02.
2004
Herren NLA: Hedlund-Unterzahlshow sichert NLA-Team die Pole-Position
Man sollte mit Superlativen immer vorsichtig
umgehen, doch am Ende einer langen "regular season" mit vielen
Höhepunkten und nur ganz wenigen Rückschlägen darf man angesichts des
gesicherten ersten Ranges durchaus einmal die grossen Buchstaben auspacken:
Andreas "Resu" Hedlund, auf diese Saison von Jönköping zum SVWE
gestossen, zeigte gegen Rychenberg eine Weltklasse-Leistung. Hatte der Schwede
schon gegen Zäziwil unlängst einen Hattrick im Startdrittel erzielt, setzte er
gegen Rychenberg nun noch einen drauf. Innerhalb von 97 Sekunden erzielte
Hedlund erneut drei Tore, zwei davon in Unterzahl! Eine Augenweide dabei der
zweite Shorthander, als er die ganze Rychenberger Abwehr inklusive Goalie Böhm
austrickste.
Hedlund weckte damit sein Team aus einer lethargischen Startphase, welche Wiler
einen frühen 0:2-Rückstand (15.) eintrug und bewies dabei, dass er immer mehr
zu einer Leaderfigur wird. Indirekt trug auch der andere Schlüsselspieler,
Matthias Hofbauer, zur rasanten Spielwende bei. Er sass nämlich in dieser Zeit
auf der Strafbank, nach einer ziemlich heftigen Körpercharge, die wohl ebenso
als Weckruf für die Teamkollegen gedacht war.
Rychenberg blieb chancenlos
Nur zehn Sekunden nach seiner Rückkehr aufs Feld legte der Topscorer
Luginbühl den Ball "pfannenfertig" zum 4:2 auf. Noch im Startdrittel
hatte Wiler das Spiel gekehrt und spielte auch im Mitteldrittel seine Dominanz
aus. Christoph Hofbauer und nochmals Hedlund erhöhten auf 6:2, gegen ein
völlig verunsichertes Rychenberg. Und als die Gäste auf 3:6 verkürzten, hatte
Wiler mit dem 7:3 Schneebergers nur 20 Sekunden später die erneute Antwort
part. Als dann auch noch der Finne Ahlqvist seine steigende Formkurve mit seinem
ersten Treffer vor heimischer Kulisse untermauerte, war die Partie gelaufen.
Das Schlussdrittel konnte dann nicht mehr begeistern. Die Spannung war längst
aus der Spiel. Rychenberg war nur noch darauf bedacht, das Skore in Grenzen zu
halten und bei Wiler setze nun erwartungsgemäss das grosse Wechselspiel ein.
Plötzlich konsultierte wohl manch Zuschauer verwundert das Matchprogramm, als
plötzlich gar Elite-Junior Krähenbühl zu seinem NLA-Debut kam. Dafür nahm
sich die Ersatzbank mit den beiden "Betreuern" Keller (verletzt) und
Bichsel (geschont) sowie Matthias Hofbauer um so prominenter aus. Und auch ein
Reinmann sass noch verletzt auf der Tribüne.
Alle eingewechselten Akteure machten ihren Job zwar gut, doch die Harmonie in
den Blöcken war weg. So konnten die Zürcher noch etwas Resultatkosmetik
betreiben. Sie taten dies auf bekannte Art und Weise, indem sie ihre Stärken in
Ueberzahl und bei Freistössen ausspielten. Dies ändert allerdings nichts
daran, dass Rychenberg innerhalb von sechs Wochen in Zuchwil nun zweimal
ziemlich überfahren wurden, jeweils nach 40 Minuten mit 5 Toren im Rückstand
und somit bereits besiegt war.
Mit acht Zählern Vorsprung auf den schärfsten Verfolger und zuletzt drei
Siegen in Folge darf Wiler nun mit "breiter Brust" der
Playoff-Entscheidung entgegenblicken, wer denn nun aus dem Trio Malans, Zäziwil
und Köniz der Halbfinalgegner sein wird. Die Favoritenrolle wird der
Berger-Truppe niemand mehr absprechen, doch auch diese ist in den Playoffs
keinen Sieg wert, ebenso wenig wie das Punktepolster aus der "regular
season".
Wiler-Ersigen - Rychenberg Winterthur 9:6 (4:2, 4:1, 1:3)
Sportzentrum, Zuchwil - 450 Zuschauer
SR: Estermann/Schoch
Tore: 1. Weber 0:1, 15. Zürcher (Eichmann, Ausschluss Brechbühl) 0:2, 16. Hedlund (Gerber) 1:2, 18. Hedlund (Ahlqvist, Ausschluss M. Hofbauer!) 2:2, 20. Hedlund (Ausschluss M. Hofbauer !) 3:2, 20. Luginbühl (M. Hofbauer) 4:2, 25. Chr. Hofbauer (M. Hofbauer) 3:1, 26. Hedlund (A. Zimmermann) 6:2, 36. Grunder (Schuler) 6:3, 36. Schneeberger (Chr. Hofbauer) 7:3, 39. Ahlqvist (Schärli) 8:3, 46. Luginbühl (Schneeberger) 9:3, 49. Luzi 9:4, 56. Cepek (Schuler) 9:5, 57. Cepek (Zürcher, Ausschluss Ahlqvist) 9:6
Strafen: Wiler-Ersigen 4x2', Rychenberg 1x2', plus 10' (Leemann)
Wiler-Ersigen: Ryffel; Flury, Schneeberger; Chr. Hofbauer, M. Hofbauer, Luginbühl; Ahlqvist, Schärli , Hedlund, Gerber, A. Zimmermann; Moesch, Koch; Brechbühl, Mühlethaler, Zurflüh; D. Zimmermann, Rüegsegger, Krähenbühl
HC Rychenberg: Böhm, Luzi, Weber (C) Vanzella; Grunder, Cepek, Schuler Widler, Brühwiler; Leemann Bale, Vollenweider, Fisch, Zürcher, Eichmann, Bösch
Bemerkungen: Hedlund und Weber als beste Spieler ausgezeichnet. Wiler ohne Keller und Reinmann (beide verletzt), Bichsel (geschont), Zingg nicht im Aufgebot. NLA-Debüt von Joel Krähenbühl.