09.
2013
Malans stark, aber nachlässig
Hinten dicht, vorne gefährlich - wenn‘s sein muss: Malans ist gestern mit einem 11:5 über St.Gallen ungefährdet, aber nachlässig in die Meisterschaft gestartet. Grosse Rückschlüsse lässt der Auftakt gegen den klar unterlegenen Gegner nicht zu.
«Physisch sind wir bereit», sagte WaSa-Trainer Sascha Rhyner vor dem Spiel. Ob dies auch spielerisch der Fall sei, wisse er nicht, meinte der neue Chef der St.Galler leicht besorgt. Nun, Alligator Malans war wenig überraschend der falsche Gegner, um Rhyners Zweifel zu beseitigen. Während der Titelverteidiger wiederum ein Meisteranwärter ist. - «Mit dem Kader musst du Meister werden», findet Rhyner - , wäre für die St.?Galler die Play-off-Qualifikation ein Exploit. «Wir können, sie müssen», meinte Rhyner vor dem Anpfiff.
Gute zwei Stunden später hiess das Verdikt standesgemäss 11:5 für Malans. Wobei die Gastgeber das Spiel mit vier Treffern zwischen der 6. und der 13. Minute früh in die gewünschten Bahnen gelenkt hatten, danach aber zwischenzeitlich schlampten. Vojtech Skalik feierte mit dem frühen 1:0 einen Einstand nach Mass, Verteidiger Tommi Aro tat es ihm fünf Zeigerumdrehungen später gleich, und im Schlussdrittel (52.) traf auch noch Manuel Hummer bei seinem Debüt für Malans. Fast hätte sich auch Daniel Kläger mit einem Treffer zurückgemeldet. Sein Fussablenker zum 10:5 wurde aber als Eigentor gewertet.
Nach Remo Eberhards 5:1 kurz nach dem Anpfiff ins zweite Drittel, schalteten die Malanser - bewusst oder unterbewusst - mehrere Gänge zurück, und es häuften sich Nachlässigkeiten. Als sich beim Stand von 7:5 in der Schlussphase so etwas wie Spannung anbahnte, zündeten die Malanser noch einmal den Turbo und schraubten das Skore über die 10-Tore-Marke. «Hauptsache drei Punkte», floskelte Kläger nach dem Spiel der gezeigten zwei Gesichter. Fazit am Ende des Abends: Hinten dicht, vorne brandgefährlich - aber nur solange es zählte. Gekommen waren zum Auftakt nur 289 Zuschauer. Darunter zwei vollgetankte Finnen, die das Klischee des ruhigen, unterkühlten Nordländer eindrücklich widerlegten.
Alligator Malans - Waldkirch-St. Gallen 11:5 (4:1, 2:1, 5:3)
Lust, Maienfeld. - 289 Zuschauer. - SR Bebie/Stäheli.
Tore: 6. Skalik (Joss) 1:0. 10. (9:36) Andrin Zellweger (Roman Mittelholzer) 1:1. 11. (10:02) Dominioni (Berry) 2:1. 11. (10:18) Aro (Kapanen) 3:1. 13. Kapanen (Skalik) 4:1. 22. Eberhard (Laely) 5:1. 37. Ahlberg (Roman Mittelholzer; Ausschluss Kapanen) 5:2. 40. Kapanen 6:2 (Penalty). 45. Ostransky (Dominioni) 7:2. 45. (44:52) Göldi (Ahlberg) 7:3. 49. Andrin Zellweger (Rüegg) 7:4. 51. Gullstrand (Ahlberg) 7:5. 52. Hummer (Dominioni) 8:5. 56. Dominioni (Ausschluss Jucker) 9:5. 60. (59:00) Eigentor 10:5. 60. (59:38) Friolet (Kapanen) 11:5.
Strafen: Je 3-mal 2 Minuten.
Malans: Hitz; Kläger, Berry; Aro, Joss; Koller, Eberhard; Gartmann; Buchli (ab 14. Tromm), Ostransky, Dominioni; Kapanen, Friolet, Skalik; Hummer, Braillard, Laely; Schlegel.
Waldkirch-St. Gallen: Jud; Jucker, Lieberherr; Schweizer, Rüegg; Meier, Adrian Zellweger; Ahlberg, Gullstrand, Göldi; Eschbach, Andrin Zellweger, Roman Mittelholzer; Thomas Mittelholzer, Rüesch.
Bemerkungen: Malans ohne Lutz und Patrick Vetsch (verletzt). St.Gallen ohne Mutter (verletzt) und Weber (krank). - 13. Buchli verletzt ausgeschieden. 20. Pfostenschuss Hummer. 52 Time-out Malans.
Zeitungsbericht "Schweiz am Sonntag"