10.
01.
2004
NLA Männer | Autor: SV Wiler-Ersigen

Herren NLA: Der Rychenberg-Bann ist gebrochen!

Erstmals nach 3 Jahren konnte der SV-Wiler Ersigen wieder ein Regular-Season-Spiel gegen Rychenberg gewinnen. Mit einem 7:2-Heimsieg schoss sich Wiler wieder an die Tabellenspitze.

Die Reaktion Wiler-Ersigens auf den peniblen Auftritt in Köniz fiel heftig aus und traf Leader Rychenberg, das letztmals vor drei Jahren in der "regular season" gegen Wiler verloren hatte, bis ins March. Die Berner waren im Spitzenspiel nicht mehr wieder zu erkennen und zeigten während 30 Minuten beinahe ein perfektes Spiel, obschon einiges gegen die Berger-Tuppe lief. Schon vor Spielbeginn musste der verletzungsbedingte Ausfall des neuen finnischen Verteidigers Ahlqvist verkraftet werden. Kaum hatte das Spiel begonnen, galt es eine Unterzahlsituation zu überstehen. Und dann schied auch noch Verteidiger Michael Flury in der 8. Minute aus (groggy nach einem Kniestich in den Rücken). Dennoch führte Wiler nach dieser heiklen Startphase mit 2:0! Beide Male zeichnete sich der schwedische Söldner Andreas Hedlund verantwortlich, der an diesem Abend überragende Spieler auf dem Feld. Er schoss nicht nur drei Tore, sondern zeigte auch seine Qualitäten im Zweikampf und Boxplay, das Wiler an diesem Abend extrem gut spielte. Ein Bestandteil dieses Unterzahlspiels war auch der langjährige Captain Christian Moesch. Die Verletzung Ahlqvists verhalfen ihm nach einem sechsmonatigen Auslandaufenthalt nach nur zwei Wochen Training mit dem Team zu einem raschen Comeback, das überzeugend ausfiel.

Rychenberg ging unter
Augenscheinlich in dieser Startphase die gegen Köniz so gänzlich fehlende Entschlossenheit, aber auch die Aggressivität Wilers. Rychenberg war durch das rasche 0:2 sichtlich geschockt, fing sich aber ab der 10. Minute auf und gab danach bis Drittelsende den Ton in einem ungemein tempostarken und intensiven Spiel an und zeigte, weshalb es mit Wiler an der Spitze steht. Folgerichtig gelang den Gästen nach einer Freistossvariante durch Cepek das 1:2-Anschlusstor. Die Reaktion Wilers folgte mit einem Schuss Christoph Hofbauers an die Lattenunterkante. Beklagte der jüngere der Hofbauer-Brüder in dieser Szene noch Pech, so wurde er zum Spieler des Mitteldrittel. Nach nur 27 Sekunden schloss er eine herrliche Kombination über Bruder Matthias und Keller zum 3:1 ab, und bei seinem nächsten Einsatz traf er nach einem Sololauf zum 4:1. Als dann das ungemein spielfreudige Duo Gerber-Hedlund gleich noch das 5:1 nachlieferte (24.), war zwar der Widerstand Rychenbergs nicht gebrochen, aber die Weichen für die Gastgeber klar auf Sieg gestellt. Wiler gelang beinahe alles, das Angriffsspiel der Winterthurer verschwand indessen völlig von der Bildfläche. Die Kanterniederlage des Leaders wurde mit zwei Treffern kurz nach Spielmitte zum 6:1 und 7:1 eingeläutet, an denen Youngster Adrian Zimmermann (19) als Vorbereiter und Vollstrecker beteiligt war.

