03.
2012
Meisterliche Lehrstunde für Malans
Das war bitter: Alligator Malans hat das zweite Unihockey-Play-off-Halbfinale gegen Wiler-Ersigen vor eigenem Anhang glatt mit 2:10 verloren. Vor dem heutigen dritten Spiel müssen die Malanser über die Bücher.
Mit viel Optimismus gingen die Malanser Alligatoren das zweite Halbfinalspiel an. In der Ouvertüre am Mittwoch begegneten sie Titelverteidiger Wiler-Ersigen auf Augenhöhe, die Hoffnungen waren nun gross im Heimspiel die Serie auszugleichen. Mit hängenden Köpfen mussten die Malanser aber die Maienfelder Lusthalle nach der zweiten Partie verlassen. 2:10 stand auf der Anzeigetafel - Meister Wiler-Ersigen hatte dem Herausforderer eine schallende Ohrfeige verpasst.
Endstation Streit
In den ersten zehn Minuten deutete noch wenig auf ein Debakel hin. Die Malanser machten viel Druck und kamen zu einigen vielversprechenden Chancen. Endstation aller Angriffe blieb aber Wiler-Torhüter Daniel Streit. Im Stile seines Vorbildes Oliver Kahn flog der Nationalhüter wie ein gelber Schmetterling durch seinen Torraum. Bis zur 43. Minute hielt er sein Tor rein. Verdientermassen erhielt er auch den Preis für den besten Spieler.
Auf der Gegenseite zog Natikollege Martin Hitz einen schwachen Abend ein. Ab der elften Minute nahm das Unheil für Malans seinen Lauf. Der überragende Adrian Zimmermann schoss das erste seiner drei Tore, das zweite und dritte folgten fünf Minuten später. Mustergültig konterten die Berner den Gastgeber aus.
Deutliche Unterschiede
Den letzten Funken Glauben an eine Aufholjagd liess Wilers Verteidiger Kaspar Schmocker 28 Sekunden nach Wiederanpfiff erlöschen. Nach seinem 0:4 (21.) war die Partie so gut, wie gelaufen. Bis auf 0:6 erhöhte Wiler bis Drittelsende und auch der letzte Abschnitt ging mit 2:4 an die Berner. Armin Brunner (43.) und Jouni Vehkaoja (47.) bezwangen als einzige die Festung Streit. Symptomatisch den gestrigen Auftritt die Powerplay-Bilanz: Wiler-Ersigen erzielte aus vier Überzahlsituationen drei Tore, Malans aus dreien gar keines.
„Beginnt wieder bei 0:0"
Grosse Worte mochte Alligator-Captain Michael Pfiffner nach der Partie gar nicht mehr verlieren. „Wiler hat sehr clever gespielt, wir dagegen überhaupt nicht", analysierte er kurz und bündig. Auf der Gegenseite freute sich Torhüter Streit über den zweiten Sieg. „Der Schlüssel war, dass wir anfangs keine Tore erhielten und so keine Emotionen bei Malans aufkommen liessen." Vor der dritten Partie am Sonntag werden die Karten wieder neu gemischt. „Es fängt wieder bei 0:0 an, bei uns muss einfach jeder an einen Sieg glauben", sagt Pfiffner. Gleicher Meinung ist auch Streit. „Ich bin überzeugt, Malans wird eine Reaktion zeigen." Alles andere wäre nach dem gestrigen Auftritt auch eine Enttäuschung.
Alligator Malans - Wiler-Ersigen 2:10 (0:3, 0:3, 0:0)
Lust Maienfeld - 765 Zuschauer - SR: Güpfert/Ziegler
Tore: 11. Adrian Zimmermann (Mendelin) 0:1. 16. (15:05) Adrian Zimmermann (Jussila) 0:2. 16. (15:37) Matthias Hofbauer (Christoph Hofbauer) 0:3. 21. Schmocker (Quist/Ausschluss Lutz) 0:4. 26. Mendelin (Adrian Zimmermann) 0:5. 31. Christoph Hofbauer (Matthias Hofbauer/Ausschluss Joss) 0:6. 43. (42:01) Jussila (Quist/Ausschluss Vetsch) 0:7. 43. (42:25) Brunner (Andrin Buchli) 1:7. 46. (45:56) Adrian Zimmermann (Quist) 1:8. 47. (46:33) Vehkaoja (Ostransky) 2:8. 48. (47:06) Meister (Wittwer) 2:9. 57. Garnier 2:10.
Strafen: 5mal 2 Minuten und 1mal 10 Minuten (Lutz) gegen Malans, 3mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen.
Malans: Hitz (41. Hartmann); Pfiffner, Vehkaoja; Berry, Wardi; Eberhard, Joss; Vetsch; Brunner, Dominioni, Ostransky; Braillard, Remo Buchli, Olkkonen; Friolet, Laely, Lutz; Weber, Andrin Buchli.
Wiler-Ersigen: Streit; Bichsel, Hirschi; Quist, Schmocker; Bieber, Garnier; Fankhauser, Christoph Hofbauer, Matthias Hofbauer; Jussila, Mendelin, Adrian Zimmermann; Meister, Oilinki, Wittwer; Berlinger, Steffen, Gloor.
Bemerkungen: Malans ohne Grass, Zurflüh (beide überzählig). - Pfiffner (Malans) und Streit (Wiler-Ersigen) als beste Spieler ausgezeichnet.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"