Am Ende der Qualifikation setzte es für Köniz eine Niederlage der bittersten Sorte ab, welche gleichzeitig ein recht gutes Abbild der bisherigen Saison darstellte: Nach Anlaufschwierigkeiten kamen die Pons-Schützlinge immer besser in Schwung. Erst in letzter Minute wurde dann allerdings ein sicher geglaubter Erfolg noch aus den Händen gegeben.
Pflicht und Kür
Wenngleich der Start etwas verschlafen wurde – bereits nach gut einer Minute
fiel der einzige Gegentreffer des Drittels – zeigte Köniz eine gute Leistung und
konnte den ersten Abschnitt letztlich für sich entscheiden, weil es sich mehr
Chancen erarbeitete und in Stefan Minder einen starken Rückhalt hatte. Das
zweite Drittel begann so, wie das erste geendet hatte: Mit einer starken
Vorstellung des Sturmes Dunkel/Wanner/Cantin. Nicht weniger als 11 Punkte konnte
sich dieses Trio während des Spiels gutschreiben lassen. Während Dunkel und
Wanner jeweils einen Hattrick buchten, betätigte sich Cantin viermal als
Vorbereiter eines Torerfolgs. Im Sog dieser meist herrlichen Treffer liess sich
das ganze Team mitreissen und spielte in dieser Phase offensiv wie aus einem
Guss: Bei seinen ersten Einsatz konnte Stefan Kissling eine zentimentergenaue
Vorarbeit Marco Gerbers in einen Treffer ummünzen.
Der jähe Absturz
Mit einem klaren 7:3 ging man in die zweite Unterbrechung. Dass bei der
offensiven Spielweise auch zwei Gegentreffer kassiert wurden, war da nur ein
kleiner Wermutstropfen. Kaum einer der Zuschauer hätte da wohl noch auf den Gast
aus dem Emmental gewettet, besonders nicht als das Spiel zu Beginn des dritten
Drittels sein Gesicht nicht änderte. In der 46. Minute enteilte Christofer
Pergelius seinem Gegenspieler und schloss seinen Flügellauf mit einem klugen
Pass ab - der mitgelaufene Marco Gerber hatte keine Mühe, das leere Tor zu
treffen. Umgehend konnten allerdings die Gäste durch Stefan Lüthi einen Treffer
verbuchen und starteten damit eine erstaunliche Aufholjagd. Bis auf zwei Tore
herangekommen ging man in die letzte Minute der regulären Spielzeit, die wohl
seinesgleichen sucht: Zuerst verschoss Markus Gerber einen Penalty, nur um dann
in den nächsten 20 Spielsekunden noch zwei Volltreffer zu verbuchen. Dass dann
Simon Stucki in der Verlängerung die Partie noch endgültig drehte, war da nur
die logische Folge des Spielverlaufs, stürzte Köniz aber im allerletzten Moment
aus den Rängen, welche zur Teilnahme an der Masterround berechtigen. Noch
brutaler erscheint dieses Verdikt eingedenk der Tatsache, dass in Köniz bereits
vor Weihnachten realistisch von der Finalrunde geträumt werden durfte.
Floorball Köniz – Zäziwil-Gauchern 9:8 n.V.
(2:1, 5:2, 1:5, 0:1)
Lerbermatt, Köniz – 715 Zuschauer
SR: Gelb / Gfeller
Tore: 2. Stucki (Kronholm) 0:1, 6. Dunkel (Ott) 1:1, 18. Dunkel (Cantin)
2:1, 22. Dunkel (Cantin) 3:1, 23. Wanner (Dunkel) 4:1, 28. Kissling (Gerber)
5:1, 30. M.Gerber (Kronholm, Ausschluss Jonsson) 5:2, 31. Wanner (Cantin) 6:2,
32. B.Lüthi (Karlberg) 6:3, 39. Wanner (Cantin) 7:3, 46. Gerber (Pergelius) 8:3,
47. S.Lüthi (Karlberg) 8:4, 55. Kronholm (Karlberg) 8:5, 56. B.Lüthi (S.Lüthi)
8:6, 60.(59:16) M.Gerber (S.Lüthi, Ausschluss Jonsson) 8:7, 60.(59:26) M.Gerber
(Aeschlimann) 8:8, 61. (60:49) Stucki (Aeschlimann) 8:9
Strafen: Köniz
5x2’, Zäziwil-Gauchern 6x2’, 1x10’(Karlberg)
Köniz: Minder; Ott, Bill; Jungo, Jonsson; Wermuth, Hunziker; Cantin,
Wanner, Dunkel; Pergelius, Gerber, Balmer; Kissling, Uhlin
Zäziwil-Gauchern: Ph.Gerber; Rindlisbacher, M.Gerber; Held, Wyss;
Ch.Gerber; Karlberg, B.Lüthi, S.Lüthi; Stucki, Aeschlimann, Kronholm
Bemerkungen: Köniz ohne Bigler und Zingg (verletzt); 59:07 M.Gerber
verschiesst Penalty, 23. Time-out Zäziwil-Gauchern. 56. Time-out Floorball Köniz