12.
2013
Chur jubelt in der 63. Minute
Chur Unihockey hat am Sonntag auch das zweite Derby für sich entschieden. Der Stadtklub bezwang Alligator Malans dank einem lange wasserdichten Abwehrriegel und dank Sandro Cavelti, der in der Verlängerung das 6:5 erzielte.
Der Jubel war gross gestern Abend in der Churer GBC. Es lief die dritte Minute der Verlängerung, da unterlief dem Malanser Verteidiger Kevin Berry der fatale Ballverlust, den Sandro Cavelti auf Pass von Kari Koskelainen zum 6:5-Siegtreffer nutzte. Wie so oft zuvor waren die Alligatoren dabei gewesen, einen Weg durch den Churer Abwehrriegel zu suchen. Und wie öfter an diesem Abend gelang dies nicht und eröffnete sich den Churern eine Konterchance.
Geduldige Alligatoren
Zuvor hatten sich die Malanser zu keiner Zeit aus der Ruhe bringen lassen. Auch nicht, als ihnen fast zwei Drittel lang in der Offensive wenig bis nichts gelingen wollte. Trainer Akseli Ahtiainen verfolgte das Geschehen mit der gewohnt stoischen Ruhe. Und die Spieler bewahrten die Contenance, obwohl sie einigen Grund gehäbt hätten, diese zu verlieren. Eine gefühlte Unendlichkeit fanden sie partout kein Mittel gegen den Churer Abwehrriegel. Ja, die Alligatoren bissen sich die Zähne aus am gegnerischen Abwehrbeton. «40 Minuten lang ging unser Plan perfekt auf», meinte Chur-Verteidiger Thomas Darms nach der Partie, und der Malanser Assistenztrainer Patrick Britt musste eingestehen: «Da hast du gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, machst Druck und kommst trotzdem zu fast keiner richtigen Torchance.»
Es dauerte bis zur 38. Minute, bis die Malanser den Ball zum ersten Mal im Churer Tor unterbrachten. Weil die Churer nicht bloss einen «Unihockey-Catenaccio» in Perfektion zelebrierten, sondern immer wieder offensive Nadelstiche setzten, war dieser erste Treffer nicht das 1:0, sondern das 1:3. Und weil die Malanser zwar spürbar mehr im Ballbesitz waren, aber auch spürbar weniger gefährliche Torchancen kreierten, war die Churer Führung verdient.
Ein Churer Meilenstein
Die Alligatoren wären aber nicht der amtierende Meister, wenn sie sich aus brenzligen Situationen nicht zu befreien wüssten. Im Schlussabschnitt machten sie ein 1:4 genauso wett wie ein 3:5. Tatsächlich retteten sie sich in die Verlängerung. Berrys Ballverlust war dann aber einer zu viel. Der Lokalrivale aus Chur gewann damit zum ersten Mal seit der Fusion vor neun Jahren beide Derbys in der Qualifikation.
Chur Unihockey - Alligator Malans 6:5 (0:0, 3:1, 2:4, 1:0) n.V.
Gewerbliche Berufsschule. - 781 Zuschauer. - SR: Güpfert/Ziegler.
Tore: 23. Thierstein (Schneider) 1:0. 34. Bürer (Darms) 2:0. 37. (36:30) Koskelainen (Hirschi) 3:0. 38. (37:37) Dominioni (Friolet) 3:1. 43. (42:07) Riedi (Engel) 4:1. 43. (42:37) Kapanen (Berry) 4:2. 45. Hartmann (Aro) 4:3. 48. Hirschi (Schneider; Ausschlüsse Hummer, Aro) 5:3. 50. Skalik (Ostransky) 5:4. 57. Kapanen (Ausschluss Cavelti) 5:5. 63. Cavelti (Koskelainen) 6:5.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Chur. 4-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans.
Chur Unihockey: Reich; Kamaj, Bürer; Schneider, Darms; Camenisch, Vladar; Riedi, Hirschi, Koskelainen; Studer, Thierstein, Cavelti; Ludwig, Engel, Binggeli.
Alligator Malans: Hitz; Tromm, Berry; Joss, Aro; Eberhard, Kläger; Hummer, Ostransky, Laely; Kapanen, Hartmann, Skalik; Vetsch, Friolet, Dominioni.
Bemerkungen: Chur Unihockey ohne Bischofberger, Colagrande, Kellenberger. Alligator Malans ohne Braillard, Buchli, Lutz. 47. Vetsch mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ausgeschieden.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"