01.
2011
Die umgekehrten Grössenverhältnisse
Roger Gerber schwebt wieder für Wiler-Ersigen übers Parkett. Gestern spielt er erstmals seit seiner vorzeitigen Rückkehr aus Schweden für den Serienmeister. Er zeigt einige Kabinettstückchen, schiesst ein Tor, bereitet eines vor und darf sich nach 30 Minuten „Arbeit" auf der Bank ausruhen - das Comeback ist geglückt. Sowieso schont Wiler-Trainer Thomas Berger mit Fortdauer der Partie Stars wie Christoph Hofbauer und Wittwer. Zu schwach ist der UHC Uster, zu wichtig ist der heutige Cup-Halbfinal gegen Chur.
Bereits nach sechs Minuten liegt das Heimteam in Kirchberg 2:0 vorne. Uster kommt danach zwar besser ins Spiel, verkürzt sogar auf 2:1 (10.), kassiert aber kurz vor der ersten Pause nochmals zwei Tore. Das Ding ist bereits gelaufen. Der Meister ist zu überlegen, Uster zu harmlos. Zwar überzeugt Wiler nicht in vollem Masse, zu viele individuelle Fehler lassen Thomas Berger mehr als einmal die Haare raufen. Aber die Pflicht erfüllt der SVWE beim 7:3-Erfolg doch souverän.
31‘000 Einwohner hat die Stadt Uster. Nur gerade knapp 2400 wohnen zusammen in den Gemeinden Wiler und Ersigen. Aber auf dem Feld sehen die Grössenverhältnisse gerade umgekehrt aus. Der Szenen-Dominator zaubert zwischendurch kurz, mehr braucht es gegen diesen Gegner nicht. Wilers Captain Matthias Hofbauer führt, wie immer, erfolgreich Regie. Mit vier Skorerpunkten ist er einmal mehr bester Punktesammler seines Teams.
Das Warmlaufen für den heutigen Cup-Fight ist geglückt. Der penible Auftritt in Uster - mühsamer Sieg in der Overtime - ist weggewischt. Der Erfolg gegen die Zürcher ist bereits der zehnte in Folge. Und vor allem spielt nun auch Kreativ-Genie Roger Gerber wieder für den besten Schweizer Unihockey-Verein. Dieser Mann war als einziger bei allen sechs Meistertiteln mit dabei, er ist also quasi der Schlüssel zur Titelverteidigung. Gerber zu seinem Comeback gegen Uster: „Es hat Freude gemacht. Am Anfang war es ein wenig ein komisches Gefühl. Aber wirklich neu ist das Ganze ja nicht. Ich habe gesehen, dass es nach meiner Verletzung wieder geht. Das ist das Positivste."
Wiler-Ersigen - Uster 7:3 (4:1, 3:1, 0:1)
Grossmatt Kirchberg. - 415 Zuschauer. - SR Kläsi/Stalder.
Tore: 1. (00:44) Fankhauser (M. Hofbauer) 1:0. 7. Meister 2:0. 11. H. Fröberg (Jaggi) 2:1. 18. M. Hofbauer (Gerber/Ausschluss Fischer) 3:1. 20. (19:15) C. Hofbauer (M. Hofbauer/Ausschluss S. Garnier!) 4:1. 25. Gerber (Krähenbühl) 5:1. 28. Wittwer (Krähenbühl) 6:1. 34. (33:49) M. Hofbauer (Fankhauser) 7:1. 35. (34:06) Fischer (Hürlimann) 7:2. 53. Fischer (Aellig) 7:3.
Strafen: je 1-mal 2 Minuten.
Wiler-Ersigen: Haab; Bichsel, Hirschi; Schneeberger, Schmocker; M. Garnier, Bieber; Fankhauser, M. Hofbauer, C. Hofbauer; Wittwer, Gerber, Krähenbühl; Steffen, Meister, S. Garnier; Mutti, Gloor, Zimmermann.
Uster: Bieri; Krienbühl, A. Fröberg; Schaufelberger, Mahler; Bohli, Maag; Fischer, Aellig, Züger; Berweger, H. Fröberg, Jaggi; Bolliger, Bohli, Hürlimann.
Bemerkungen: Wiler ohne Mendelin, Quist, Thorsell (alle verletzt) und Flury (geschont).