02.
2010
Chur Unihockey gewinnt die Finalissma
Die Vorboten der Fussball Weltmeisterschaft waren bereits gestern Abend in der Maienfelder Lusthalle zu hören. Gnadenlos dröhnten die Vuvuzuelas aus der Malanser Fanecke, während die Churer Anhänger ganz konventionell mit mehreren Trommeln aufwarteten. Es war alles angerichtet für das siebte und entscheidende Bündner Viertelfinalplayoff-Derby. Die knapp 1000 Zuschauer wurden für ihr Kommen wieder mit einer hochspannenden Partie entschädigt.
Malans wartet zu langIn der Schlussphase stieg die Lautstärke nochmals an. Mit allen Mitteln versuchten die Malanser noch den Ausgleich zu erzielen. Martin Ostransky hatte in der 59. Minute noch zum 4:5 getroffen, nachdem zuvor Churs Captain Jan Binggeli nach einem Abwehrfehler den fünften Churer Treffer erzielte (57.). Doch alles Aufbäumen nutzte nichts mehr. Zu lange hatten die Malanser im Schlussabschnitt auf Fehler der Churer Hintermannschaft gewartet. Doch die Churer liessen sich nicht nervös machen und kontrollierten die Partie souverän.
Chur reagiert cool
„Wir wollen zeigen, dass wir die Nummer 1 im Kanton sind", gab Michael Pfiffner noch im Morgeninterview bei Radio Grischa deutlich den Tarif durch. Entsprechend druckvoll starteten die Malanser in die kapitale Begegnung. Doch das frühe 1:0 von Adrian Capatt (4.) schockte Chur nicht im Geringsten. Nur knapp zwei Minuten später glich Binggeli bereits aus (6.). Der gleiche Akteur wurde in der 18. Minute auch von der Malanser Hintermannschaft vergessen. Seinen Schuss wehrte Torhüter Martin Hitz noch ab, gegen den Nachschuss von Kari Koskelainen war er aber machtlos.
Zähflüssiges SpielFortan verbissen sich beide Equipen förmlich ineinander. Chur agierte bis kurz vor der zweiten Pause clever. Aufmerksam in der Abwehr auf Fehler wartend, starteten sie immer wieder brandgefährliche Konter. Einen dadurch entstandenen Strafstoss konnte der zuvor gefoulte Koskelainen aber nicht verwerten (25.). Entgegen dem Spielverlauf glichen die Malanser durch den vor dem Tor vergessenen Alain Wyder in der 39. Minute aus. Churs Markus Studer antwortete 17 Sekunden vor der Sirene mit dem 2:3.
Im Halbfinale wartet dezimiertes Winterthur
Das Fazit dieser hochspannenden Serie ist schnell gezogen. Chur nützte seine Stärken optimal aus, spielte mit viel Leidenschaft und vor allem im Abschluss sehr effizient. Die Malanser hingegen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, nur phasenweise - wie in Spiel 5 - ihre Kombinationsstärke ausgespielt zu haben. Viel zu oft wurde der Ball zu lange getragen, statt direkt gepasst. Chur darf sich nun in Ruhe auf die Halbfinals vorbereiten. Überraschenderweise treten sie dort gegen Winterthur an, welches sich 4:2 gegen die Grasshoppers durchsetzte. Möglicherweise müssen die Zürcher aber ohne tschechische Verstärkungen antreten - nach Vojtech Skalik (Bänderriss) verletzte sich auch Spielertrainer Radim Cepek.
Alligator Malans - Chur Unihockey 4:5 (1:2, 1:1, 2:2)
Lust, Maienfeld. - 963 Zuschauer. - SR Erhard, Renz.
Tore: 4. Capatt (Brunner) 1:0. 6. Binggeli (Kekkonen) 1:1. 18. Koskelainen (Binggeli) 1:2. 39. (38.08) Wyder (Dominioni) 2:2. 40. (39.43) Studer (Binggeli) 2:3. 41. (40.40) Cadisch (Studer) 2:4. 45. Weber 3:4. 57. Binggeli (Koskelainen) 3:5. 59. Ostransky (Capatt) 4:5 (Alligator Malans mit sechs Feldspielern).
Strafen: je 1-mal 2 Minuten.
Alligator Malans: Hitz; Vetsch, Joss; Pfiffner, Max Riederer; Eberhard, Marco Adank; Lüthi, Dominioni, Wyder; Brunner, Ostransky, Capatt; Schwarz, Weber, Laely.
Chur Unihockey: Kellenberger; Kamaj, Schneider; Bürer, von Gunten; Kekkonen, Binggeli, Koskelainen; Cadisch, Putzi, Andri Adank; Hartmann, Cavelti, Studer.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Jussila, Kläger, Chur Unihockey ohne Lukas Meuli, Vitetti (verletzt). - 25. Koskelainen verschiesst Penalty, 28. Lattenschuss Studer, 59. Timeout Alligator Malans.