01.
12.
2001
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

Herren NLA: Rychenbergs dritte Niederlage in Serie

Der HC Rychenberg Winterthur verliert sein Heimspiel gegen Unihockey Zäziwil-Gauchern gleich 1:7 und wartet nunmehr seit drei Spielen auf Punkte.

Die Teilnahme an der Finalrunde der sechs national besten Unihockey-Mannschaften ist das erklärte Ziel des HC Rychenberg Winterthur. Mit der dritten Niederlage in Folge ist die Equipe von Daniel Sabathy aber bedrohlich ins Schlingern gekommen. Der fünfte Rang ging an Floorball Köniz verloren, die Reserve auf den siebten schmolz auf drei Zähler und diejenige auf die Abstiegsplätze auf deren sechs. Wer nur das nackte Resultat, das an Deutlichkeit kaum zu überbietende Verdikt gegen Zäziwil kennt, kommt nicht umhin, Auflösungstendenzen bei den Winterthurern zu vermuten. Wer live in der Turnhalle Oberseen dabei war, muss dies aber in Abrede stellen und wird von einer Verunsicherung sprechen. Aber alles der Reihe nach.
Die Rychenberger versuchten vom Anpfiff weg zu zeigen, wer Herr im Hause Oberseen ist. Mit aggressivem Forechecking konnten sie sich in der Startminute in der Berner Hälfte festsetzen und kamen prompt zu ersten Chancen. Nach nur eineinhalb Minuten folgte aber der erste Tiefschlag. Dem ansonsten so zuverlässigen Thomas Weber unterlief als hinterem Mann ein kapitaler Abspielfehler, den die Gäste kaltblütig zum 1:0 nutzten. Die Rychenberger verloren durch den Rückstand etwas an Schwung und büssten an offensiver Durchschlagskraft ein, kontrollierten das Geschehen aber weiterhin. Bis zur neunten Minute, als sie in einem Überzahlspiel in einen sehenswerten Konter liefen und sich unversehens mit einem Zweitorerückstand konfrontiert sahen.
Die Bernern müssen diese Führung wie verfrühte Weihnachten empfunden haben, hatten sie sich doch bis dahin fast ausschliesslich auf das Abschirmen des eigenen Tores konzentrieren müssen. Dies umso mehr, als sie sich bis zur ersten Pause bei Göttin Fortuna bedanken konnten, dass sie den Vorsprung nicht aus der Hand geben mussten. Rychenberg strebte vehement auf den Anschlusstreffer, doch tropfte über ein halbes Dutzend Mal ein von Goalie Daniel Streit in extremis noch abgelenkter Schuss Millimeter neben das Tor, und als auch der Berner Schlussmann nichts mehr machen konnte, half die Torumrandung.
Für einen Winterthurer war das Abschlusspech offensichtlich zu viel. Christoph Riedel liess sich nach einer zum x-ten Mal nicht geahndeten überharten Körpercharge der Berner zu einem Revanchefoul hinreissen, was ihm eine fünfminütige Bankstrafe eintrug. So wenig diese Aktion zu entschuldigen ist, so sehr gilt es auch, die Schiedsrichter in die Verantwortung zu ziehen. Von einer Unihockey-adäquaten Spielleitung waren Schwingenschrot und Servodio sehr weit entfernt. Sie wähnten sich offenbar an einem Eishockeyspiel und liessen Stockschläge - wie beispielsweise vor dem 5:0 - und überbordende Körperattacken weitgehend unbestraft. Dass die angreifende Mannschaft, sprich Rychenberg, dadurch benachteiligt wurde, versteht sich von selbst.
Die Strafe gegen Riedel entschied die Begegnung. Nach Ablauf der fünf Minuten lag Zäziwil bereits 5:0 in Führung und wohl nur noch die unverbesserlichsten Optimisten glaubten an eine Wende. Und auch die Rychenberger Mannschaft, die in dieser Saison schon mehrmals Nehmerqualitäten und Stehaufmännchen-Mentalität bewiesen hatte, schien das Vertrauen in die ausgleichende Gerechtigkeit verloren zu haben; zumal Goalie Streit auch weiterhin mit dem Glück des Tüchtigen gesegnet war. Da die Gäste kaum Verlangen nach offensiver Bestätigung verspürten, weshalb das Mitteldrittel im weiteren Verlauf ziemlich ereignislos verlief.
Trainer Sabathy scheint in der zweiten Pause an die Ehre seiner Spieler apelliert zu haben, denn Rychenberg versuchte im Schlussdrittel - trotz dem 0:6 nach nur 32 Sekunden - nochmals das Unmögliche möglich zu machen. Insbesondere Weber versuchte wiederholt, mit Distanzschüssen zum Erfolg zu kommen. Die Finger- und Zehenspitzen von Streit und zwei weitere Male die Torumrandung verhinderten aber, dass mehr als nur der Ehrentreffer von Michael Sutter gelang.
Die Winterthurer tun gut daran, die Begegnung so rasch als möglich aus dem Gedächtnis zu streichen, denn die Partie kann weitgehend mit dem Fazit ‘Pech’ ad acta gelegt werden. Allerdings muss sich Sabathy nach seiner dritten Niederlage im vierten Spiel ernsthaft mit zwei Fragen auseinandersetzen: Wer soll Tore schiessen, wenn Simon Eichmann und Andreas Fisch mal Ladehemmung haben? Und weshalb ist das Rychenberger Powerplay nur noch ein Schatten seiner selbst?
© rab


