22.
12.
2001
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

Herren NLA: Rychenberg spielt gut, verliert aber gegen besseres Malans

Der NLA-Unihockeyclub Rychenberg Winterthur zeigt eine deutliche Steigerung und verliert trotzdem 4:6 gegen Alligator Malans.
Der HC Rychenberg Winterthur scheint langsam, aber sicher aus seinem seit nunmehr sechs punktelosen Spielen dauernden Tief heraus zu finden. Gegen Alligator Malans, das schlecht in die Saison gestartet war, in den letzten zehn Partien aber 26 Punkte eroberte, agierten die Winterthurer von Anfang an sehr konzentriert und defensiv kompakt. Der ballsicheren, kreativen und dadurch schwer auszurechnenden Bündner Offensivabteilung konnten sie so lange Zeit die Zähne ziehen. Dabei half der Mannschaft von Daniel Sabathy die gute Nase ihres Trainers, der einige Umstellungen vorgenommen hatte: Er entschied sich dieses Mal für Andreas Böhm im Tor, was dieser mit einer fehlerfreien Leistung abgolt. Er vertraute auf die stabilisierende Wirkung von Routinier Terry Hawkridge, der nach halbjähriger berufsbedingter Pause ein gelungenes Comeback feiern konnte. Er tauschte die Center, was die Stabilität etwas erhöhte. Und er brachte den defensiv starken Alain Favez von Beginn an.
Aber auch die eigenen Angriffsbemühungen konnten sich sehen lassen. Einerseits ging der Ball im Vergleich zu den letzten Begegnungen weniger häufig in der Vorwärtsbewegung verloren, was automatisch die Gefahr von schnellen Breaks mit gegnerischer Überzahl und damit ‘einfachen’ Toren für den Gegner reduzierte. Und andererseits gelang es den Winterthurern auch, sich Chancen zu erarbeiten und heraus zu spielen. Diesbezüglich tat sich insbesondere Christoph Riedel hervor. Mit seinen zwischen Genialität und Wahnsinn anzusiedelnden und schwankenden Dribblings und Zuspielen sorgte er immer wieder für Alarmstufe 1 in den gegnerischen Abwehrreihen. Sinnbildlich war der vierte Rychenberger Treffer. Riedel tanzte zwei Gegenspieler schwindlig, verpasste den richtigen Zeitpunkt für den Pass auf den frei stehenden Philipp Vollenweider, um ihn aber Sekunden später doch noch mustergültig zu bedienen. Riedel hätte, bei einer einigermassen soliden Verwertung seiner Zuspiele zum Spieler des Tages avancieren können, doch versagten seine Mitspieler nicht weniger als drei Mal vor dem leeren Tor!
Damit ist einer der Gründe erwähnt, weswegen es Rychenberg trotzdem nicht zum Sieg reichte. Ein anderer ist, dass die Winterthurer die in den letzten Partien so schmerzlich vermisste Fortüne zwar ein paar Mal geniessen konnte, daraus aber wegen fehlender Kaltblütigkeit vor dem Tor keinen Nutzen ziehen konnte. Mit dafür verantwortlich war auch die Schwäche in der letzten Minute vor Drittelsende. 1, 11, 16, 30, 32 und 45 ist keine Zahlenreihe, sondern sind die Sekunden vor der Drittelspause, in denen Rychenberg in den letzten beiden, je 4:6 verlorenen Spielen Gegentreffer einstecken musste!
Und der wohl entscheidende Grund trägt einen Namen: Martin “Murt” Olofsson. Der 25-jährige Schwedische Nationalspeler wurde seinem Ruf vollauf gerecht. Was er aufs Parkett zauberte, entzückte auch das zahlreich erschienene Winterthurer Publikum. Auch bei höchstem Tempo ballsicher, wendig und mit dem Auge für den Mitspieler band er immer wieder zwei Winterthurer Verteidiger an sich und eröffnete so seinen Mitspielern Freiräume. Dass sich der auf diese Saison hin vom Schwedischen Eliteligisten Örnsköldsviks SK zu Malans gestossene Olofsson trotz doppelter Deckung drei Skorerpunkte gutschreiben lassen konnte, unterstreicht seine Klasse. An über fünfzig Prozent aller Malanser Tore ist er entscheidend beteiligt!
So musste sich Rychenberg letztlich einer deutlichen Steigerung und einer guten Leistung zum Trotz einem Gegner geschlagen geben, der einen hervorragenden spielerischen Eindruck hinterliess. Trainer Thomas Berger ist es offensichtlich innert kurzer Zeit gelungen, die Abgänge von Andri Bösch, Maxim Gavrilenko, Roger Gerber, Urs Helbling und Joachim Liikamaa vergessen zu machen und sein Team auf einen erfolgsversprechenden Weg zu führen. Wie stilsicher und präzise die junge Bündner Mannschaft in der Offensive agierte und wie sie - angeführt von Olofsson - auf den zweimaligen Zweitorerückstand reagierte erheischt Respekt. Sie hatten aber auch das nötige Wettkampfglück, denn drei Mal, davon zwei Mal im psychologisch wichtigen Moment unmittelbar vor der Pause, gelang ihnen ein Treffer unmittelbar nachdem sie mit viel Glück um einen Gegentreffer herumgekommen waren. Rychenberg muss sich jedenfalls nicht grämen, sich einem so starken Gegner beugen zu müssen, auch wenn die Gunst der Stunde ungenutzt blieb und die Finalrunde immer mehr zur schönen Illusion wird. Wie sagte es ein Zuschauer: „Mit Leistungen wie der heutigen hätten wir zumindest gegen Zäziwil-Gauchern und die Lakers aus Zürich nicht verloren.“
© rab


