04.
2004
Herren NLA: Wiler kurz vor dem grossen Ziel
Die ersten Minuten gehörten Alligator, der Wille war ersichtlich, auf die Niederlage vom Vorabend zu reagieren. Doch Wiler liess sich nicht verrückt machen und stand in der Abwehr bombensicher, trotz des frühen Ausfalles des Finnen Ahlqvist. Wohl dem, der in so einer Situation einen Markus Koch als Ersatz auf der Bank hat und das Duo Schärli/Moesch als Verteidigerpaar Nummer Drei führt. Die grössere Breite im Kader ist sicher ein grosser Pluspunkt in diesem Duell – während Stefan Petersson sein beiden ersten Formationen forcierte und auslaugte, schöpfte Berger aus dem Vollen und zählte wie schon im ersten Spiel auf drei Linien. Mit zusätzlichen Ergänzungsspielern eines Kalibers von Koch oder Reto Luginbühl.
Das lähmende 0:1
Ab der Mitte des ersten Abschnittes wurden die Wiler-Chancen zahlreicher, wobei auch Malans durchaus die Möglichkeiten gehabt hätte, um in Führung zu gehen. Doch das 0:1, neun Sekunden vor Drittelsende durch Brechbühl per Ablenker erzielt, schien den Bündnern einen Knacks zu versetzen. Wie schon im ersten Spiel gehörte das Mitteldrittel Wiler – Schärli nach einem Freistoss und Hedlund erhöhten innerhalb von weniger als zwei Minuten auf 0:3. Bei Malans wehrten sich vor allem die Routiniers wie Bösch und Capatt vorbildlich und nach Kräften gegen die sich abzeichnende Niederlage, aber das Glück liess sich für einmal nicht erzwingen. Auch die Massnahme, Larsson von der Verteidigung wieder in den Sturm zurück zu beordern, fruchtete nichts – der Schwede zeigte seine genialen Körpertäuschungen nur in den ungefährlichen Ecken des Spielfeldes und war ansonsten vollkommen wirkungslos.
Kür im Schlussabschnitt
Im Gegensatz zum ersten Spiel liess Wiler in den letzten 20 Minuten keine Spannung mehr aufkommen. Man liess Ball und Gegner laufen und leistete sich sogar noch den Luxus, einmal nur die Latte zu treffen (Zurflüh) und einen Penalty zu verschiessen (Matthias Hofbauer). Die Krönung des Auftrittes in Schiers war das 0:5, als eine minutenlange Ballstafette von Zurflüh abgeschlossen wurde.
Matchbälle
Natürlich beginnt das Spiel am Mittwoch in Zuchwil wieder bei 0:0, und es wäre interessant zu sehen, wie Wiler mit einem Rückstand umzugehen weiss. Angesichts der beiden ersten Spiele kann man sich aber fast nicht vorstellen, dass Malans diese Serie noch umdrehen kann. Zu sehr war man auch im zweiten Spiel wieder mit den (sehr gut pfeifenden) Schiedsrichtern beschäftigt – sinnbildlich dafür kassierte Captain Adrian Capatt eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Der Routinier müsste wissen, dass man auch als Spielführer das demonstrative beklatschen von Schiedsrichterentscheiden zu unterlassen hat. Vielleicht findet Petersson auch noch den Mut, seinen jungen Spielern mehr Einsatzzeit zu gewähren – diese gehörten bislang nämlich zu den besten bei den Bündnern und würden den teilweise ausgepowerten Larsson und Co. etwas mehr Luft verschaffen. Wenn sich Alligator nicht noch einmal gehörig zusammen reisst, ist die Geschichte „Wilerkusens“ am nächsten Mittwoch beendet.
Alligator Malans – SV Wiler-Ersigen 0:5 (0:1, 0:2, 0:2)
Oberhof, Schiers - 1050 Zuschauer
SR: Baumgartner / Baumgartner
Tore: 20. (19.51) Brechbühl (Flury) 0:1; 28. Schärli (Zimmermann) 0:2; 30. Hedlund (Bichsel) 0:3; 49. Bichsel (M. Hofbauer; Ausschlüsse Helbling, Capatt) 0:4; 59. Zurflüh (M. Hofbauer) 0:5
Strafen: Malans 3x2' plus 1x10' (Capatt), Wiler 4x2'
Malans: Tönz; Dysli, Stegmann; Larsson, Helbling; Riederer; Capatt, Bösch, Lüthi; Bebi, Bachmann, Wilbourn; Ruof, Terlizzi
Wiler: Ryffel; Schneeberger, Flury; Bichsel, Ahlqvist; Schärli, Koch; Moesch; Brechbühl, M. Hofbauer, Chr. Hofbauer; Hedlund, Gerber, Zurflüh; Zimmermann, Mühlethaler, Rüegsegger; Luginbühl
Bemerkungen: 44. Lattenschuss Zurflüh; 49. M.Hofbauer verschiesst Penalty
Best Players: Dysli / Ryffel