichkeit der Fans, oder sind spezielle Sicherheitskontrollen geplant?
Wir gehen nicht von einem Problembereich Sicherheit aus. Das heisst aber nicht, dass wir diesen Punkt nicht im Auge behalten.

Was sicher ist: Die Halle wird mit 7500 Zuschauenden rappelvoll sein. Die Tickets sind seit September ausverkauft. Gibt es noch Möglichkeiten, an einen Eintritt zu kommen?
Der Verband hat noch 100 Stehplätze zurückbehalten, die jetzt dann in den Verkauf kommen.Weiter gibt es ein paar wenige Sitzplätze für die tatsächlich teilnehmenden Vereine. Auch ich als OK-Präsident habe noch einige Tickets in der Hinterhand.

Bis zum Anpfiff am übernächsten Samstag dauert es noch eine gute Woche. Sind Sie im Zeitplan?
Ja, voll und ganz. Uns ist entgegengekommen, dass die Kloten Flyers nicht bis zum bitteren Ende in den Playouts gespielt haben. Heikel wäre gewesen, wenn sie am Donnerstagabend vor dem Superfinal noch ein Spiel gehabt hätten. So aber bleibt genügend Zeit, um das Eis abzutauen und die Banden abzunehmen. Die Halle wird am Freitagabend vor dem Superfinal parat sein, sodass wir den Unihockey-Boden wie geplant verlegen können. Dies ist der heikelste Punkt und zugleich der grösste Kraftakt. Der Boden besteht aus 600 Elementen, die derzeit in der Zürcher Hardau gelagert und am Freitag ab 18 Uhr in der Kolping-Arena eingebaut werden. Am Samstagabend wollen wir dann pünktlich um Mitternacht das Stadion der Stadt Kloten aufgeräumt zurückgeben.

Wieso kann der Boden denn erst so kurzfristig am Freitagabend eingebaut werden?
Wie gesagt: Wir haben bei der Planung nicht gewusst, wie lange die Kloten Flyers in den Playouts engagiert sind. Darum haben wir uns auf das schlimmstmögliche Szenario eingestellt: dass am Donnerstagabend in der Kolping-Arena noch Eishockey gespielt wird. Ein weiterer Aspekt sind natürlich die Kosten. Das Stadion für einen Tag mehr zu mieten, hätte das Budget stärker belastet.

Was kostet denn die Stadionmiete?
Darüber darf ich keine Auskunft geben. Der Betrag ist Inhalt der Verträge zwischen dem Unihockey-Verband und der Stadt Kloten. Die Jets haben nur eine Organisationsvereinbarung mit dem Verband.

Mit welchem Betrag tauchen denn die Jets als organisierender Verein im Budget des Verbandes auf?
Wir arbeiten alle ehrenamtlich. Entschädigt werden wir mit einem Pauschalbetrag. Sagen wir es so: Es ist ein guter Zustupf für die Vereinskasse.

Die Unihockey-Gemeinde erhofft sich vom Superfinal einen Popularitätsschub, insbesondere auch wegen der TV-Liveübertragungen. Für das Schweizer Fernsehen ist der Superfinal ein Pilotprojekt, mehrjährige Verträge gibt es nicht. Vieles hängt also davon ab, wie diese Premiere über die Bühne geht. Spüren Sie diesen Druck?
Nein, nicht speziell. Aber natürlich, wir wollen diesen Superfinal sauber über die Bühne bringen. Zudem hängt ja auch nicht alles an uns als organisierendem Verein, sondern auch vieles an den Sportlern selbst. Die vier teilnehmenden Teams müssen attraktives Unihockey zeigen, das die Leute im Stadion begeistert - und natürlich auch die vor dem Bildschirm. Uns sehe ich mehr als Dienstleister, der die Voraussetzungen schafft, damit gute Spiele möglich werden. Wir wollen im Hintergrund als Gastgeber eine perfekte Arbeit abliefern. Das heisst auch: Wenn ein Zuschauer eine Frage hat, soll er eine freundliche, hilfreiche Antwort erhalten.

Ein grosser Vorteil der Kolping-Arena ist, dass sie für Fernsehübertragungen gerüstet ist. Für die Eishockey-Berichterstattung ist bereits alles Notwendige installiert. Welche Anpassungen sind für den Superfinal nötig?
Das sind kleine Dinge. Für die Kameras muss berücksichtigt werden, dass das Spielfeld kleiner ist. Weiter gibt es eine andere Mixed-Zone, in der die Journalisten die Spielerinnen und Spieler nach den Partien interviewen können. Aber die Leute vom Fernsehen sind Profis, die haben das im Griff.

An welchem Ort im Stadion werden Sie selbst am Tag des Superfinals anzutreffen sein?
Ich möchte mich soweit als möglich im Hintergrund halten, dass ich den Überblick habe, für meine Leute aber jederzeit ansprechbar bin. Das heisst auch, ich werde nicht auf der Ehrentribüne sitzen.

Zur Person
Bruno Heinzelmann: Als Stadtpräsident Klotens hat sich Bruno Heinzelmann (60) von 1994 bis 2006 für die Anliegen des Sports in der Region eingesetzt. Nun will er als OK-Präsident des lokalen Organisators Kloten-Bülach Jets mit der Durchführung des ersten Superfinals in der Kolping- Arena für den Unihockeysport punkten. Die Heinzelmanns sind bei den Kloten-Bülach Jets eine feste Grösse: Bruno Heinzelmanns Frau Ursula engagiert sich im Verein im Bereich Marketing und Sponsoring, Sohn Sven ist bei den Jets gross geworden und hat mehrere Jahre in der NLA (Jets, GC) gespielt. Derzeit muss er aus gesundheitlichen Gründen pausieren.

Interview "Zürcher Unterländer"

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2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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