12.
2019
Ad Astra bricht im letzten Drittel ein – Zug siegt 7:2
Zug United besiegt Ad Astra Sarnen im ersten Zentralschweizer NLA-Derby auswärts.
Das Sarner Publikum spendete den niedergeschlagenen Spielern nach dem Spiel aufmunternden Applaus. Die Obwaldner hatten gerade eben das erste Zentralschweizer NLA-Derby gegen Zug United mit 2:7 verloren - ein zu hohes Verdikt. Trotz der klaren Ausgangslage, der Letzte empfing den Dritten, hatte man sich im Lager von Ad Astra Hoffnungen auf Punktezuwachs gemacht. Die letzten Derbys gegen Zug, damals noch in der NLB oder im Schweizer Cup, waren stets umkämpft - so auch gestern Abend. Aber wie schon früher behielten die Zuger das bessere Ende wieder für sich. Zug United erspielte sich in den ersten Minuten leichte Vorteile. Schliesslich nutzte der Schweden-Sturm der Zuger eine seiner Chancen zur Führung - Alexander Larsson traf zum 0:1. Nach der ersten Drittelpause reagierte Ad Astra mit dem Ausgleich durch Kaapo Savinainen. Das intensive Spiel wogte in der Folge hin und her, beide Teams erspielten sich Chancen. Wieder ging Zug United in Führung, wieder glich Ad Astra Sarnen aus. Mit einem 2:2 ging es in die zweite Pause.
In 35 Sekunden vom 2:2 zum 2:4
Die Entscheidung fiel erst im Schlussabschnitt. In der 44. Minute traf zuerst Carl Kostov-Bredberg, nur 35 Sekunden später erzielte Adrian Furger das vierte Tor für den Gast aus Zug. Von diesem Doppelschlag erholte sich Ad Astra nicht mehr, der stark haltende Mario Britschgi im Sarner Tor musste kurze Zeit später nochmals hinter sich greifen. Die letzten Sarner Hoffnungen auf ein Comeback knickten nach einem verschossenen Penalty von Kaapo Savinainen endgültig. «Wir haben gewusst, dass es über den Kampf gehen wird. Spiele in Sarnen sind nie ein Zuckerschlecken», sagte der Zuger Doppeltorschütze Adrian Furger, «das Glück war mit dem Doppelschlag auf unserer Seite.» Ad-Astra-Verteidiger Jonas Höltschi ärgerte sich verständlicherweise über die zu hohe Niederlage: «Im letzten Drittel sind wir neben den Schuhen gestanden und haben das Spiel leichtfertig aus der Hand gegeben.»
Mit diesem Sieg, dem fünften Vollerfolg in Folge, hat Zug seinen dritten Platz verteidigt und ist näher an Rang 2 herangerückt. Kann es Zug bald mit den Spitzenteams Grasshoppers und Wiler-Ersigen aufnehmen? Adrian Furger relativiert: «Bis ganz nach oben fehlt schon noch etwas. GC und Wiler sind gespickt mit Nationalspielern, wir sind eher noch eine unerfahrene Equipe und froh, dass wir auf dem dritten Platz stehen.» Sarnen hingegen verbleibt am Tabellenende, weiterhin mit einem Punkt hinter Thun. «Es muss das Ziel sein, Thun noch zu überholen. Doch wir können auch gegen andere Teams punkten, wenn wir 60 Minuten konstant gut spielen», blickt Jonas Höltschi voraus. Gegen Zug United waren es nur 40 gute Minuten. Und das reichte am Ende halt nicht für Punkte, sondern nur für einen aufmunternden Applaus von den treuen Fans.
Ad Astra Sarnen - Zug United 2:7 (0:1, 2:1, 0:5)
Dreifachhalle, Sarnen. 492 Zuschauer. SR Schläpfer/Fässler.
Tore: 14. Larsson (Dahlqvist) 0:1. 22. Savinainen (B. von Wyl) 1:1. 34. Staub (Kostov-Bredberg) 1:2. 40. Läubli (R. Schöni) 2:2. 43:23 Kostov-Bredberg (Julkunen) 2:3. 43:58 Furger (Grüter) 2:4. 47. Furger (Larsson) 2:5. 57. Laely (Ausschluss Larsson!) 2:6 (ins leere Tor). 58. Kostov-Bredberg (Nigg) 2:7.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Sarnen. 1mal 2 Minuten gegen Zug.
Sarnen: Britschgi; Kunelius, Markström; Läubli, Berchtold; Höltschi, Kramelhofer; B. von Wyl, Savinainen, C. von Wyl; J. von Wyl, M. Schöni, R. Schöni; Durot, Ma. Furrer, Gnos; Eberhardt.
Zug: Nilsson; Kostov-Bredberg, Staub; T. Flütsch, Menon; A. Uhr, Y. Schelbert; Dahlqvist, Larsson, Julkunen; Furger, Mock, Rubi; Nigg, Grüter, Bachmann; Laely, Fiechter.
Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein und Bitterli (beide Ersatz), sowie Dubacher, Boschung und Liikanen (alle verletzt). 8. Tor von Zug United aberkannt (Torraumoffside). 16. Pfostenschuss Sarnen. 34. Lattenschuss Sarnen. 44. Timeout Sarnen. 54. Mück hält Penalty von Savinainen. Sarnen ab 55. teilweise ohne Torhüter und mit 6. Feldspieler. Läubli (Sarnen) und Furger (Zug) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.