03.
2005
Herren NLA: Nichts geht mehr im Moment
Die Partie begann mit einem negativen Paukenschlag aus Wiler Sicht. Bereits in der dritten Spielminute konnte Otti Schärli, letztes Jahr nach im Meisterteam von Wiler stehend, bei einem Konter mit einem überraschenden Backhandschuss die Führung für die Gastgeber erzielen. Dies bestärkte Rychenberg in seiner Absicht , den Gast mit einer kompakten Defensive kommen zu lassen und auszukontern. Nur kurze Zeit später schien diese Taktik noch erfolgsversprechender zu werden, als Cepek zum Penalty anlaufen konnte. Doch der tschechische internationale scheiterte an Wiler-Goalie Kellenberger und die Gäste überstanden auch die anschliessenden Unterzahlsituation. Der Titelverteidiger hatte in der Folge zwar mehr vom Spiel, konnte aber nur selten in die gefährliche Zone der Gastgeber eindringen. Dadurch verlor man oftmals die Geduld und servierte den einen oder anderen Risikopass auf des Gegners Schaufel. Kurz vor Ende des Startdrittels konnte dann auch Wiler in Ueberzahl agieren. In dieser erzielte - in so oft gesehener Manier - Christoph Hofbauer auf Pass seines Bruders Matthias das verdiente 1:1. Das Bild änderte sich auch im Mitteldrittel nur unwesentlich, mit der Ausnahme, dass auch die Gäste nicht mehr den gefährlichen Pass suchten, sondern sich mit mehr Geduld ihre Chancen herausarbeiteten.
Dass Wiler nicht mehr Risiko nahm, war angesichts der Niederlagenserie mit vielen Gegentoren verständlich. Und da auch die Brendler-Equipe nicht gewillt war, mehr Risiko zu nehmen und gegen das konzentrierte Defensivspiel Wilers kaum Offensivimpulse setzen konnte, blieben klare Torchancen Mangelware. Je länger die Partie dauerte, so mehr zeichnete sich die Spielentscheidung mittels „lucky punch“ ab. Wiler hat im Schlussdrittel das 2:1 mehre Male auf dem Stock, aber insbesondere Shooter wie Zurflüh oder Adrian Zimmermann hatten das Visier schlecht eingestellt. So fiel die Entscheidung auf einen stehenden Ball. Nach 55. Minuten musste Matthias Hofbauer mit hohem Stock im Torraum abwehren. Verdikt: Erneuter Penalty gegen Wiler. Diesmal hatte Kellenberger gegen Nordlunds Versuch keine Chance. Er traf zum 2:1, das Rychenberg den Sieg und vor allem die Playoff-Qualifikation brachte. Wiler versuchte zwar nochmals alles, konnte in den Schlusssekunden gar noch mit 6 gegen vier agieren, doch die Gastgeber mit einem überragenden Goalie Bosshard, der wie sein gegenüber Kellenberger fehlerfrei agierte, brachten den Sieg über die Zeit. Jetzt haben wir definitiv ein Problem“, meinte ein zerknirschter Wiler Cheftrainer Thomas Berger nach Spielschluss. Nach einer guten Teamaussprache unter der Woche sei er von einer positiven Reaktion in Winterthur überzeugt gewesen. „Doch jetzt mussten wir feststellen, dass kein Team der Welt, einfach auf den berühmten Knopf drücken kann.“ Jetzt sei die Verunsicherung allgegenwärtig.
Rychenberg Winterthur - Wiler-Ersigen 2:1 (1:1, 0:0, 1:0)
Oberseen, Winterthur - 530 Zuschauer
SR: Grütter / Wunden
Tore: 3. Schärli 1:0, 20. C. Hofbauer (M. Hofbauer, Ausschluss Vollenweider) 1:1, 55. Nordlund (Penalty) 2:1
Strafen: Rychenberg 3x2', Wiler-Ersigen 3x2'
HCR: Bosshard; Weber, Taisch, Nordlund, Schärli; Leemann, Cepek, Steinholtz (41. Schuler), Zürcher, Vollenweider, Kern
Wiler-Ersigen: Kellenberger; Bichsel, Thorsell; Hedlund, Gerber, A. Zimmermann; Kaltenbrunner, Schneeberger; C. Hofbauer, M. Hofbauer, Zurflüh; Koch, Schild; Brechbühl, Mühlethaler, Krähenbühl
Bemerkungen: HCR ohne Bösch, Eichmann, Grunder, Kunz, L. Widler (verletzt), Oeggerli, Chr. Widler, Graf (Ersatz); Wiler ohne Keller und Flury (verletzt), Streit, Luginbühl, Rüegsegger, D. Zimmermann (Ersatz); 8. Kellenberger hält Penalty von Cepek