02.
2002
Herren NLA: Fanionteam mit Fanfaren in die Playoffs
Viele der Experten, welche Wiler-Ersigen vor
Saisonbeginn zum Meisterschaftsfavoriten gestempelt hatten, revidierten ihre
Meinung in den letzten Wochen. Das Formtief der ersten Mannschaft im Januar und
das Verletzungspech liessen das Söderberg-Team nicht nur in der Tabelle auf
Rang drei abrutschen, sondern auch in der Hitliste der Meisterkandidaten.
Ausgerechnet gegen Meister Rot-Weiss Chur und dazu noch ohne fünf Stammspieler
meldete sich Wiler im Kampf um die Meisterschaft zurück. Während gut 50
Minuten zeigten die Berner wohl das beste Saisonspiel, überzeugten als
Kollektiv und machten aus einem frühen 0:1-Rückstand eine 7:1-Führung nach
44. Minuten.
Dabei schossen sechs verschiedene Spieler die sieben Tore, was die
Ausgeglichenheit Wilers dokumentiert. Ob mit Weitschüssen, herrlichen
Kombinationen, bei Ueber- oder gar in Unterzahl – die Berner trafen aus allen
Situationen. Erst zwei - bei diesem Spielstand verzeihbare, aber trotzdem unnötige
– Unkonzentriertheiten in den Schlussminuten verhinderten für Rot-Weiss ein
Debakel.
Ein Sieg für die Psyche
Gewiss: Auch beim Meister fehlten mit Tom
Engel und Marcel Kaltenbrunner zwei Leaderfiguren, doch die Bündner enttäuschten
trotzdem und mussten nach dem 3:8 in der Qualifikation zum zweiten Mal als klare
Verlierer vom Feld.
Grund zum Übermut besteht für die Berner nach diesem Sieg sicher keiner, denn
für den Gegner ging es nicht um allzuviel, auch wenn der Kampf um die ersten
drei Positionen noch einmal neu entbrannt ist. Trotzdem war dieser Sieg für das
Söderberg-Team psychologisch sehr wichtig. Trotz der vielen Absenzen und
Umstellungen hat das Team seine defensive Stabilität wieder gefunden. Die Flügel
arbeiten konsequenter nach hinten, Center und Verteidiger sind gut abgestimmt
und mit der verbesserten Abwehrarbeit der Vorderleute hat auch Goalie Lötscher
seine Sicherheit wieder gefunden.
Einmal mehr zeigte sich auch der Wert der Förderkaderspieler, welche viel
Einsatzzeit bekamen und bei den erstmals im Modus "best of five"
ausgetragenen Playoffs bezüglich Kräfteverschleiss zu einem entscheidender
Trumpf werden könnten. Arbeiten die Berner in den kommenden Wochen ähnlich gut
weiter, dann ist Zuversicht angebracht, zumal: Gegen beide Bündner Konkurrenten
steigt man mit einer positiven Saisonbilanz in die Playoffs. (ms)
SV Wiler-Ersigen – Rot-Weiss Chur 7:4 (2:1, 4:0, 1:3)
Sportzentrum Zuchwil - 510 Zuschauer
SR: Baumgartner/Kläsi
SV Wiler-Ersigen: Lötscher; Moesch, M. Luginbühl; Niederhauser, Jihde; Zingg, Burkhard; Bachmann, M. Hofbauer, Zurflüh; R. Luginbühl, Gerber, Reinmann; Rüegsegger, Mühlethaler, Keller
Tore: 4 Brägger (D`Intino, Ausschluss M. Hofbauer) 0:1, 18. Bachmann (M. Hofbauer) 1:1, 19. Reinmann (Gerber) 2:1, 26. Niederhauser (Reinmann) 3:1, 27. Jihde (Niederhauser) 4:1, 30. M. Hofbauer (Jihde, Ausschluss Battaglia) 5:1, 34. Zurflüh (R. Luginbühl/M. Hofbauer) 6:1, 44. Zurflüh (Moesch, Ausschluss Niederhauser!) 7:1, 44. Kern (D`Intino, Ausschluss Niederhauser) 7:2, 59. Weingart 7:3, 60. Weingart (Kern, I`Intino) 7:4
Strafen: Wiler 5x2', Rot-Weiss Chur 3x2'
Bemerkungen: Wiler ohne Chr, Hofbauer, Flury, Koch, Brechbühl und Ryffel (alle verletzt). RW Chur ohne Engel, M. Kaltenbrunner und Krieg (alle verletzt). Moesch und D` Intino als beste Spieler ausgezeichnet.