09.
2012
Jetzt beginnt der HCR zu treffen
Der HC Rychenberg verdient sich den 8:4-Heimsieg gegen das leicht favorisierte Floorball Köniz und findet im Mittelfeld Unterschlupf.
Der HC Rychenberg scheint das Fiasko vom Eröffnungsspiel gegen Malans überwunden und mit Verzögerung Fahrt aufgenommen zu haben. Die Tendenz der letzten Partien stimmt jedenfalls optimistisch: Im zweiten Match gefiel das kämpferische Engagement, im dritten kam eine Defensive hinzu, die wenig zuliess, und im vierten begann Rolf Kerns Team nun auch zu treffen. Nach nur fünf Toren aus den ersten drei Begegnungen waren es gegen Köniz deren acht. Dank des 8:4-Erfolges weist Rychenberg nunmehr eine ausgeglichene Punktebilanz auf und ist, auf gleicher Höhe mit den Bernern, Teil eines breiten Mittelfeldes, das sich von Platz 2 bis 9 erstreckt.
Dass der HC Rychenberg inzwischen in der Saison angekommen ist, konnten die (wenigen) Zuschauer bereits in der Startviertel-stunde klar erkennen. Wach, aufsässig und, was der Trainer explizit avisiert, variabler als im Vorjahr versuchten die Winterthurer, sich sofort Vorteile zu verschaffen. Dies gelang insofern, als sie sich in einer ausgeglichenen und animierten Begegnung ein Plus an verheissungsvollen Möglichkeiten erarbeiteten. Nicht zuletzt gelang es wiederholt durch aufsässige Störarbeit Bälle zurückzuerobern, die verloren schienen, und so in gute Abschlussposition zu gelangen. Einer sehr ähnlichen Spielanlage befleissigten sich auch die Berner.
Dem Chancenplus Ausdruck verlieh, dass Johannes Hartmann in der achten Minute aus einem Gewühl heraus das 1:0 erzielen konnte. Der Führungstreffer war insofern wichtig, als er die offensive Blockade der vorangegangenen Runden zu lösen schien. Und der sonst weniger für seine Skorerqualitäten, sondern eher für seine Spielintelligenz bekannte Bündner liess einen weiterer wegweisender Treffer folgen. Nachdem die Gäste in der 16. Minute die rasche Antwort auf Jukka-Pekka Kinnunens 2:0 ge-geben hatten, gerieten die Winterthurer vorübergehend aus dem Tritt und liessen Pascal Meier einige Male im Regen stehen. Der Nationalgoalie meisterte diese Prüfung aber gewohnt ruhig und souverän. Und Hartmann stellte mit einem verdeckt abgegebenen Weitschuss kurz vor der ersten Pause den alten Zwei-torevorsprung wieder her.
Im Mitteldrittel reduzierte Rychenberg zeitweise die zuvor anhaltend hohe Pace und strebte vermehrt die Kontrolle des Geschehens an. Köniz fand in der Folge kaum mehr gefährlich vors Tor, zumal ihr Topskorer Emanuel Antener nun besser abge-schirmt wurde. Auch nach Moritz Schaubs 4:1 waren die Einheimischen dem Ausbau der Führung näher als die Gäste dem Aufholen, doch war die wuselige zweite Linie zu wenig kaltblütig im Verwerten der herausgespielten Möglichkeiten. Die Strafe folgte auf den Fuss: Entgegen dem Spielverlauf kamen die Gäste kurz vor der zweiten Pause innert 28 Sekunden auf 3:4 her-an. Die Entscheidung war vertagt.
Sie folgte erst in der 54. Minute. Die beiden Doppeltorschützen Kinnunen und Benjamin Borth benötigten gar nur 17 Sekunden, um von 5:4 auf 7:4 zu erhöhen. Köniz versuchte darauf zu rea-gieren und nahm früh den Goalie vom Feld, doch liess Rychen-bergs Defensive nichts mehr zu. Vielmehr gabs Schüsse zuhauf aufs verlassene Tor, von denen aber nur jener von Thomas Näf sein Ziel fand.
