10.
2004
Herren NLA: Schnitzer der Schiedsrichter entscheidet Spiel für GC
Beide Mannschaften legten eine offensive Grundausrichtung
an den Tag und versuchten, den Gegner mit einem tiefen Forechecking zu Fehlern
zu verleiten. Insbesondere im Startdrittel hatte dies eine rasante, schnell hin-
und herwechselnde Partie zur Folge, in der es keinem Team gelang, über längere
Zeit am Drücker zu sein.
Abspielfehler war zeitweise Begleiter des ausgesprochen hohen Tempos, was die
Anzahl der gefährlichen Torchancen in Grenzen hielt, dem hohen Unterhaltungswert
der Partie jedoch keinen Abbruch tat. Es benötigte einen Stellungsfehler der
Winterthurer Hintermannschaft und die gewohnte Nervenstärke des Schweden Niklas
Jihde in unmittelbarer Tornähe, um das Skore in der 24. Minute zu eröffnen.
Rychenbergs Antwort folgte im Handumdrehen. Zuerst erwischte Thomas Weber seinen
Nationalmannschaftskollegen Mark Wolf mit einem verdeckten Schuss und zu Beginn
der 26. Minute traf der beste Mann auf dem Feld, Simon Eichmann, zum 2:1.
Da auch die Hoppers zu reagieren wussten und Rychenberg im Schlussdrittel durch
Michael Zürcher auszugleichen vermochte, musste ‚König Zufall’ über Sein und
Nichtsein entscheiden. In der 51. Minute war’s, ein Winterthurer sass eine
Bankstrafe ab, als sich Rinaldo Walser den Ball hinter dem Gehäuse schnappte und
mittels ‚Airhooking’ ins Tor beförderte. Der Treffer, der am Ende entscheidend
sein sollte, hätte allerdings annulliert werden müssen, da der Schuss um fast
einen halben Meter zu hoch angesetzt war. Dass die Schiedsrichter Thomas Erhard
und Philippe Renz dies nicht erkannten, war wenig verwunderlich, waren sie doch
auch sonst nicht die Aufmerksamsten. Sonst wäre ihnen beispielsweise nicht
entgangen, dass die Hoppers in der 47. Minute während etwa fünfzehn Sekunden mit
einem Mann zu viel auf dem Feld gestanden hatten.
Rychenberg-Trainer Brendler legte sein Augenmerk auf die eigene Mannschaft: „Wir
spielten nicht schlecht. Erneut haben uns krasse individuelle Fehler bei drei
der vier Gegentore Punkte gekostet. Auch das 3:4 ist auf einen solchen Schnitzer
zurückzuführen.“ Es bleibt anzufügen, dass seine Mannschaft die letzten fünf
Spielminuten praktisch ohne Unterbruch in Überzahl agieren konnte, zuerst wegen
einer gegnerischen Strafe und anschliessend durch das Ersetzen des Goalies durch
einen zusätzlichen Feldspieler, in dieser Zeit auch zu diversen
Ausgleichschancen kam, am aufmerksamen Wolf oder an fehlender Präzision
scheiterte. Wie sagte doch Assistenztrainer Daniel Jäger: „Letztes Jahr hätten
wir ein solches Spiel noch gewonnen. Alles hängt vom guten oder weniger guten
Saisonstart ab.“
HC Rychenberg Winterthur - Grasshopper-Club Zürich 3:4 (0:0, 2:3, 1:1)
Oberseen, Winterthur - 350 Zuschauer
SR: Erhard / Renz
HC Rychenberg: Bosshard; Weber, Taisch; Eichmann, L. Widler; Nordlund, Schärli; Zürcher, Cepek, Schuler; Vollenweider, Kern, Steinholtz; Grunder (ab 49. Min. Bösch), Leemann, Schmid
Grasshopper-Club: Wolf; Helbling, Battaglia; Helbling, Ogg; Bachmann, Jihde, Korhonen; Riedel, Walser, Cernela; Nabold, Maffioletti, Schneebeli
Tore: 24. (23:40) Jihde (Korhonen) 0:1, 25. (24:18) Weber (Zürcher) 1:1, 26. (25:01) Eichmann (Kern) 2:1, 29. Bachmann (Jihde) 2:2, 33. Bachmann (Korhonen) 2:3, 44. Zürcher (Weber) 3:3, 51. Walser (Battaglia; Ausschluss L. Widler) 3:4
Strafen: Rychenberg 2x2' , Grasshoppers: 3x2'
Bemerkungen: Rychenberg ohne Lienhard (verletzt), Oeggerli, Vanzella und Ch. Widler (überzählig), Graf, Huber und Peter (nicht eingesetzt). Grasshopper-Club in der 47. Minute ungeahndet während etwa fünfzehn Sekunden mit einem Mann zu viel auf dem Feld. 57:29 TimeOut Rychenberg. HC Rychenberg ab 57:52 meist mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Goalies, 59:33 TimeOut Grasshopper-Club
Best Players: Weber / Bachmann