09.
10.
2004
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

Herren NLA: Adrian Bosshard ermöglicht Rychenberger Gala und Sieg

Der HC Rychenberg Winterthur gewinnt das Spitzenspiel gegen Floorball Köniz dank einer vorzüglichen Vorstellung von Goalie Adrian Bosshard und einer deutlichen kollektiven Steigerung im Schlussdrittel hoch 7:1.

Es war zweifelsohne eine muntere, lebhafte Partie und damit ausgezeichnete Unterhaltung für die rund 400 Zuschauer, die Rychenberg und Köniz in der Eulachhalle 2 boten. Da beide Teams mit offenem Visier ans Werk gingen, sprich eine aktive, angriffslustige Spielweise verfolgten, waren hüben wie drüben sehenswerte Torchancen zu beklatschen und zähe Zweikämpfe an der Tagesordnung. Was fürs Publikum attraktiv ist, kann jedoch für die Betreuer Haarausfall nach sich ziehen.

Zuerst fast 40 Minuten Köniz gegen Adrian Bosshard
„Da kann ich nur den Kopf schütteln!“ Der dies nach Spielschluss verlauten liess, war nicht etwa der unterlegene Könizer Cheftrainer Patrick Pons, sondern sein Rychenberger Antipode Sascha Brendler. Das Statement mag nach dem hohen Triumph gegen einen anderen valablen Playoffkandidaten unangemessen oder schon fast arrogant klingen, ist es aber keineswegs. Denn das Resultat täuscht über die Tatsache hinweg, dass sich Rychenberg nach einem guten Start und dem sehenswerten wie verdienten 1:0 durch Rolf Kern über weite Strecken von den Bernern hatte dominieren lassen müssen.
Die ersten zwei Drittel sei seine Mannschaft ausgesprochen bieder aufgetreten, monierte Brendler zu Recht. Besonders auffällig war, wie schwer sich Rychenberg auch dieses Mal mit der Auslösung der eigenen Angriffe tat. Oft ging es viel zu lange, bis der Pass in die Spitze gesucht wird, wodurch die Verteidiger von den vehement und gescheit attackierenden Gegnern immer wieder in arge Bedrängnis gebracht werden konnten. Oft waren es jedoch auch die falsche Passwahl oder Positionsfehler der Stürmer, die den Verteidigern das Leben schwer machten. Erst als Brendler in der 31. Minute eine dritte Verteidigungsformation aufs Feld beorderte und so feste Zuordnungen schuf, kam wieder Ordnung ins Team.
Bei alle dem darf der Gegner nicht aus dem Blickfeld geraten. Nachdem Gästecoach Pons auf die Startschwierigkeiten reagiert und auf eine offensivere Ausrichtung umgestellt hatte, agierte seine Mannschaft kompakt und diszipliniert, spielfreudig und gefährlich. Während Rychenberg oder auch Chur mit dem System mit zwei Aussenläufern und einem vorgestellten Stürmer noch ihre liebe Mühe haben, schienen die Berner damit bereits auf «du» zu sein. Immer wieder konnten sie die Winterthurer Bemühungen frühzeitig unterbinden und bedrohlich vor Adrian Bosshards Tor aufzutauchen. Nur ein glänzend parierender Winterthurer Goalie, dem einige ‚big saves’ gelangen, und fast klägliche Könizer Abschlussschwächen verhinderten, dass die Berner nach vierzig Minuten mit zwei oder gar drei Toren Vorsprung führten. Statt dessen stand es nach wie vor 1:0 für Rychenberg.

Danach 20 Minuten Rychenberger Gala
35 Minuten lang hielt Bosshard seine Mannschaft im Spiel. 35 Minuten lang rannten die Könizer Kerns 0:1 erfolglos hinterher. Und als sie den mehr als verdienten Ausgleich endlich doch bewerkstelligen konnten, war die Freude nur von kurzer Dauer. „Möglicherweise sind wir nach dem Ausgleich, auf den wir so lange hatten warten müssen, zu euphorisch geworden“, mutmasste Pons. Postwendend stellte Philipp Vollenweider den alten Abstand wieder her.
Der erneute Rückstand traf die Berner auf dem falschen Fuss. Sie schienen perplex und zu keiner erfolgsversprechenden Reaktion mehr fähig. Wie in den ersten vierzig Minuten hatte dies wesentlich mit dem Gegner zu tun. Dieses Mal einfach auf der anderen Seite. Nach der Reduktion auf zwei Linien agierte Rychenberger geradliniger, einfacher und direkter. Und anders als die Berner zuvor wussten die Gastgeber mit dem Übergewicht und den herausgespielten Torchancen auch etwas anzufangen. Fünf weitere Treffer und zwei Stangenschüsse waren es am Ende, wobei sich der zuvor äusserst diskrete tschechische Internationale Radim Cepek mit vier aufeinanderfolgenden Toren, davon drei Mal auf Zuspiel seines Sturmpartners Michael Zürcher, besonders hervor tat.
Bei aller Kritik fand Brendler auch Worte der Aufmunterung. Die Ansprüche seien auf Grund des verstärkten Kaders selbstverständlich gestiegen. Die Umstellung aufs neue System brauche aber Zeit und Geduld und seine Mannschaft mache stetig kleine Fortschritte. Und, wäre hinzuzufügen, Köniz war auch nicht irgendein Gegner, sondern ein Halbfinalist der letzten Saison.

