Herren NLA: Bittere Niederlage gegen Köniz

Wer hätte das gedacht, der Meister bangt um die Qualifikation zur Masterround! Bleischwer schien der Druck auf den Bäckström Boys zu lasten, kaum anders ist es zu erklären, dass praktisch mit dem ersten Könizer Angriff das 1:0 fiel. Was folgte, war genau das, was sich die Malanser Verantwortlichen nicht vorstellten. Die Könizer zogen sich bis zur Mittellinie zurück und konnten sich auf ihr geliebtes Konterspiel konzentrieren, während die Alligatoren zwar mehrheitlich in Ballbesitz blieben, aber keine gefährlichen Aktionen kreieren konnten. Das Spiel war ungefähr so wie ein Britney Spears Song: hübsch anzusehen, aber letztendlich erschreckend harmlos. Es kam wie es kommen musste in solchen Situationen, Ballverlust in der Mittelzone, Pass nach vorne und schon war das zweite Gegentor Tatsache. Bonjour tristesse, das durfte doch nicht wahr sein! Die Alligatoren versuchten nun die Pace nochmals zu erhöhen, die Angriffe wurden nun zielstrebiger vorgeführt, nur Abschlussglück blieb weiterhin Mangelware. Kurz vor Schluss übertrieb es Verteidiger Riederer mit seinem Einsatz und liess den Berner Hayoz reglementwidrig über die Bande segeln. Nicht überraschend liessen sich die Könizer diese Überzahlmöglichkeit nicht nehmen und erhöhten durch Bill zum 3:0 Pausenstand.

Sollte es das gewesen sein? Nein und nochmals nein! Im Bewusstsein, dass Torpedo Chur vor Wochenfrist es ebenfalls schaffte einen 0:3 Vorsprung gegen die Floorballer aufzuholen, stiegen die Alligatoren hochmotiviert in den zweiten Abschnitt. Und siehe da, es ging trotzdem noch mit dem Toreschiessen, dem unermüdlichen Kämpfer Capatt war es vorenthalten, den Anschlusstreffer zu markieren. Im gleichen Stil gings weiter. Besser als Bebi, der es schaffte den Ball am leeren Tor vorbeizuspielen, machte es Verteidiger Jecklin, der mit einem satten Weitschuss Goalie Steck überwand. Der selbe Jecklin war es, der fünf Minuten später die zweite Alligatorstrafe des Spiels erhielt. Böses musste erahnt werden... doch Dunkel machte den Alligatoren den Gefallen, einige Sekunden später ebenfalls eine zweiminütige Pause einzuschalten. Die Alligatoren entgingen einer brenzligen Situation und gingen mit dem 2:3 in die zweite Pause.

Mit Vollgas gings ins dritte Drittel! Kurz nach Wiederanpfiff schickten die beiden Unparteiischen Köniz’ Captain Wermuth für zwei Minuten auf die Strafbank. Trotz druckvollem Überzahlspiel schafften die Alligatoren den Ausgleich aber nicht und mussten kurz nach Ablauf der Strafe sogar das 2:4 durch Balmer hinnehmen! Nun wurden die Malanser Angriffe noch wütender und verzweifelter, aber alles was auf das Könizer Tor kam, wurde zur sicheren Beute von Keeper Steck. Mitte des letzten Drittels wurde der Angriffsfluss jäh gestoppt als Flurin Bösch eine Zweiminutenstrafe erhielt. Im Powerplay gelang den Könizern der fünfte Treffer noch nicht, nur holte dies Cantin einige Sekunden später in Vollbestand nach. Die Alligatoren nahmen ihr Time-Out und setzten alles auf die Karte Angriff. Der Trumpf misslang, denn nur 44 Sekunden später erhöhte Bigler nach einem feinen Doppelpass von Balmer auf 6:2! Das wars, der Alligator war erledigt.

Was soll man sagen nach solchen Partien? Aufwand und Ertrag stimmen in keinem Verhältnis zueinander, der Wille zum Sieg ist zwar vorhanden, doch die lähmende Angst den entscheidenden Fehler zu machen, ist allgegenwärtig. Noch ist jedoch nichts verloren, wie immer im Leben erhält jeder zwei Chancen. Diese kommt im mit Spannung erwarteten Derby am Sonntag gegen Torpedo Chur.