Herren NLA: Aufatmen nach klarem Derbysieg

Eines war von Beginn weg klar: Nur drei Punkte konnten den Alligatoren ein wenig ruhigere Weihnachten bescheren! Der Druck, der auf der Mannschaft lastete, war immens und wie beim gestrigen Spiel gingen alle guten Vorsätze mit einem frühen Gegentor in die Hose. Kurios die Entstehung dieses Tores: Aus dem Gewühl heraus wurde versucht Goalie Tönz einen hohen Rückpass zu spielen, doch dieser - gestört von einem Torpedo Angreifer - verliert seinen Gesichtsschutz und kann den Ball nicht nicht in die Finger bekommen, Taisch passt zu Alt und schon wars passiert. Was folgte war eine Fehlpassorgie, die selbst den hartgesottensten Alligatorfans die Nackenhaare sträuben liess. Immerhin fingen sich die Malanser nach rund zehn Minuten auf und kamen gefährlicher vors Torpedo-Tor. Das Pech blieb aber treuer Begleiter, denn nach einem verunglückten Rückpass in der Offensivzone kam der Ball überraschend zum blitzschnellen Sauter, der alleine auf Tönz marschieren konnte und diesen im Nachschuss zum 2:0 bezwang. Zwei Minuten später keimte jedoch neue Hoffnung auf als Stegmann einen schnell ausgeführten Freistoss vor dem Torpedo-Tor volley ins Tor schmetterte.

Auch im zweiten Drittel bekamen die Zuschauer keine Delikatessen vorgeführt. Viel Kampf und Krampf auf beiden Seiten, gepaart mit Missverständnissen und Fehlpässen führten zu einem zerfahrenen Spiel, das wenig begeisterte. Die Initialzündung für die Alligatoren startete der vieldiskutierte Rückkehrer Flurin Bösch, der auf Pass von Capatt den Ball in der 28. Minute milimetergenau ins obere Toreck knallte. Es sollte der Beginn der besten Phase der Rot-Schwarzen sein, doch vergingen erneut sieben Minuten und ein Überzahlspiel ehe erneut Flurin Bösch im Powerplay den vielbejubelten Führungstreffer markieren konnte. Dem wirbligen Mathis gelang nur wenige Sekunden danach mit einem sehenswerten Weitschuss sogar das 4:2! Nun war endlich die Begeisterung wieder spürbar, die mentale Bremse gelöst und das Selbstvertrauen kam zurück. Tore fielen zwar keine mehr, aber immerhin blieb die Gewissheit mit einem Vorsprung in die Kabine gehen zu können.

Das letzte Drittel begann aber nicht nach dem Gusto der Herrschäftler, denn Kamaj traf mit einem verdeckten Weitschuss zum 3:4. Die Spannung kehrte kurz in die Gewerbeschule zurück, bis Torhüter Müdespacher nur wenige Sekunden später einen hohen Rückpass entgleiten liess und Capatt den alten Zweitorevorsprung wieder herstellen konnte. Torpedo wankte und die Alligatoren suchten die endgültige Entscheidung. Wiederum war es der beste Spieler auf dem Feld, Flurin Bösch, welcher die gesamte Torpedoabwehr narrte und zum 3:6 einschob. Keine drei Minuten später tat es ihm sein Bruder Andri gleich, als er sich in Unterzahl den Ball schnappte an der Mittellinie und Müdespacher zum siebten Male bewang. Das Endresultat bewerkstelligte Verteidiger Dysli, welcher den ihm grosszügig gewährten Freiraum zum achten Alligatortreffer nutzen konnte.

Die Erleichterung nach dem klaren Sieg war allenorten riesengross, Alligator lebt und darf weiterhin an die Qualifikation zur Masterround hoffen. Begeisternd war die Vorstellung jedoch nicht, Licht und Schatten wechseln im Minutentakt, auf ein Staunen einer brillanten Aktion folgt meistens ein Kopfschütteln über einen ebenso ärgerlicher Ballverlust. Immerhin war heute der Wille zum Sieg spürbar bis in den hintersten Winkel der Halle und die ganze Mannschaft zeigte eine starke kämpferische Leistung, welche endlich auch mit den nötigen Toren belohnt wurde.