10.
2008
"Wir wissen was es braucht, um zu gewinnen"
Unihockey.ch: Marco Moser, was überwiegt nach dem 13:1 gegen die Outlaws: die Freude über das starke Startdrittel oder der Ärger nach den holprigen restlichen 40 Minuten?
Marco Moser: Es war schon recht schwer für die Spielerinnen, es war im ersten Drittel beinahe zu einfach um zu Toren zu kommen. Danach spielten sie zu kompliziert, auf gut Deutsch „einfach etwas". Das war überhaupt nicht das, was wir wollten.
Die Spiele verlaufen ähnlich wie im Januar in Vantaa, in der Gruppenphase meist schwächere Teams, im Halbfinale dafür ein rechter Brocken. Seid ihr bereit für IKSU?
Heute war unser Ziel wirklich Spielerinnen zu schonen, drei (Mirca Anderegg, Ina Rhöös, Angi Klein, Anm.d.Red.) haben wir gar nicht eingesetzt. Morgen müssen wir einfach von der ersten Sekunde an bereit sein, da wird ein deutlich anderer Wind wehen als heute. Wichtig wird auch sein, dass wir eine Konstanz finden und unser Spiel während 60 Minuten durchziehen. Einfach wird's nicht.
Ein Wort zum Halbfinalgegner?IKSU ist uns natürlich bestens bekannt, wir spielten ja an den beiden letzten Turnieren gegen sie im Final. Sie machten mir zu Beginn des Turniers hier nicht mehr so einen stabilen Eindruck, vor allem in der Abwehr. Aber sie haben sich kontinuierlich gesteigert.
Hättest du erwartet, dass ihr gegen sie im Halbfinale antretet?
Ehrlich gesagt, nein. Ich hatte mit Balrog gerechnet, eventuell mit Classic. Aber Balrog ist ein verdienter Sieger, von IKSU hätte ich schon ein wenig mehr erwartet. Grundsätzlich müssen wir aber auf uns schauen, wir haben es selber in der Hand in den Final einzuziehen.
Was waren deine Highlights diese Woche?
Erfreulich waren vor allem die ersten 20 Minuten gegen Holmlia, nach welchen wir 6:0 führten. Es war mir wichtig, dass die Mannschaft gut ins Turnier startet, damit wir in Schwung kommen. Schön war auch, dass wir viele Spielerinnen einsetzen konnten. Wichtig war auch der Sieg über Dekanka, das man nicht unterschätzen darf. Aber auch nach dem Rückstand hatten wir sie je länger das Spiel dauerte, umso besser im Griff.
Hast du die zwei Linien für morgen bereits im Kopf?
Eigentlich schon. Dieses Jahr haben wir zwei bis drei Alternativen, welche wir problemlos ins Spiel schicken können. Da sieht man, dass wir ein deutlich breiteres Kader besitzen als in der letzten Saison.
Erstmals gingt ihr als Favorit in ein Europacup-Finalturnier, zudem findet dieses quasi vor der Haustüre statt. Wie geht ihr mit diesem Druck um?
Es ist schon ein wenig schwieriger als bei den letzten Teilnahmen, aber wir schauen das Ganze nicht als Druck an. Wir gingen in das Turnier wie wir es bei den letzten beiden Teilnahmen auch machten. Wir wissen was es braucht, um zu gewinnen. Viel hat sich für uns dadurch nicht geändert.
Wie hast persönlich du die letzten Tage erlebt?
Es war schon mehr los, als üblich. Einige Radiostationen und Zeitungen riefen an für Interviews, es war ein rechter Rummel. Aber es ist „lässig", dass etwas läuft. Mich hat es sehr gefreut, dass gestern gegen Dekanka 350 Zuschauer in der Halle waren, das war wirklich toll. Ich hoffe, dass auch morgen beim Halbfinal die Halle gut gefüllt ist und so eine würdige Atmosphäre herrschen wird.