12.
2002
Herren NLA. Unnötige 2:3-Heimniederlage
30 Minuten war Wiler-Ersigen auf Kurs Richtung viertem Sieg in Folge und dem Anschluss ans Spitzentrio. Doch die 1:0-Führung war angesichts der Überlegenheit in der ersten Spielhälfte zu knapp, vor allem weil nach dem Ausgleich der Bündner (34.) die Verunsicherung wieder Überhand gewann. Zwei schnelle Tore der kämpferisch vorbildlichen Gäste zu Beginn des Schlussdrittels entschieden die Partie für die Bünder. Zu harmlos blieben die Gastgeber bei ihren Bemühungen nochmals heranzukommen und erzielten lediglich den 2:3-Anschlusstreffer. Damit rutscht der Vizemeister in der Tabelle wieder auf Rang sechs ab und verpasste eine Riesenchance, sich im Kampf um die Finalrunde etwas Luft zu verschaffen
Keine Mittel gegen Bündner Granit
Eine Paarung, welche zuletzt immer zu spektakulären Offensivduellen
geführt hatte, entwickelte sich diesmal völlig anders. Torpedo Chur trat
ultradefensiv an und beschränkte sich voll und ganz aufs Kontern. Die Bündner
taten dies aber so geschickt und aufopfernd, dass Wiler nicht in der Lage war,
den Gast mit ein, zwei Gegentoren aus der Reserve zu locken. Zwar gelang Keller
schon in der 7. Minute der Führungstreffer, doch danach schossen die Berner Mal
für Mal in die Blocks der Gegner, oder trafen das Gehäuse nicht. Zudem kamen die
Pässe aus der Abwehr zu langsam und unpräzis, als dass die eine oder andere
Lücke ins Verteidigungsdispositiv des Gegners hätte gerissen werden können.
Immerhin stimmte bis zur Spielmitte die Konzentration und Konsequenz in der
Abwehrarbeit. Torpedo kam kaum zu Chancen und wenn, war da ein Ryffel im Wiler
Tor, der keine Unsicherheit zeigte.
Ausgleich als Spielwende
In
der 34. Minute gelang denn Gästen dann aber nach einem Wiler Fehlpass in der
Mittelzone mit einem "Sonntagsschuss" der 1:1 Ausgleich. Von diesem Moment fügte
sich Wiler gewissermassen als Kollektiv in die Niederlage ein. Einzig Goalie
Reto Ryffel hielt sein Team mit einigen Glanzparaden im Spiel. Doch ansonsten
war keiner bereit oder imstande Verantwortung zu übernehmen. Selbst nach dem
glückhaften Anschlusstor zum 2:3 (es blieben immerhin noch 13 Minuten), war nur
ein zaghaftes Aufbäumen zu sehen. Es bleibt der Eindruck, dass sich das Team
nach wie vor sucht. Einige Spieler kämpfen mit ihrer persönlichen Form, andere
haben ihre Rolle in der Mannschaft noch nicht gefunden, die Mehrheit scheint
aber insbesondere immer noch nicht begriffen zu haben, dass es kein Freibillett
auf Finalrunde oder Playoffs gibt. Dieses Ziel muss (Match für Match, aber auch
Training für Training) hart erarbeitet werden, Torpedo diente da als gutes
Beispiel.
Wiler Ersigen –Torpedo Chur 2:3 (1:0, 0:1, 1:2)
Sportzentrum Zuchwil - 355 Zuschauer
SR: Schwingenschrot/Servodio
Tore: 7. Keller (Mühlethaler) 0:1, 34. Kamaj 1:1, 42. Lundberg (Taisch, Ausschluss Holdener) 1:2, 46. Telli 1:3. 48. Hofbauer 2:3
Strafen: Wiler 2x2', Torpedo 1x2'
SV Wiler- Ersigen: Ryffel; Bichsel, Koch; Niederhauser, Jihde; Schärli, Moesch; Keller, Mühlethaler, Reinmann; R. Luginbühl, Holdener, Zurflüh; Fiechter, Gerber, Hofbauer; Schäli, Brechbühl
Bemerkungen: Wiler ohne Zimmermann, M. Luginbühl, und Flury (alle verletzt)