Alles in allem zeigte sich Rolf Kern zufrieden mit dem Gebotenen: «Wir befinden uns auf dem richtigen Weg.» Das Fundament für den ersten Heimsieg war, dass «wir die eigene Zone besser gehalten haben als in den Startrunden.» Ebenso freute sich Kern daran, dass diesmal andere Spieler trafen. Dies gebe ein gutes Gefühl. Geärgert hatte Rychenbergs Trainer hingegen, dass «wir wieder zwei 'dumme' Gegentore kassierten.» Nicht nur darum warte noch viel Arbeit auf ihn und sein Team. Keine Sorgen bereitet ihm hingegen, dass der letztjährige Topskorer Mikko Hautaniemi noch Ladehemmungen hat und in vier Spielen erst ein Mal traf: «Das kommt schon noch, sobald die ersten Bälle reinfallen. Schon jetzt ist er uns eine grosse Hilfe, mit seinen Pässen und indem er den Ball vorne mal halten kann.»
Zeit zum Ausruhen bleibt Kern & Co. nicht. Am kommenden Wochenende steht bereits die fünfte Runde plus für die meisten Mannschaften ein Cup-Match auf dem Programm. Der HCR tritt zwei Mal auswärts an, am Samstag zur Meisterschaft in Uster und am Sonntag für den Cup-Achtelfinal gegen Meisterschaftsleader Malans in Maienfeld.
HC Rychenberg Winterthur - Floorball Köniz 8:4 (3:1, 1:2, 4:1)
Sporthalle Oberseen, Winterthur. - 140 Zuschauer. - SR Roland Kaiser/Patrik Meier.
Tore: 8. Hartmann (Hautaniemi) 1:0. 13. Kinnunen (Lax) 2:0. 16. Nino Wälti (Castrischer) 2:1. 18. Hartmann (Lax) 3:1. 22. Schaub (Hautaniemi) 4:1. 38. (37:14) Antener (Nino Wälti; Ausschluss Borth) 4:2. 38. (37:42) Djurling (Ber-weger) 4:3. 42. Borth (Näf) 5:3. 44. Antener 5:4. 54. (53:09) Kinnunen (Schaub) 6:4. 54. (53:26) Borth 7:4. 59. Näf (ins Leere Tor) 8:4.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Rychenberg (26. Näf, 37. Borth, 50. Lax), 1-mal 2 Minuten gegen Köniz (50. Schneiter).
Rychenberg: Pascal Meier; Johannes Hartmann, Mikael Lax; Thomas Näf, Marc Huber; Nicolas Pulfer, Dominik Langenegger; Mikko Hautaniemi, Jukka-Pekka Kinnunen, Moritz Schaub; Benjamin Borth, Lukas Grunder, Felix Buff; Mikko Jolma, Niklaus Gassmann, Michel Schwerzmann.
Köniz: Samuel Thut; Daniel Bill, Stefan Righini; Christian Ledergerber, Dominik Albrecht; Luca Graf, David Müller; Dario Wälti, Fredrik Djurling, Yves Pillichody; Nino Wälti, Stefan Castrischer, Emanuel Antener; Fabian Hess, Samuel Schnei-ter, Raphael Berweger.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Raphael Studer (verletzt), Sacha Dolski (krank), Dario Lüthi und Tobias Meister (beide Ersatz). Rychenberg im ersten Drittel mit drei, danach mit zwei Linien. Köniz bis zur 8. und ab der 41. Minute mit zwei, dazwischen mit drei Linien. - 13. Pfostenschuss Antener. 37. Köniz lenkt Ball an die eigene Latte. 60. Lattenschuss Kinnunen. 57. (56:55) Timeout Köniz. Köniz ab 56:55 mehrheitlich mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. - Borth und Nino Wälti als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.