Geschwächte Tigers verlieren Derby

Doch dies war für Tigers-Coach Soutter kein Grund, um nicht von Anfang an mit drei Linien zu spielen. Den jungen Spielern die Chance geben, sich zu bewähren, das ist und war die Devise. Letztendlich waren die Stadtberner cleverer und nutzten die ihnen gebotenen Chancen besser aus.

Nachdem Philipp Gerber gleich zu Beginn in extremis retten musste, war es dann dem Routinier und Captain Marc Dysli vorbehalten, die Tigers mit einem schönen, satten Weitschuss in Führung zu schiessen. Die nächste Möglichkeit für Köniz, den Ausgleich zu erzielen, bot ihnen die erste Strafe gegen die Tigers. Doch das Überzahlspiel von FBK beinhaltete kaum grosse Gefahrenmomente. Das zerfahrene, nicht gerade attraktive Spiel war keine Augenweide für die 435 anwesenden Zuschauer. Beiden Teams gelang es nur selten, sich wirkliche Chancen zu erarbeiten und wenn dann wirklich ein Abschluss gelang, so waren die beiden Keeper mit guten Paraden dafür verantwortlich, dass kein Torjubel möglich war.

Im zweiten Drittel bot sich FBK nach einer Strafe gegen Wyss und dem kurz darauf folgenden Ausschluss je eines Spielers beider Teams die Chance, endlich den Ausgleich zu erzielen. Schmocker war es, der, mit einem unhaltbaren Hockeckschuss, für diesen Treffer verantwortlich war. In der Folge konnten sich die jungen Tigers einige gute Chancen erarbeiten, doch die Routine und die Cleverness, dies war unübersehbar, fehlte an allen Ecken und Enden. Nach einer Strafe in der 35. Spielminute gegen Nino Wälti gelang es den Tigers, ein druckvolles Power-Play aufzubauen. Doch ausser einem Pfostenschuss von Simon Stucki gelang den Emmentalern auch hier nichts Zählbares.

Für das letzte Drittel bauten die beiden Trainer ihre Teams etwas um. FBK spielte nur noch mit zwei Linien, die Tigers setzten weiterhin auf drei Linien, doch Langenegger ersetzte in der zweiten Linie Stefan „Stevie" Siegenthaler. In der 47. Spielminute bot sich den Tigers nach einem Ausschluss gegen FBK die Chance, den Führungstreffer zu erzielen. Doch anstatt diesen Treffer zu erzielen, gelang es dem einzigen anwesenden ausländischen Spieler, mit einem Shorthander den wichtigen zweiten Treffer zu erzielen. Dieser Calebsson war es dann auch, der knappe vier Minuten später mit einem magistralen Pass Dario Wälti vor dem Tigers-Kasten anspielte. Dieser liess sich diese Chance nicht entgehen und erzielte die Vorentscheidung. Nach dem darauf folgenden Tigers-Time-out stellte Soutter auf zwei Linien um. Danuser erzielte aber in der 55. Spielminute die endgültige Entscheidung. Zwar versuchten die Tigers ab der 57. Spielminute mit einem sechsten Feldspieler noch den Umschwung zu erzwingen, doch die zahlreichen Absenzen wogen definitiv zu schwer. Nach einer weiteren Strafe gegen FBK gelang es Calebsson in der 60. Spielminute sogar, ein Shorthander sozusagen in doppelter Unterzahl zu erzielen.

Letztendlich gewannen die Stadtberner dieses eher emotionslose dafür umso körperbetontere Derby verdient. Die Abwesenheit der zahlreichen Tiger-Cracks bot den zahlreichen Youngtigers, Unihockey auf höchstem Niveau zu üben und zu spielen. Mehr aber lag heute bestimmt nicht drin.

Unihockey Tigers - Floorball Köniz 1:5 (1:0, 0:1, 0:4)
Espace Arena, Biglen - 435 Zuschauer
SR: Güpfert / Kaiser
Tore: 4. Dysli (Held) 1:0, 8. Schmocker (Trüssel), 47. Calebsson (Dario Wälti) 1:2, 51. Dario Wälti (Calebsson) 1:3, 55. Danuser (Dario Wälti) 1:4, 60 (59:38). Calebsson 1:5
Strafen: Tigers 3x2', FBK 4x2'
Unihockey Tigers: Gerber Ph.; Dysli, Held, Burkhalter, Siegenthaler Stefan, Mühlethaler; Rindlisbacher, Blessing, Hofer, Stucki, Gerber Marc Oliver; Gehrig, Wyss, Lüthi, Liechti, Siegenthaler Stefan (Stevie); Siegenthaler Jürg, Tanner, Langenegger
Floorball Köniz: Leisi; Schmocker, Trüssel, Angst, Calebsson, Danuser; Murat, Kuchen, Wälti Nino, Kissling, Wanner; Holdener, Geiser, Sigg, Wälti Dario, Fröhlich; Thut, Ottiker
Bemerkungen: Tigers ohne Gerber Markus, Oilinki (beide krank), Zalesny, Oilinki, Buser (alle verletzt)
Beste Spieler: Rindlisbacher / Leisi