HC Rychenberg Winterthur – UHC Alligator Malans 4:6 (2:2, 2:3, 0:1)
Turnhalle Oberseen, Winterthur - 350 Zuschauer
HC Rychenberg Winterthur: Andreas Böhm; Thomas Weber (2; 34. bis 38. Min. August Schärli), Daniel Villiger; Othmar Schärli, Terry Hawkridge; Christoph Riedel, Philipp Vollenweider (1), Michael Zürcher (ab 46. Min. Sebastian Brühwiler); Alain Favez (ab 50. Min. Joël Bale), Simon Eichmann (1), Andreas Fisch.
UHC Alligator Malans: Roger Tönz; Remo Berther, Matthias Jecklin; Andrea Benesch, Max Riederer; Anton Ganser, Reto Bass; Peter Lüthi, Roman Kälin (2), Martin Olofsson (1); Bruno Koch (1), Tom Wallimann, Adrian Capatt (2); Kurt Schamaun, Christoph Ruof, Fabrizio Vinzens.
Tore: 9. Min. Thomas Weber (Othmar Schärli; in doppelter Überzahl) 1:0; 10. Min. Thomas Weber (Andreas Fisch, in Überzahl) 2:0; 18. Min. Adrian Capatt (Max Riederer) 2:1; 20. Min. (19:49) Roman Kälin (Martin Olofsson) 2:2; 26. Min. Simon Eichmann (Alain Favez) 3:2; 30. Min. Philipp Vollenweider (Christoph Riedel) 4:2; 33. Min. Bruno Koch 4:3; 37. Min. Roman Kälin (Martin Olofsson) 4:4; 40. Min. (39:44) Martin Olofsson (Bruno Koch) 4:5; 56. Min. Adrian Capatt (Tom Wallimann) 4:6.
’Holztreffer’: 29./36. Min. von UHC Alligator Malans.
Strafen: HC Rychenberg Winterthur 3 x 2 Min.; UHC Alligator Malans 2 x 2 Min.
Bemerkungen: 58. Min. Timeout HC Rychenberg Winterthur; Comeback von Terry Hawkridge (HC Rychenberg Winterthur) nach seiner halbjährigen berufsbedingten Pause; Verabschiedung von Ivo Bürgin (HC Rychenberg Winterthur), der den Verein per sofort in Richtung Bülach verlässt; Philipp Vollenweider (HC Rychenberg Winterthur) für sein 150. NLA-Spiel, in denen er 53 Tore erzielte, geehrt.

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6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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