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2020
NLA Männer | Autor: Zug United

Aussenseiter Zug düpiert den Favoriten zweifach

Zug United nahm den Schwung des Cupsiegs mit ins Playoff und führt nach dem ersten Wochenende dank zwei knappen Siegen gegen Floorball Köniz in der Serie 2:0.

Dramatische Spiele scheinen Zug United zu liegen. Am Sonntag rangen sie Floorball Köniz, den Schweizer Meister von 2018, in einem intensiven Playoff-Fight in der Verlängerung nieder. Andreas Dahlqvist, der schwedische Topskorer, erlöste die Zuger Fans mit dem Treffer nasch 2:49 Minuten in der Verlängerung. Damit brachte er den Aussenseiter in der Best-of-7-Serie 2:0 in Führung - und die Berner unter Zugzwang. Floorball Köniz wählte Zug United als Gegner im Playoff-Viertelfinal. Dies hatte seine Logik: In der Bilanz der letzten drei Jahre gewann Köniz (inklusive Cup) 15 der 17 Vergleiche.

Weniger beeindruckt davon zeigen sich die Zentralschweizer, die in beiden Spielen Rückstände aufholten und am Ende die besseren Nerven hatten. Am Freitag kam der Erfolg jedoch noch aus dem Nichts. Die Könizer waren in einer etwas zerfahrenen Partie über weite Strecken das bessere Team und führten 13 Minuten vor Schluss verdient mit drei Toren Vorsprung. Von 5:4 auf 7:4 hatten sie zu Beginn des letzten Drittels ihre Führung ausgebaut, als Zug seine Kräfte konzentrierte. Und nichts deutete daraufhin, dass die Zentralschweizer nochmals am Sieg schnupper könnten. Bis Oliver Schmocker unglücklich eingriff: Er lenkte einen Pass Emil Julkunens ins eigene Tor ab und öffnete so den Spalt in die Partie, den Zug benötigte. Adrian Furger schloss einen Konter zum 6:7 ab und schliesslich schoss Julkunen im Powerplay den Ausgleich; es war überhaupt erst der fünfte Überzahltreffer für die Zuger in dieser Saison!

Köniz hatte noch ein Powerplay, vier Minuten waren noch zu spielen. Die Zuger verteidigten mit einer Leidenschaft, wie sie es vorher über weite Strecken der Partie kaum gezeigt hatten. Und auch als die Berner mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Goalies verzweifelt den Ausgleich suchten, war immer wieder irgendwie ein Zuger im Weg. Während die Zuger ihren ersten Sieg überhaupt in den Sporthallen Weissenstein feierten, blieben den Könizern nur die verdutzten Gesichter. Sie verloren eine Partie, die sie eigentlich gar nicht verlieren konnten.

Zum Matchwinner wurde - wie nur sechs Tage zuvor im Cupfinal - Alexander Larsson. Er fand sechseinhalb Minuten vor dem Ende aus spitzem Winkel irgendwo eine Lücke in der nahen Ecke von Patrick Eder. Auf das 8:7, die erstmalige Führung der Gäste überhaupt an diesem Abend, fand Köniz keine Antwort mehr. Die vier Zuger Tore innert viereinhalb Minuten waren die wilde Wende einer Partie, die schon ziemlich wild begonnen hatte. 4:4 stand es nach den ersten 20 Minuten. Die Gastgeber hatten jeweils vorgelegt, doch gelang Zug stets der rasche Ausgleich. Erst im Mitteldrittel war das Spielgeschehen etwas kontrollierter, was Köniz zum 5:4 ausnutzte. Dies schien der Beginn des üblichen Verlaufs in den Partien dieser beiden Teams zu sein.


Die Zuger Underdogs legen nach
Die Zuger erwischten am Sonntag den besseren Start ins Spiel 2, vermochten dies jedoch nicht in Tore umzumünzen. Köniz-Torhüter Patrick Eder machte einen sehr guten Job, zeigte sich hellwach und entschärfte vorerst alle Abschlussmöglichkeiten der Zuger. So waren es die Gäste, die abermals vorlegen konnten. Erst traf Olivier Hirschi nach einem Freischlag und Tim Aebersold schloss ein erfolgreiches Pressing ab. Die Reaktion der Zuger folgte noch im ersten Drittel. Andreas Dahlqvist verkürzte im Powerplay mit einem präzisen Schlenzer. Und direkt nach dem Bully, nur vier (!) Sekunden nach dem 1:2, gelang Adrian Furger gar der Ausgleich. Die Tor-Triplette innert 62 Sekunden komplettierte abermals Dahlqvist.

Die Intensität nahm im zweiten Drittel zu. Oft verzahnten sich die beiden Teams und liessen dem Gegner nur wenig Raum. Raum erhielt Stefan Hutzli, der Berner Topskorer, in der 24. Minute. Bedrängt von zwei Zugern beförderte er den Ball ins Netz und brachte damit die torgefährlichste Linie der Könizer aufs Papier. Die Partie wog in der Folge hin und her - ehe Yannick Rubi einen Schuss Manuel Staubs unhaltbar ins Tor lenkte und den Vorteil wieder auf Zuger Seite brachte.