HC Rychenberg Winterthur – Unihockey Zäziwil-Gauchern 1:7 (0:2, 0:3, 1:2)
Turnhalle Oberseen, Winterthur - 250 Zuschauer
SR: Schwingenschrot/Servodio
HC Rychenberg Winterthur: Andreas Böhm; Thomas Weber, Daniel Villiger; Lukas Widler, Othmar Schärli; Christoph Riedel (ab 37. Min. Alain Favez), Simon Eichmann, Michael Zürcher; Joël Bale, Philipp Vollenweider, Andreas Fisch; Michael Sutter, Sacha Dolski, Sebastian Brühwiler
Unihockey Zäziwil-Gauchern: Daniel Streit; Adrian Schild, Marc Dysli; Markus Gerber, Michael Rüegsegger; Daniel Aeschlimann, Samuel Zimmermann, Jani Muntila; Cyrill Salzmann, Martin Wyss, Benjamin Lüthi; Marcel Berger, Roland Dysli
Tore: 01:26 Aeschliman (Muntila) 0:1, 08:54 Muntila (Dysli M., SH) 0:2, 20:39 Lüthi B. (Dysli M., PP) 0:3, 23:59 Rüegsegger (Dysli M., PP) 0:4, 24:21 Aeschlimann (Dysli M., PP) 0:5, 40:32 Rüegsegger (Gerber, PP) 0:6, 47:24 Sutter (Weber) 1:6, 57:27 Wyss (Schild) 1:7
Strafen: 07:05 Salzmann, 12:46 Muntila, 14:26 Streit, 19:37 Riedel 5', 21:06 Lüthi B., 30:43 Rüegsegger, 40:30 Eichmann, 44:00 Wyss, 45:24 Salzmann, 48:46 Eichmann, 54:39 Dolski S. 5'
Bemerkungen: HC Rychenberg ohne August Schärli (verletzt); Unihockey Zäziwil-Gauchern ohne Stefan Lüthi; 25. Min. Timeout HC Rychenberg Winterthur); 59. Min. Timeout Unihockey Zäziwil-Gauchern; miserable Schiedsrichterleistung
Pfosten-/Lattentreffer: 9. Min. Daniel Villiger, 15. Min. Thomas Weber, 42. Min. Othmar Schärli, 57. Min. Philipp Vollenweider (alle HC Rychenberg Winterthur)

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