04.
2013
Malanser Meisterparty abgesagt
Alligator Malans hat den ersten Matchball auf den Schweizer-Meister-Titel vergeben. Mit 4:5 verlor Malans das sonntägliche fünfte Unihockey-Play-off-Finalspiel gegen Köniz. Die Berner wussten auf jede Führung eine Antwort.
Trotz dem wunderbaren Vorfrühlingswetter drängelten sich am Sonntagabend 1105 Zuschauer in die Maienfelder Lusthalle. Schon lange vor dem Spiel herrschte Feststimmung in der Bündner Herrschaft. Es roch nach Meistertitel für die einheimischen «Alligatoren». Nur ein Sieg fehlte Malans noch zum Titel. Floorball Köniz vermieste aber den Bündner Anhänger die Party. Mit 5:4 gewannen die Berner und erzwangen so ein sechstes Spiel am nächsten Samstag in Schönbühl.
Die grösste Partybremse war wieder einmal Emanuel Antener. Mit einem Gewaltsschuss, drosch er den Ball von der Bande aus zum 5:4 ins Netz (43.). «Ich habe nur gehofft, dass Mathias Larsson den Ball nicht mehr erwischt», freute sich der Liga-Topskorer, der seinen Vertrag letzte Woche verlängerte. Knapp erwischte Larsson den Ball nicht mehr. Wie vor einer Woche in Schönbühl brachten die Berner einen knappen Vorsprung über die Zeit. Die letzten beiden Minuten warf Malans alles nach vorne, was möglich war. Doch die Könizer Abwehr stand sehr sicher in den Schlussminuten.
Schneiters Doppelschlag kehrt die Partie
Anteners Siegestor erfolgte nur gut eine Minute nach dem 4:4 von Joel Friolet. Zuvor hatte der Könizer Samuel Schneiter im Mitteldrittel zweimal eiskalt zugeschlagen. Es war bereits sein dritter Treffer, auch die Könizer Führung (7.) ging auf sein Konto. In Spiel 4 wurde er noch ausgewechselt. Malans war in der intensiven und sehr schnellen Partie anfangs feldüberlegen und ging bis zur 15. Minute durch Lauri Kapanen (11.) und Sandro Dominioni (15.) auch 2:1 in Führung. Köniz wusste - wie auch später - zu reagieren und glich kurz vor der Pause aus. Schneiters Doppelschlag erfolgte nach Martin Ostranskys 3:2-Führung (30.).
«Auch sieben Spiele möglich»
«Köniz hat sehr gut verteidigt», wand Alligator-Coach Akseli Ahtiainen den Bernern ein Kränzchen, «aber wir haben alles versucht und richtig gekämpft. Das hat mir gefallen.» Dem verlorenen Matchball trauerte der Finne nicht lange nach. «Diese Serie ist so eng, da kann alles passieren», macht er sich keine Illusionen, «gut möglich, dass es auch sieben Spiele gibt.» Die Unterschiede sind in der Tat winzig. «Am Samstag waren wir etwas glücklicher, nun war es Köniz», so Ahtiainen. Im Gegensatz zu Spiel 4 konnten die Berner diesmal wieder mit drei Linien durchspielen.
So ganz hatten die Malanser Verantwortlichen wohl nicht mit dem Titel gerechnet. Als der Verbands-Geschäftsführer Daniel Bollinger vor dem Spiel den Pokal in die Lusthalle nach Maienfeld brachte, hiess es nur «weit weg, damit ihn niemand sieht». So verbrachte der begehrte «Pott» das Spiel unausgepackt in einem Karton im Geräteraum. Bollinger konnte den Pokal nach Spielschluss auch wieder mit nach Hause nehmen. Nächsten Samstag in Schönbühl hat Malans die nächste Chance.
Alligator Malans - Floorball Köniz 4:5 (2:2; 1:2; 1:1)
Lust Maienfeld - 1105 Zuschauer - SR: Baumgartner/Kläsi
Tore: 7. Schneiter (Antener) 0:1. 11. Kapanen (Brunner) 1:1. 15. Dominioni 2:1. 19. Maurer (Berweger) 2:2. 30. Ostransky (Pfiffner) 3:2. 33. Schneiter (Djurling) 3:3, 36. Schneiter (Antener) 3:4. 42. (41:37) Friolet (Larsson) 4:4. 43. (42:55) Antener (Wilhelm) 4:5.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 2mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz.
Alligator Malans: Hitz; Berry, Pfiffner; Joss, Larsson; Eberhard, Koller; Dominioni, Ostransky, Widgren; Brunner, Friolet, Kapanen; Braillard, Buchli, Laely; Nino Vetsch.
Floorball Köniz: Thut; Graf; Bill, Ledergerber; Albrecht, Righini; Antener, Djurling, Schneiter, Wilhelm; Berweger, Wanner,Maurer; Hess, Kissling, Pillichody; Nino Wälti.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Patrick Vetsch, Lutz (verletzt) -8. Pfostenschuss Antener, 17. Pfostenschuss Widgren. 59. (58:04) Time-out Alligator Malans, anschliessend bis Spielschluss ohne Torhüter. - Joss (Alligator Malans) und Antener (Floorball Köniz) als beste Spieler geehrt.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"