02.
2011
Malans knackt den Uster-Beton
Der Ustermer Trainer Tomas Eriksson schien in der 52. Minute beinahe vor Wut zu platzen. Eben hatte Martin Ostransky das 5:3 für Alligator Malans erzielt, das zweite Tor innert 30 Sekunden. Erikssons Ärger richtete sich einerseits gegen die Schiedsrichter, welche zuvor eine Aktion vom Malanser Verteidiger Petri Hakonen nicht als hoher Stock abpfiffen. Noch viel mehr regte er sich aber über seine Spieler auf. 3:1 hatte Uster geführt nach zwei Dritteln, doch im letzten Abschnitt bröckelte der Zürcher Beton zusehends.
Der Grund war einfach: Der Malanser-Trainer Petteri Nykky machte seinen Alligatoren Beine und bündelte die besten Kräfte auf zwei Blöcke. War zuvor nur Standhockey angesagt, zeigten die Malanser nun Zähne. Schritt für Schritt kämpften sie sich ins Spiel und würgten die Bälle ins Tor. Ostransky nach einem Abpraller (43.) und Jami Manninen drei Minuten später waren für den Ausgleich verantwortlich. Nach dem Doppelschlag in der 52. Minute entschied Hakonen mit einem kernigen Weitschuss zum 6:3 in Überzahl (55.) die Partie vorzeitig.
Nykkys Passchule
Zwei Drittel lang war der Malanser Auftritt der Churer Gewerbeschule - gelinde gesagt - unter den Erwartungen der 250 Zuschauer. Unkonzentiert, fehleranfällig und tempomässig kaum schneller als das "Old-Star-Derby" zuvor, wo sich die ehemaligen Kämpen von Rot-Weiss Chur und Malans wieder einmal massen (8:1 für Chur). Nach acht Minuten führte Uster nach zwei bösen Schnitzern in der Malanser Abwehr bereits 2:0. Alligator-Trainer Nykky war vor allem mit der Qualität des Passpiels seiner Leute höchst unzufrieden. Statt den Pausentee zu geniessen, mussten die Malanser in der ersten Drittelspause erst noch fünf Minuten lang wie ein Juniorenteam zu zweit sich Pässe zuspielen.
Die Massnahme trug vorerst keine Früchte. Auch im zweiten Abschnitt steigerten sich die Malanser kaum. Zwar traf der aufgerückte Petri Hakonen zum 2:1 (27.), doch postwendend nutzte Christoph Jaggi den nächsten Abwehrfehler zur 3:1-Führung für Uster. Es sollte bis vier Sekunden vor Spielende der letzte Treffer der Zürcher bleiben.
"Keine Sekunde gezweifelt"
Die ungewohnte Arena - die Churer Gewerbeschule wurde für die Swiss Mobiliar Games extra herausgeputzt - habe sie nicht irritiert, sagte der Malanser-Stürmer Jami Manninen nach der "Auswärtspartie". "Keine Ahnung warum wir so abwesend waren, aber die ersten 40 Minuten erreichte beinahe keiner seine normale Leistung", so der finnische Neo-Internationale. Dass Malans die Partie noch kehren würde, daran zweifelte Manninen keine Sekunde. "Wir waren immer überzeugt, dass wir gewinnen werden", so Manninen. Mit diesem Sieg belegt Malans weiterhin den 2. Rang.
Alligator Malans - UHC Uster 6:4 (0:2, 1:1, 5:1)
Gewerbeschule Chur. - 250 Zuschauer. - SR Brugger/Moser.
Tore: 1. Berweger 0:1. 8. Aellig (Züger) 0:2. 27. (26:40) Hakonen (Manninen) 1:2. 28. (27:29) Jaggi (Hürlimann) 1:3. 43. Ostransky (Joss) 2:3. 46. Manninen 3:3. 52. (51:34) Eberhard (Lüthi) 4:3. 52. (51:54) Ostransky (Hakonen) 5:3. 55. Hakonen (Ostransky /Ausschluss Aellig) 6:3. 60. Berweger (Dominik Bohli) 6:4 (Uster mit sechs Feldspielern).
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 2-mal 2 Minuten gegen Uster.
Alligator Malans: Hitz; Hakonen, Pfiffner; Joss, Capatt; Eberhard, Gartmann; Manninen, Braillard, Ostransky; Laely, Brunner, Lutz; Wyder, Lüthi, Grass; Buchli.
Uster: Bisso; Krienbühl, Andreas Fröberg; Schaufelberger, Jaggi; Dominik Bohli, Rafael Bohli; Aellig, Berweger, Züger; Huber, Hakan Fröberg, Bollinger; Maag, Schlüssel, Hürlimann.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Jussila, Riederer, Vetsch, Uster ohne Vizzini (verletzt). - 18. Lattenschuss Huber, 59. Timeout Uster, 60. Pfostenschuss Ostransky.