Im Schlussabschnitt kam es für Zug noch besser: Einen Penalty setzte Emil Julkunen noch an den Pfosten, doch gelang dem Schweden später gleichwohl noch das 5:3. Er drückte einen Abpraller nach einem Schuss von Andreas Dahlqvist über die Linie. Die Zwei-Tore-Führung hielt indes nicht lange. Lediglich 46 Sekunden später traf Silvan Bolliger herrlich mit einem Halbvolley. Und Jonne Junkkarinen gelang aus fast gleicher Position sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit der Ausgleich. Sein Schuss war noch unhaltbar abgelenkt worden. Zug verpasste in der Folge während eines Powerplays die mögliche, vorzeitige Entscheidung, sodass die Verlängerung über den Ausgang des Spiels entschied. Und da bediente Alexander Larsson seinen langjährigen Weggefährten Dahlqvist, der mit einer herrlichen Direktabnahme das Heimteam erlöste. Damit führt der Aussenseiter Zug in der Viertelfinal-Serie 2:0. Das dritte Spiel der Best-of-7-Serie findet am Samstag in den Sporthallen Weissenstein statt und wird von SRF zwei live übertragen - sofern das Corona-Virus nicht noch komische Überschläge macht...

 


Floorball Köniz - Zug United 7:8 (4:4, 1:0, 2:4)
Sporthallen Weissenstein, Bern. 450 Zuschauer. SR Bühler/Bühler.
Tore: 6. Bolliger (Hutzli) 1:0. 7. Furger (Bachmann) 1:1. 8. Junkkarinen 2:1. 10. Larsson (Staub) 2:2. 13. (12:10) Bolliger (J. Junkkarinen) 3:2. 13. (12:38) Nigg (A. Dahlqvist) 3:3. 16. Ledergerber (Hirschi) 4:3. 19. Uhr (Kostov-Bredberg) 4:4. 30. Hutzli (Bolliger) 5:4. 42. Baumann (Schmocker) 6:4. 45. Bolliger (Nordh) 7:4. 49. (48:56) Julkunen (Eigentor Schmocker) 7:5. 50. (49:43) Furger (M. Laely) 7:6. 52. Julkunen (Dahlqvist/Ausschluss Pillichody) 7:7. 54. Larsson (Julkunen) 7:8.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
Floorball Köniz: Eder; Junkkarinen, Castrischer; Hirschi, Ruh; Fabian Michel, Cedric Haldemann; Herzog; Bolliger, Hutzli, Nordh; Aebersold, Ledergerber, Pillichody; Baumann, Schmocker, Pascal Michel.
Zug United: Nilsson; Adrian Uhr, Kostov-Bredberg; Menon, Yannick Schelbert; Staub, Grüter; Tobias Flütsch; Knüsel, Mock, Laely; Julkunen, Nigg, Dahlqvist; Bachmann, Larsson, Furger; Daniel Uhr, Rubi, Fiechter.
Bemerkungen: Köniz unter anderem ohne Maurer (verletzt), Zug ohne Peter Flütsch, Joshua Schelbert (beide verletzt), D'Oto, Reto Flütsch, Sandro Niederberger (alle nicht einsatzberechtigt) und Nils Schälin (U21). 52. Timeout Köniz. Köniz ab 58:00 bei Ballbesitz ohne Goalie.

Zug United - Floorball Köniz 6:5 n.V. (3:2, 1:1, 1:2, 1:0)
Dreifachsporthalle Kantonsschule Zug, Zug. 440 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 13. Hirschi (Ruh) 0:1. 16. Aebersold (Pillichody) 0:2. 19. (18:36) Dahlqvist (Kostov-Bredberg/Ausschluss Baumann) 1:2. 19. (18:40) Furger (Rubi) 2:2. 20. (19:38) Dahlqvist 3:2. 24. Hutzli (Nordh) 3:3. 38. Rubi (Staub) 4:3. 51. (50:10) Julkunen (Dahlqvist) 5:3. 51. (50:56) Bolliger (S. Hutzli) 5:4. 54. Junkkarinen (Hutzli) 5:5. 63. (62:49) Dahlqvist (Larsson) 6:5.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug United. 2mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz.
Zug United: Nilsson; Adrian Uhr, Yannick Schelbert; Menon, Kostov-Bredberg; Staub, Grüter; Tobias Flütsch; Knüsel, Mock, Laely; Julkunen, Nigg, Dahlqvist; Rubi, Larsson, Furger; Daniel Uhr, Fiechter.
Floorball Köniz: Eder; Junkkarinen, Castrischer; Hirschi, Ruh; Fabian Michel, Cedric Haldemann; Herzog; Bolliger, Hutzli, Nordh; Aebersold, Ledergerber, Pillichody; Baumann, Schmocker, Pascal Michel; Saner.
Bemerkungen: Zug ohne Bachmann, Peter Flütsch, Joshua Schelbert (alle verletzt), D'Oto, Reto Flütsch, Sandro Niederberger (alle nicht einsatzberechtigt) und Nils Schälin (U21), Köniz unter anderem ohne Maurer (verletzt). 43. Julkunen verschiesst Penalty.

 

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1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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