Der Umzug von Oberseen in die Eulachhalle 2
Wegen einer internationalen Veranstaltung der Sportakrobaten hatte das Spitzenspiel nicht in Oberseen stattfinden können und in die Eulachhalle 2 verlegt werden müssen. Was als temporäres Ausweichen begann, steht als dauerhafte Lösung zur Diskussion. Seine Spieler seien von der Halle und ihrem schnelleren Boden hellauf begeistert, gab Brendler zu Protokoll. Kommt hinzu, dass sie gegenüber Oberseen auch anderweitige Vorteile bietet: Die Lage ist zentraler, die Infrastruktur ist gut, das lästige Parkplatzproblem und die Unstimmigkeiten mit den Anwohnern wären Geschichte, der Boden ist in einwandfreiem Zustand und die Halle bietet bis zu 800 Zuschauern Platz.
Ein Umzug von Oberseen an die Wartstrasse schien aber aus finanziellen Überlegungen von Anfang an ausgeschlossen. Wenn der Club Eintritt verlange und damit kommerzielle Interessen verfolge, seien die Gebühren für den HC Rychenberg unerschwinglich, hiess es aus Vereinskreisen. Jack Brunschwiler von der Eulachhallen AG stellt eine Unvereinbarkeit in Abrede. Bezüglich der Eintritte sei sicherlich etwas machbar. Die Firma verlange normalerweise eine Pauschale. Und diese sind normalerweise Verhandlungssache. Vielleicht kann der HC Rychenberg dem Wunsch seiner NLA-Mannschaft ja doch noch entsprechen...


HC Rychenberg Winterthur – Floorball Köniz 7:1 (1:0, 0:0, 6:1)
Eulachhalle 2, Winterthur - 400 Zuschauer
SR: Dönz / Kretz
Tore: 6. Min. Rolf Kern (Simon Eichmann; beim Ausschluss von Samuel Dunkel) 1:0. 41. Min. (40:43) Samuel Dunkel (Christofer Pergelius) 1:1. 43. Min. (42:25) Philipp Vollenweider (Rolf Kern) 2:1. 48. Min. Radim Cepek (Michael Zürcher) 3:1. 50. Min. Radim Cepek (Michael Zürcher) 4:1. 54. Min. Radim Cepek (Michael Zürcher) 5:1. 56. Min. Radim Cepek (Simon Eichmann; beim Ausschluss von Peter Bigler) 6:1. 58. Min. Philipp Vollenweider (Thomas Weber; beim Ausschluss von Rolf Kern und Fabian Köstinger) 7:1.
Strafen: HC Rychenberg 3x2', Floorball Köniz 5x2'
HC Rychenberg: Bosshard; Nordlund, Schärli; Eichmann, Taisch; Weber, Oeggerli; Zürcher, Cepek, Schmid; Grunder, Kern, Bösch; Leemann, Vollenweider, Steinholtz; Schuler
Floorball Köniz: Steck; Jonsson, Ott; Jungo, Köstinger; von Gunten, Hunziker; Pergelius, Bill, Holdener; Wanner, Gerber, Dunkel;  Cantin, Balmer, Gehr; Bigler
Bemerkungen: HC Rychenberg ohne Graf (Ferien), Huber, Lienhard, Vanzella, Widler (alle Elite-Junioren), Peter, Wegmüller, Widler (nicht eingesetzt). NLA-Premiere für Manuel Oeggerli; 50. Min. TimeOut Floorball Köniz; Stangentreffer: 0:47 Rolf Kern, 1:27 Mattias Steinholtz, 52. Othmar Schärli, 53. Simon Eichmann
Best Players: Bosshard / Bill
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1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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