02.
2004
Herren NLA: Gut ist Schluss mit den Meisterschafts-Unterbrüchen
Wiler hat das Playoff-Sternchen
trotzdem
Doch Zäziwil-Trainer Johan Schönbeck hatte schon im Vorfeld
der Partie ein anderes Zäziwil angekündigt, welches es verhindern wolle, dass
sich Wiler bereits im Startspiel der Finalrunde für die Playoffs qualifizieren
könne. Dieses Unterfangen glückte den Emmentalern zwar nicht, denn der
Punktgewinn reicht der Berger-Truppe, um sich auch rein rechnerisch für die
Playoffs qualifiziert zu haben. Doch davon wird in der kommenden Woche bei Wiler
wohl kaum gesprochen werden. Vielmehr wird die Art und Weise zur Diskussion
stehen, wie die dritte Heimniederlage der Saison zustande kam. Gewiss, es durfte
nicht damit gerechnet werden, dass man den Gegner nochmals so würde vorführen
können, wie beim Kantersieg Ende Januar. Indes: die sonntägliche Leistung wirft
doch einige Fragen auf.
Wie kann man eine 4:2-Führung nach 30 Minuten noch
so leichtfertig aus der Hand geben? Weshalb passieren bei drei Gegen-Toren
derart krasse individuelle Fehler? Wo blieb das Aufbäumen gegen die sich
abzeichnende Niederlage? Das Team offenbarte nicht das erste Mal in dieser
Saison eine Schönwetter-Mentalität. Den 0:1-Rückstand steckte man zwar noch weg
und kam durch einen klassischen Hattrick vom stark auftrumpfenden Andreas
Hedlund innerhalb von 8 Minuten zu einer 3:1-Führung. Doch als man Mitte des
zweiten Drittels im Ueberzahl das vorentscheidende 5:2 zweimal kläglich
verpasste, ging im Offensivspiel Wilers nicht mehr viel zusammen. Dazu kamen die
Unkonzentriertheiten in der Defensive, welche es einem keineswegs überragenden,
aber nie aufsteckenden Zäziwil möglich machten, wieder ins Spiel zurückzufinden.
Bestens passte da ins Bild, dass auch die dritte Verlängerung der Saison
verloren ging.
Natispieler blieben blass
Es lässt sich
auch nicht wegreden, das die Berger-Truppe in der dreiwöchigen Pause einiges von
ihrem Tempo und Schwung verloren hat, die vielen Natiabsenzen lassen grüssen.
Vor allem der erste Block um die Brüder Hofbauer und Bichsel (wirkten
überspielt) erreichte nie sein gewohntes Rendement und erzielte aus dem Spiel
heraus keinen Treffer! Besonders Christoph Hofbauer wirkte ausgebrannt. In
dieser Linie macht sich allerdings auch der Ausfall von Raphael Keller
bemerkbar. Dem Shooting-Star droht mit Aduktorenproblemen gar das Saisonende.
Der ideale Sturmpartner für die Hofbauers fällt sicher noch die ganze Finalrunde
aus. In dieser Beziehung hatte auch Zäziwil-Verteidiger Adrian Schild (im
kommenden Saison bei Wiler unter Vertrag) Pech, der mit Verdacht auf eine
Bänderverletzung im Knie ausscheiden musste.
Wiler-Ersigen - Zäziwil-Gauchern 4:5 nV. (3:2, 1:1, 0:1, 0:1)
Sportzentrum, Zuchwil - 595 Zuschauer
SR: Erhard/Renz
Tore: 6. Kronholm (Karlberg) 0:1, 9. Hedlund (Gerber) 1:1, 15. Hedlund (Brechbühl) 2:1, 17. Hedlund 3:1, 19. S. Lüthi (Stucki) 3:2, 28. M. Hofbauer (Bichsel; Ausschluss Salzmann) 4:2, 36. Kronholm (Karlberg; Ausschluss Schneeberger) 4:3, 44. Aeschlimann (Zoss) 4:4, 63. S. Lüthi (Kronholm) 4:5
Strafen: Wiler-Ersigen 4x2', Zäziwil 2x2'
Wiler-Ersigen: Ryffel; Flury, Bichsel; Chr. Hofbauer, M. Hofbauer, Luginbühl; Ahlqvist, Schneeberger; Hedlund, Gerber, Brechbühl; Moesch, Schärli; Rüegsegger, Zimmermann, Reinmann
Bemerkungen: Hedlund und Kronholm als beste Spieler ausgezeichnet. Wiler ohne Keller (verletzt), Kellenberger, Zurflüh, Koch und Mühlethaler (Ersatz). D. Zimmermann (nicht im Aufgebot)