12.
2004
Herren NLA: Zwei Punkte gegen den direkten Finalrunden-Gegner erzittert
2:0 führte Chur Unihockey nach 20 Minuten – und dies entsprach nicht wirklich dem Spielverlauf. Es war Zäziwil, das über weite Strecken das Spiel diktierte, feldüberlegen schien. Doch dass die Berner genau in diesem ersten Drittel nicht die durchaus möglichen 1–2 Tore Differenz zu den Bündnern schaffen konnten, rächte sich danach. Chur profitierte von den wenig präzisen Abschlüssen der Berner. Diese liessen gute, sehr gute, ja besten Chancen, oft nach schnellern Kontern, ungenutzt. Die 2:0- und 3:2-Führungen der Mannen des Trainertrios Engel/Telli/Cadisch entsprach nicht ganz den Stärkeverhältnissen auf dem Feld. Chur bekundete Mühe, dass körperbetone, harte, aber durchaus faire Spiel der Emmentaler mitzugehen. Die Churer verloren auch mehr Zweikämpfe als die Gäste – und brachten sich mit ungenauen Auslösungen immer wieder selbst in Abwehrnöten. Erst im Schlussdrittel, als bei Zäziwil-Gauchern die Kräfte marginal schwanden und Chur Unihockey physisch zulegte, verschafften sich die Hauptstädter ein leichtes Spielanteile-Plus. Wie umkämpft das Spiel war, zeigt die Torstatistik: bis zum 4:3 traf jedes Team nur einmal bei nummerischem Gleichstand, ansonsten immer in der Überzahl.
Den absolute Showdown sparten sich die beiden Mannschaften aber bis zur 57. Minute auf. Innert 53 Sekunden erziehlten beide Teams je zwei Treffer. Wobei es die Churer nach dem 5:3 verpassten, sich gar drei Zähler zu sichern. Zu wenig aggressiv und zu unkoordiniert wollte man den Vorsprung verteidigen. Zwei Tore innert 20 Sekunden waren die Quittung. Und Engels Tor nur drei Sekunden später egalisierten die willig gegen die Verbannung aus der Finalrunde kämpfenden Berner in Überzahl wieder. In der Verlängerung zog Chur den Joker, respektive den Kaltenbrunner. Er bewies Torjägerqualitäten und schoss sein Team mit seinem 2. Tor zum Fünf-Punkte-Abstand auf den 7. Rang.
Positives aus Sicht von Chur Unihockey gabs zudem bei einem anderen Stürmer zu sehen. Nach Simon Capaul scheint nun auch Claudio Weingart seine Baise überwunden zu haben. Er verdoppelte seine bisherige Skorerpunktestatistik auf acht. Wenn es den offensiven Schlüsselspielern Engel, Cadisch, Capaul und Weingart künftig gelingt, gemeinsam im gleichen Spiel Topleistungen abzurufen, so darf man zumindest mit einem Auge weiterhin Richtung Playoff schauen.
Chur Unihockey – Unihockey Zäziwil-Gauchern 7:6 n.V. (2:0, 1:2, 3:4, 1:0)
Gewerbeschule, Chur – 490 Zuschauer
SR: Ziegler / Müller
Tore: 2. Capaul (Engel, Ausschluss St. Lüthi) 1:0, 20. Jenni (Cadisch) 2:0, 27. M. Gerber (Karlberg, Ausschluss Hanzlik) 2:1, 36. St. Lüthi (Karlberg, Ausschluss Kaltenbrunner) 2:2, 39. Weingart (Cadisch, Ausschluss Stucki) 3:2, 52. Aeschlimann (Aeschbacher) 3:3, 55. Weingart (Kamaj, Ausschluss Stucki) 4:3, 57. (56.13) Kaltenbrunner (Weingart) 5:3, 57. (56.44) St. Lüthi (M. Gerber) 5:4, 58. (57.04) Aeschlimann (Held) 5:5, 58. (57.07) Engel (Cadisch) 6:5, 59. M. Gerber (St. Lüthi) 6:6, 64. Kaltenbrunner (Weingart) 7:6
Strafen: Chur 5x2', Zäziwil 4x2'
Chur Unihockey: Peng; Felix, Kamaj; Hanzlik, R. Adank; Jenni, Engel, Cadisch; Lüthi, Kaltenbrunner, Graf; Heller, Weingart, Capaul; Santoro
Zäziwil-Gauchern: Bruderer; Catocchia, M. Gerber; Wyss, Held; C. Gerber; Rindlisbacher; B. Lüthi, Karlberg, St. Lüthi; Kronholm, Aeschlimann, Stucki; Aeschbacher.
Bemerkungen: Chur Unihockey ohne Rohner (verletzt)
Best Players: Peng / Kronholm