01.
2004
Herren NLA: Köniz siegt in der Verlängerung!
"Es war nur Wille - und natürlich viel Glück", definierte Christofer Pergelius den Grund für sein Tor in der Verlängerung, das dem Team womöglich die Saison gerettet hat. Pergelius setzte sich dabei in der vierten Minute der Überzeit gegen die zuvor äusserst stabile Churer Verteidigung durch und stöberte den Ball im Nachsetzen hinter Torhüter Wolf zum alles entscheidenden 4:3. Welche Bedeutung das Tor tatsächlich mit sich brachte, war nicht nur den jubelnden Könizer, sondern auch den zutiefst enttäuschten Churer anzusehen, die ihrerseits den Sprung in die Masterround nicht mehr aus eigener Kraft schaffen können.
Startdrittel ging an die Churer
Die Wichtigkeit des Spiels übertrug sich von Beginn weg auf die Spielweise
der beiden Equipen. Sowohl Rot-Weiss als auch Floorball Köniz starteten sehr
konzentriert, wobei sich der Rekordmeister die zwingenderen
Abschlussmöglichkeiten zu erarbeiten vermochte. Der erste Fehler des Spiels
wurde auch gleich mit einem Tor bestraft: Verteidiger Wälchli verlor den Ball
an D'Intino, der seinen Pass in die Mitte zu seiner eigenen Überraschung zum
0:1 im Tor wiederfand. Zwei Minuten später reagierte Floorball mittels einer
sehenswerten Ballstafette über Cantin und Dunkel, welcher den Ball aus der
Luft ins Tor der Churer zum 1:1 beförderte. Derselbe Dunkel traf in der Folge
nur das Lattenkreuz, stattdessen erhöhte Rot-Weiss' Cadisch in der 16. Minute
per Weitschuss zur Führung der Gäste. Die Churer schienen nun das Spieldiktat
zu übernehmen, während sich Köniz zwar bemüht zeigte, sich jedoch nicht
selten an der solid agierenden Defensivabteilung der Gäste die Zähne
ausbissen. Die Laune der beinahe 700 Schaulustigen verschlechterte sich
schliesslich, als Rolf Kern drei Minuten vor Drittelsende sein Teamkollege
Santoro in aussichtsreiche Position brachte und dieser Torhüter Steck zum
dritten Churer Tor bezwang.
Samuel Dunkel erzielte das 1:1
Köniz liess sich nicht aus der Ruhe bringen
Gleich zu Beginn des Mitteldrittels hatte Östmans Team eine wiederholte
Druckphase der Gäste zu überstehen, die mit einem gefährlichen Überzahlspiel
gipfelte, da Köniz' Gerber eine Strafe abzusitzen hatte. Doch Köniz behielt
die Übersicht und liess sich glücklicherweise trotz dem Rückstand kaum aus
der Ruhe bringen. Die Partie präsentierte sich nun ausgeglichen, wenngleich die
Platzherren über mehr Spielanteile verfügten, diese aber (noch) nicht in
zwingende Torchancen umzusetzen wussten. Der Rekordmeister aus dem Bündnerland
glänzte durch eine sattelfeste Defensive und einem nicht ungefährlichen
Konterspiel. Kurz vor Drittelsende schien Köniz den Schlüssel zum Erfolg
endlich gefunden zu haben, wie schon beim 1:1 sollte eine feine Ballstafette zum Tor führen: Balmer vollendete nach Vorarbeit von Uhlin und Bigler. Das Tor
fiel gerade zum richtigen Zeitpunkt, wie sich später herausstellen sollte.
Knapp daneben ist auch vorbei.
Gerbers Ausgleich
In der zweiten Minute des dritten Drittels kehrte die Zuversicht endgültig
zurück in die Reihen der Gastgeber, als Marco Gerber Nationaltorhüter Wolf mit
einem klassischen "Buebetrickli" zu überlisten wusste. Der Ausgleich
war der verdiente Lohn für die konstanten Bemühungen des Heimteams. Im Verlauf
des Drittels hätte Köniz durch Uhlin (Latte) und einem Powerplay in der 13.
Minute, in dem Bigler in vielversprechender Position den Ball nicht
wunschgemäss traf, sogar in Führung gehen können. Doch obwohl Köniz sich
leichte Vorteile verschaffte, ging das Spiel in die Verlängerung.
Tom Engel und seine
Mannschaftskollegen sind auf fremde Hilfe angewiesen.
"Wir haben als Mannschaft gut gekämpft, vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels", ortet Matchwinner Pergelius den wahren Grund für diesen eminent wichtigen Sieg gegen Rot-Weiss. Vor etwas weniger als einem Jahr jubelten an gleicher Stätte die Churer, nachdem sie den Cupfinal, sowie sämtliche Playoff-Partien zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Dieser Erfolg darf auch als Revanche gewertet werden …
Floorball Köniz - Rot-Weiss Chur 4:3 n.V. (1:3, 1:0, 1:0, 1:0)
Lerbermatt, Köniz - 672 Zuschauer (Saisonrekord)
SR: Schoch/Estermann
Tore: 6. D'Intino 0:1. 8. Dunkel (Cantin) 1:1. 16. Cadisch (Battaglia) 1:2. 18. Santoro (Kern) 1:3. 40. Balmer (Uhlin, Bigler) 2:3. 43. Gerber (Pergelius) 3:3. 64. Pergelius (Jungo) 4:3
Strafen: je 1x2'
Floorball Köniz: Steck; Wermuth, Holdener; Wälchli, Jungo; Ott; Cantin, Gerber, Dunkel; Bigler, Balmer, Kissling; Pergelius, Uhlin, Zingg; Gehr
Bemerkungen: Köniz ohne Minder, Beyeler, Lüthi (alle Ersatz), Baldinger, Köstinger (beide rekonvaleszent) und Pons (verletzt)
Best Players: Christofer Pergelius / Marcel Kaltenbrunner