10.
2019
Der HCR lässt dem Aufsteiger keine Chance
Mit einem 9:3 gegen Aufsteiger Ad Astra Sarnen holt sich der HC Rychenberg im fünften Anlauf den überfälligen ersten Saisonsieg. Gefährdet waren die drei Punkte zu keinem Zeitpunkt.
Ad Astra Sarnen war für die meisten der gut 1'000 Zuschauer in der Axa-Arena ein unbeschriebenes Blatt, ist es doch für die Obwaldner die erste Saison in der Nationalliga A. Auch ihre bisherigen Resultate - zwei Kanter- und zwei erstaunlich knappe Niederlagen - liessen kaum Rückschlüsse auf ihr durchschnittliches Leistungsvermögen zu.
Nach sechzig unterhaltsamen, aber einseitigen Minuten weiss das Winterthurer Publikum nun mehr. Während der HC Rychenberg mit einem (zu knappen) 9:3 endlich seinen ersten Saisonsieg feierte und damit näher ans Mittelfeld der Tabelle rückte, muss der Aufsteiger noch mehrere Schippen drauflegen, will er nicht noch sehr lange auf seinen ersten Punkt in der NLA warten. Entschieden war die Partie eigentlich bereits nach 21 Minuten, mit Nils Conrads Treffer zum 3:1.
Spiel in eine Richtung
Wie der Abend verlaufen würde, wurde in den ersten Minuten klar. Die Gäste versuchten erst gar nicht, den Aufbau des Heimteams zu stören. Vielmehr trachteten sie danach, die Räume vor ihrem Tor möglichst eng zu machen und bei Gelegenheit Konter zu fahren. Die Winterthurer ihrerseits befanden sich gewollt, aber genauso durch des Gegners Taktik bestimmt, über weite Strecken in Ballbesitz und konnten sich dem Kreieren von Torchancen widmen. Ungewohnt war für sie dabei, dass sie in Bandennähe kaum ernsthaft angegriffen wurden und sich im Zuge dessen Zeit für den richtigen Pass nehmen konnten.
Und was machte der HCR aus seinem vielen Ballbesitz? Er spielte munter nach vorne und brachte die Sarner Hintermannschaft zeitweilig mit fast jedem Angriff gehörig ins Schwimmen. Noah Püntener und Moritz Krebs sorgten mit ihren Toren in der vierten und zwölften Minute dafür, dass sich diese klare Überlegenheit auch auf der Anzeigetafel manifestierte. Rundum zufrieden war HCR-Trainer Philipp Krebs mit der Leistung seiner Mannschaft im ersten Drittel indes nicht. Gestört hatte ihn, dass sie nicht immer seriös genug gespielt und, vor allem, nach dem 2:0 nachgelassen hätten - was Sarnen zum unerwarteten Anschlusstreffer nutzte.
Viele Chancen, zu wenige Tore
Besser gefiel Krebs, wie sie nach der ersten Pause aus der Kabine kamen: «Wir erhöhten das Balltempo. Unser Leistung war ab dem Mitteldrittel und bis in die Schlussphase hinein okay.» Gleich blieb im weiteren Verlauf der Partie, dass der HCR mehrheitlich geduldig angriff und sich mit seiner Leichtfüssigkeit und Kreativität in schöner Regelmässigkeit aufgelegte Torchancen erarbeitete. Gleich blieb aber auch, dass er mit diesen sehr spendabel umging. Nils Conrad, Püntener und Michel Schwerzmann entschieden mit ihren Toren die Partie bis zur 34. Minute. Mit einer angemessenen Effizienz wäre jedoch mehr als bloss ein 5:1-Vorsprung zur zweiten Pause und ein 9:3-Sieg zum Spielschluss möglich respektive angezeigt gewesen. Die eigene Ungenauigkeit beim Torabschluss und ein Mario Britschgi im Sarner Gehäuse, der einige Male stark parierte, standen einem deutlicheren Ergebnis im Wege.
Krebs mochte sich die Laune vom zu knappen Resultat nicht madig machen lassen: «Wir konnten weitere Fortschritte mit dem Ball erzielen und zeigten gerade auch im Schlussdrittel viel Spielfreude.» Am augenfälligsten war diese bei Patrik Dóža und seinen Mitspielern zu erkennen. «Entscheidend jedoch war», führt Krebs weiter aus, «dass wir unseren ersten Saisonsieg holten.» Es war gleichzeitig auch der erste, den der erfolgreiche bisherige U21-Trainer in der NLA feiern konnte. Den zweiten am verlängerten kommenden Wochenende fol-gen zu lassen, wird signifikant schwerer fallen. Der HCR wird zweimal auswärts anzutreten haben, am Freitag beim Tabellensechsten Waldkirch und am Sonntag bei Köniz, dem Meister von 2017/18.
HC Rychenberg Winterthur - Ad Astra Sarnen 9:3 (2:1, 3:0, 4:2)
Axa-Arena, Winterthur. 1010 Zuschauer. Schiedsrichter: Geissbühler/Schmocker
Tore: 4. Püntener (Iiskola) 1:0. 12. Krebs (Nils Conrad) 2:0. 16. Jonas von Wyl (Roman Schöni) 2:1. 21. Nils Conrad (Studer) 3:1. 33. (32:08) Püntener (Dóža) 4:1. 34. (33:03) Schwerzmann (Aeschimann) 5:1. 45. Nussbächer (Dóža) 6:1. 46. Krebs (Braillard) 7:1. 52. (51:27) Braillard (Nils Conrad; Ausschluss Schaub!) 8:1. 52. (51:52) Markström (Läubi; Ausschluss Schaub) 8:2. 58. Dóža (Püntener) 9:2. 60. Jonas von Wyl (Roman Schöni) 9:3.
Strafen: 2x2 Minuten gegen Rychenberg (40. Nils Conrad, 52. Schaub), keine gegen Sarnen.
Rychenberg: Gruber; Nils Conrad, Levin Conrad; Gutknecht, Nussbächer; Ae-schimann, Schaub; Krebs (56. Neubauer), Braillard, Studer (47. Keller); Pünte-ner, Dóža, Iiskola; Kern (35. Lutz), Grunder, Schwerzmann.
Sarnen: Britschgi; Markström, Höltschi; Kunelius, Berchtold; Kramelhofer, Läubi; Jonas von Wyl, Roman Schöni, Dubacher; Marco Schöni, Basil von Wyl, Durot; Furrer, Gnos, Bitterli.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Dall'Oglio, Wöcke (verletzt), Sager, Schüpbach (Ersatz) und Huser (Rücktritt). Sarnen ohne Liikanen und Savinainen. Rychenberg mit drei Linien. 30. Time-out Sarnen. 44. Pfostenschüsse Dóža und Schaub. Dóža und Britschgi als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.