Überforderte Refs
Da sich die beiden Teams auch in der Folge nichts schenkten, blieb die Partie für die Zuschauer höchst unterhaltsam und beinhaltete auch alle Scharmützel welche zu Spielen mit Playoff-Charakter gehören. Versteckte Fouls, „Trashtalk“ zwischen den Spielern, zeitweise gar unter den Trainern, dies alles gewürzt mit einer explosiven Stimmung in der vollbesetzten Halle. Nicht auszudenken, wenn die Partie enger verlaufen wäre. Denn das Schiedsrichterduo konnte mit dem Niveau nicht mithalten, war von der Intensität und der Atmosphäre in der Halle völlig überfordert. Während in allen anderen Sportarten für Spitzenspiele auch Spitzenschiedsrichter aufgeboten werden (so diskutiert man im Fussball derzeit sogar den Beizug von internationalen Toprefs für Spitzenspiele), sind die Zuteilungskriterien im Unihockeyverband nur schwer nachvollziehbar, wurde beispielsweise ein routiniertes Paar wie Baumgartner/Kläsi gleichentags in der NLB eingesetzt! Das ein unerfahrenes Paar dabei nicht einmal betreut wird, passt bestens in Bild. Oder war gar Rychenbergs Cheftrainer Sascha Brendler als Betreuer eingesetzt? Mit ihm diskutierte jedenfalls einmal einer der beiden Refs im Schlussdrittel 20 Sekunden lang während das Spiel am Laufen war!

A propos Schlussdrittel. Dieses endete mit einem 0:0, was indessen nicht mit einem langweiligen Spiel gleichzusetzen ist. Rychenberg betrieb mit drei Linien ein intensives Forechecking und machte nochmals Druck. Wiler suchte die Chance in raschen Kontern. Beiden Taktiken war kein Erfolg beschieden, nicht zuletzt da auch beide Goalies stark hielten. Auch dieses Drittel ging aber psychologisch an die Einheimischen. Zuletzt hatte nämlich die defensive Disziplin nicht immer gestimmt. Jetzt zeigte die produktivste Torfabrik des Landes, dass sie sich auch nicht zu schade ist, defensive Dreckarbeit zu verrichten und auch Blockarbeit eine Kunst ist, welche Wertschätzung verdient. Mit zwei Gegentoren blieb Wiler denn auch klar unter dem bisherigen Wert, zudem wurde die Abwehr nie ausgespielt, sondern entstanden die Gegentore nach einem Freistoss und in Unterzahl.

Nun der Cuphalbfinal gegen Köniz
Der Lohn für die starke Vorstellung kann Wiler-Ersigen in der Tabelle ablesen. Dort findet sich die Berger-Truppe wieder zuoberst. Zudem beträgt die Differenz zu Rang vier acht Punkte, womit zwei Runden vor Ende der Qualifikation auch das zusätzliche (dritte) Heimspiel in der Finalrunde gesichert werden konnte. Zeit zum Zurücklehnen bleibt indes nicht. Bereits kommenden Donnerstag (20 Uhr in Zuchwil) folgt im Cup-Halbfinal gegen Köniz ein Spiel unter dem Motto „alles oder nichts“.


Wiler-Ersigen - Rychenberg Winterthur 7:2 (2:1, 5:1, 0:0)
Sportzentrum Zuchwil: 720 Zuschauer. SR: Gelb/Gfeller.
Tore: 5. Hedlund (Reinmann) 1:0, 6. Hedlund (Gerber) 2:0, 14. Cepek (Zürcher) 1:2, 21. Chr. Hofbauer (M. Hofbauer) 3:1, 22. Chr. Hofbauer 4:1, 24. Hedlund (Gerber) 5:1, 33. Brechbühl (A. Zimmermann) 6:1, 34. A. Zimmermann (Bichsel, Ausschluss Weber) 7:1, 37. Vollenweider (Zürcher, Ausschluss Schneeberger) 7:2.
Strafen: Wiler-Ersigen 4x2', Rychenberg 1x2'
Wiler-Ersigen: Ryffel; Flury (8. Schärli), Bichsel; Chr. Hofbauer, M. Hofbauer, Keller; Moesch, Schneeberger, Hedlund, Gerber, Reinmann; Chr. Zingg, Schärli (8. Koch); Brechbühl, A. Zimmermann, Rüegseggerl
Bemerkungen: Hedlund und Eichmann als beste Spieler ausgezeichnet. Wiler ohne Mühlethaler und Ahlqvist (beide verletzt), D. Zimmermann (krank), Zurflüh, Kellenberger und Luginbühl (Ersatz). 8. Flury nach Kniestoss in Rücken ausgeschieden. Comeback von Christian Moesch
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