03.
2003
Herren NLA: Rot-Weiss gewinnt wieder in der Verlängerung
Das Geschehen zeigte sich von Anfang an von einer sehr intensiven Seite. Die Defensivformationen beider Mannschaften fanden während den gesamten zwanzig Minuten des ersten Drittels stets eine passende Antwort auf die Angriffsbemühungen des Gegners. Rot-Weiss erspielte sich dabei leichte Vorteile, ohne die Könizer dominiert zu haben. In der 15. Minute fand ein abgefälschter Ball des Nationalspielers Rolf Kern den Weg ins Tor und beendete die Torlosigkeit in diesem Rencontre.
Der Funken sprang noch nicht auf die Zuschauer über, auch im Mitteldrittel nicht. Im Gegenteil, das Spielniveau flachte merklich ab und die Atmospähre in der bei weitem nicht ausverkauften Lerbermatt glich zeitweilen jenem eines Freundschaftsspiels. Hinzu kam, dass Andreas Cadisch in der neunten Minute das Skore auf 2:0 zu Gunsten des Gastklubs erhöhte. Die Könizer Offensive entwickelte kaum gefährliche Möglichkeiten, dem zusehends einseitigen Treiben ein Ende zu setzen. Und so war es schliesslich nicht überraschend, dass der Platzherr in der 19. Minute des zweiten Abschnitts durch eine feine Einzelleistung doch noch zum Anschlusstreffer kam. Reto Balmer, dem eine ansprechende Leistung gelang, bezwang die Churer Hintermannschaft im Alleingang, während Samuel Dunkel auf der Strafbank sass.
Im dritten Drittel zeigte sich Floorball von seiner starken Seite. Neben einem grossen kämpferischen Effort vermochte Köniz nun auch spielerisch zu überzeugen und gegenüber dem Cupfinal eine deutliche Steigerung an den Tag zu legen. Als Gregoire Cantin nach zwölf Minuten den verdienten Ausgleich erzielte, kam zudem in der Halle endlich eine würdige Playoff-Stimmung auf. Johan Östman verlieh mit der Entscheidung, Daniel Bill in der Verteidigung einzusetzen und Balmer und Gerber als Center agieren zu lassen, der Abwehr mehr Stabilität, was zweifellos von Nöten war. Umso ärgerlicher kam die postwendende Führung der Churer, wobei der überragende Cadisch von einem fatalen Fehler Wälchlis profitierte. Die Partie gewann nun an Spektakel, ein Angriff folgte dem anderen. Sowohl Chur als auch Köniz hätten in dieser Phase ein Tor zu ihren Gunsten erzielen können. Knappe vier Minuten schien die Partie vorzeitig entschieden zu sein: Claudio Weingart wurde von Cadisch mustergültig bedient und erhöhte auf 2:4. Der Gastgeber zeigte Charakter, reagierte und kam eine Minute später durch Pergelius zum Anschluss- und wiederum eine Minute danach durch denselben Akteur zum vielumjubelten und zugleich sensationellen Ausgleichstreffer.
Die Verlängerung dauerte im Vergleich zum Cupfinal zwar eine Minute länger, der Sieger blieb allerdings derselbe. Wiederum war es der bärtige Cadisch, der seinem Team ein Tor bescherte und dem ansonsten abermals starken Torhüter Steck keine Chance liess. Sport kann manchmal brutal sein.
Telegramm folgt.