10.
11.
2012
NLA Männer | Autor: "Die Südostschweiz"

Chur gewinnt das Derby

Ein dreiminütiges Feuerwerk hat Chur Unihockey im Bündner Derby gegen Alligator Malans zu einem 7:6-Sieg verholfen. Zuerst führte Malans 3:1, dann Chur 6:4, und nach dem 6:6 erzielte Kari Koskelainen in der 57. Minute den umjubelten Siegtreffer.

Chur gewinnt das Derby Jubel in Chur nach dem Derbysieg (Bild Damian Keller)

Die Ereignisse in der Schlussphase des Derbys überschlugen sich. Mit einer 6:5-Führung war Gastgeber Chur Unihockey ins letzte Drittel gegangen, und nachdem Sandro Cavelti und Florian Fauser in den ersten zehn Minuten des Schlussabschnitts das 7:5 vergeben hatten, glich Alligator Malans' Tscheche Martin Ostransky zum 6:6 aus und die dramatische Schlussphase war lanciert. Der Reihe nach verpassten es Tim Braillard und Armin Brunner, die Malanser in Führung zu schiessen, Kari Koskelainen gelang dies ebenso wenig für die Churer. Weil die Malanser zudem ein Powerplay ungenutzt liessen, konnte Koskelainen gut drei Minuten vor Schluss doch noch den Siegtreffer erzielen - auch, weil Malans am Ende mit sechs Feldspielern der neuerliche Ausgleich nicht mehr gelingen wollte. So ging das erste Bündner Pflichtspielderby der Saison an den Aussenseiter, und Malans musste die Tabellenführung wegen der zweiten Saisonniederlage abgeben.

Es hatte 20 Minuten und eine Pause gedauert, bis die Stimmung in der Churer Heimstätte förmlich explodierte. Auslöser war weniger die Pauseneinlage der American-Football-Cheerleader der Calanda Broncos und offenbar auch nicht eine wirkungsvolle Rede von Chur-Trainer Thomas Berger, der nach dem 1:3-Drittelsrückstand mit grimmiger Miene Richtung Kabine gestapft war. «Ich war nicht unzufrieden», meinte dieser nach dem Spiel überraschenderweise. «Im Gegenteil, ich war mit dem Gezeigten im ersten Drittel sehr zufrieden, ein 3:3 wäre gerecht gewesen. Ich sagte den Spielern nur, dass sie so weitermachen und sich nicht provizieren lassen sollen.»

Das Churer Feuerwerk
Dass seine Schützlinge wie ausgewechselt aufs Feld zurückkehrten, sah Berger anders. «Das lag wohl mehr daran, dass uns rasch das 2:3 gelang.» In der Tat wirkte der Anschlusstreffer wie eine Entfesselung. «Danach kann man vielleicht von einem Spielrausch reden», so Berger. Was der Churer Trainer in dieser Phase zu sehen bekam, war ein gut dreiminütiges Feuerwerk mit vier Treffern innerhalb von 191 Sekunden. Mit Jan Binggelis 2:3, einem Tor ins hohe linke Eck, war die Churer Druckphase lanciert. Eine Minute später glich Andreas Bürer aus, und dank zwei weiteren Toren innert sieben (!) Sekunden stand es wenig später 5:3. Koskelainen und Paolo Riedi waren die Schützen, und manch einer in der rappelvollen Turnhalle der Gewerblichen Berufsschule fragte sich, was diese Churer in der Kabine zu essen bekommen hatten - oder was den Malansern in den Pausentee gemischt worden war.


Chur Unihockey - Alligator Malans 7:6 (1:3, 5:2, 1:1)
GBC. - 950 Zuschauer (ausverkauft). - SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 11. Kapanen (Friolet) 0:1. 16. (15.22) Darms (Riedi) 1:1. 17. (16.23) Ostransky (Berry) 1:2. 20. (19:28) Laely (Braillard) 1:3. 21. (20.28) Binggeli (Koskelainen) 2:3. 22. (21.27) Bürer (Bischofberger) 3:3. 24. (23.04) Koskelainen (Bürer) 4:3. 24. (23.11) Riedi 5:3. 28. Kapanen 5:4 (Penalty). 32. Fauser (Kamaj) 6:4. 35. Eigentor 6:5. 48. Ostransky (Friolet) 6:6. 57. Koskelainen (Thierstein) 7:6.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey, 1-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans.
Chur Unihockey: Kellenberger; Vapaniemi, Kamaj; Schneider, Darms; Bürer, Bischofberger;
Thierstein, Koskelainen, Binggeli; Hirschi, Riedi, Cavelti; Adank, Studer, Fauser;
Alligator Malans: Hitz; Gartmann, Brunner; Berry, Pfiffner; Joss; Koller, Patrick Vetsch; Kapanen, Ostransky, Friolet; Braillard, Buchli, Laely;
Widgren, Nino Vetsch, Dominioni;
Bemerkungen: Chur Unihockey ohne Putzi und Torri, Alligator Malans ohne Lutz (alle verletzt). - 25. Vapaniemi verletzt ausgeschieden. 32. Studer verletzt ausgeschieden. 53. Lattenschuss Braillard. - Alligator Malans ab 58:58 ohne Torhüter und mit sechstem Feldspieler.

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